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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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mit den Geschäftsbüchern zurückkehrte und uns Einblick nehmen ließ.  
      Die Bücher waren tadellos geführt. Die Plantage warf — das sahen wir auf den ersten Blick — einen guten Verdienst ab. Befriedigt gab Rolf die Bücher zurück und sah Kattros scharf an.  
      „Was haben Sie eigentlich, Herr Kattros? Sie benehmen sich uns gegenüber, als ob Sie ein schlechtes Gewissen hätten Ich darf doch so offen mit Ihnen reden, ja? Wir dachten beide schon, daß die Bücher nicht ordnungsgemäß geführt wären. Jetzt haben wir uns vom Gegenteil überzeugt. Nun sagen Sie, was Sie haben!"  
      Kattros war sehr verlegen geworden, dann hob er den Kopf zu uns empor und sagte mit offenem Blick, als wollte er sich endlich einmal alles von der Seele reden, was ihn bedrückte:  
      „Ich will Ihnen gern alles erzählen, meine Herren, und ganz offen sein. Zuerst dachte ich, daß Sie von der Polizei kämen. Die Polizei schickt immer wieder Leute, um nach Herrn Wellert zu forschen. Und dann — Sie haben mir nicht die Wahrheit gesagt. Ich weiß jetzt zweierlei: einmal, wer Sie in Wirklichkeit sind, und zweitens, daß Herr Wellert lebt. Als ich die Bücher holte, habe ich Sie noch einmal genau beobachtet, und da kam ich auf den Trichter Sie sind die Herren . . ."  
      Rolf unterbrach den Redeschwall des Verwalters: „Keine Namen, Herr Kattros! Ich will glauben, daß Sie uns erkannt haben. Doch - möchten wir hier auf der Plantage aus ganz bestimmten Gründen als Rolf Günther Wellert und Hans Nerraw auftreten. Ja, Sie haben recht, Herr Wellert lebt, aber gerade die Tatsache wollen wir hier vor den Leuten möglichst geheim halten. Verbreiten Sie ruhig, daß John Wellert nicht mehr unter den Lebenden weile und sein Bruder die Plantage übernommen habe."  
      „Sind Sie hierhergekommen, meine Herren, um das Rätsel zu lösen, das sich um Herrn Wellert spannt?"  
      Rolf antwortete nicht sofort. Er zog aus der Tasche einen Brief heraus, den er Kattros übergab.  
      „Lesen Sie diese Zeilen, dann werden Sie über alles orientiert sein."  
      Es war der Brief, den uns John Ryptra-Wellert in der Blockhütte übergeben hatte (siehe Band 103: „Der Piratenschatz"). Er war an den Verwalter der Plantage, an Kattros, adressiert. Als Kattros ihn las, liefen ihm die Tränen über die Wangen. Impulsiv reichte er uns die Hand und sagte:  
      „Ich wünsche von Herzen, daß Ihnen Ihr Vorhaben gelingen wird, meine Herren. Ich werde gern alles tun, was in meiner Macht steht, um Ihnen zu helfen. Ich bin ja so glücklich, daß Sie keine Kriminalpolizisten sind."  
      Wir schärften ihm nochmals ein, wie er sich allen Leuten, vor allem Weißen gegenüber zu benehmen hätte. Wir mußten jetzt als die Herren der Plantage gelten, die die Leitung selbst übernehmen wollten. Unsere richtigen Namen durfte niemand erfahren. Pongo sollte den Posten eines Vorarbeiters erhalten, obwohl er von der Kautschukgewinnung nicht viel verstand.  
      Am Nachmittag schon besichtigten wir „unsere" Besitzung. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, daß der Bruder des „weißen Kopfjägers" die Plantage übernommen hätte. Mit fast feindlichen Blicken wurden wir überall gemustert. Die Meinung der wenigen Weißen, die wir antrafen, ging wohl dahin, daß wir vielleicht auch — „weiße Kopfjäger" sein könnten.  
      Die Plantage hatte eine ansehnliche Ausdehnung. Erst gegen Abend kehrten wir zum Bungalow zurück, der inzwischen für uns in Ordnung gebracht worden war und den wir mit Kapitän Hoffmann bezogen. Pongo mußte selbst für sein Unterkommen sorgen. Niemand auf der Plantage wußte, wo er sich eine Bleibe eingerichtet hatte.  
      Am Anfang des dichten Urwaldes hatte er sich im grünen Laubwerk eines hohen Baumes eine Hütte errichtet, von der aus er, selbst ungesehen, einen weiten Überblick hatte.  
      Zu unserer persönlichen Bedienung erhielten wir einen jungen Dajak, einen Eingeborenen aus dem Innern des Landes. Die Dajaks waren auf Borneo von den Malayen verdrängt worden und hatten sich ins Landesinnere zurückgezogen, wo sie ziemlich primitiv hausten und oft böses Unheil anrichteten. In einigen Fällen ist bei ihnen die Kopfjagd noch heute zu finden. Wir hofften, daß sich der Tod des einen Mädchens und das Verschwinden des andern auf die Art klären würde.  
      In der ersten Nacht schliefen wir ausgezeichnet. Am Vormittag des nächsten Tages erhielten wir unverhofft Besuch. Unser Nachbar, der in

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