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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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fünfzehn Kilometer Entfernung eine Plantage besaß, kam zu uns.  
      Zuerst freuten wir uns darüber sehr, aber er brachte uns ungünstige Nachrichten.  
      Der Nachbar hieß Windor, er war Holländer. Nach sehr gemessener Begrüßung bat er um eine kurze Unterredung. Wir führten ihn auf die Veranda und boten ihm ein Glas Wein an, das er jedoch ablehnte.  
      „Ich muß ganz offen zu Ihnen sprechen, meine Herren, und ich hoffe, daß Sie mir das, was ich Ihnen zu sagen habe, nicht nachtragen werden. Gestern hatten wir Plantagenbesitzer der Umgebung eine unserer monatlichen Zusammenkünfte. Einer der Herren brachte die Nachricht mit, daß Sie Wellerts Plantage übernommen hätten. Ich bin beauftragt worden, an Sie, meine Herren, ein paar Fragen zu richten, und bitte, sie mir zu beantworten."  
      „Fragen Sie ohne Umschweife," antwortete Rolf. "Ich kann mir denken, was Sie zu fragen haben. Sie wollen wissen, ob ich ein Bruder des — ,weißen Kopfjägers' bin, nicht wahr?"  
      „Sie haben es erraten, mein Herr!" erwiderte der Plantagenbesitzer sehr verlegen.  
      „Ich habe keinen Grund, nicht offen zu Ihnen zu sein, Herr Windor. Ja, ich bin John Wellerts Bruder und hoffe meinerseits, daß Sie mir das Verhalten meines Bruders, an dem ich gänzlich unschuldig bin, nicht nachtragen werden."  
      „Wir haben gestern beschlossen, Herr Wellert, daß ich Sie aufsuchen und Ihnen unsere Ansicht mitteilen soll. Wir möchten keine privaten Beziehungen zu Ihnen aufnehmen. Ersparen Sie sich Besuche bei uns, niemand würde Sie empfangen. Am liebsten würden wir es sehen, wenn Sie bald wieder aus der Gegend hier verschwinden würden und die Besitzung verkauften. Das war es, was ich Ihnen mitteilen sollte. Jetzt entschuldigen Sie bitte, daß ich mich hier nicht länger aufhalte. Guten Tag, meine Herren!"  
      Windor hatte sich schon bei den letzten Worten erhoben und wollte sich entfernen. Rolf hatte ihm still lächelnd zugehört und winkte Pongo herbei, der in der Nähe gestanden hatte.  
      „Schlechter Mann, Masser," flüsterte uns der Schwarze ganz leise zu.  
      Rolf nickte und sagte laut:  
      „Hilf dem Herrn aufs Pferd und sorge dafür, daß er meine Besitzung nicht wieder betritt."  
      „Sie wagen noch, mir eine Unfreundlichkeit zu sagen?! Sie wollen mir Vorschriften machen?!" sagte Windor böse.  
      Weiter kam er nicht. Pongo setzte ihn so nachdrücklich auf sein Pferd, daß der Holländer bald auf der anderen Seite wieder vom Sattel gerutscht wäre. Da Pongo auch dem Pferd einen Klaps auf die Kruppe gab, galoppierte es sofort davon.  
      „Herr Windor wird den Plantagenbesitzern jetzt erzählen, daß der Bruder John Wellerts ein roher Kerl ist," lächelte Rolf.  
      „Da hast du recht," bemerkte ich, „aber wir werden uns vor ihm in acht nehmen müssen. Hoffentlich wiegelt er seine Nachbarn nicht auf, daß wir doch schließlich Farbe bekennen und sagen müssen, wer wir in Wirklichkeit sind. Aber schließlich ist das unsere Besitzung, auf der wir tun und lassen können, was wir wollen. Im Notfall können wir immer noch den Polizeipräsidenten um Hilfe angehen."  
      „Was hat Pongo dort gefunden, Hans? Er mustert etwas sehr scharf. Ein kleines Medaillon scheint es zu sein, das wohl Windor hier verloren hat. Pongo hat ihn ja auch sehr kräftig aufs Pferd gesetzt!"  
      Wir gingen zu Pongo hin, von dem sich Rolf den kleinen Gegenstand geben ließ. Es war tatsächlich ein Medaillon, das Windor vielleicht an der Uhrkette getragen hatte. Rolf steckte es lächelnd zu sich und meinte zu mir:  
      „Wir wollen es ihm bei Gelegenheit zurückgeben, Hans. Hoffentlich vermisst er es in der Zwischenzeit nicht allzu sehr."  
      Kattros erschien und winkte Rolf zur Veranda.  
      „Ich habe gesehen, wie Sie Herrn Windor abgefertigt haben," sagte er leise zu uns. „Er hat immer am meisten gegen Herrn Wellert geredet und ist auch im Prozeß gegen ihn aufgetreten. Ich kann mir seinen Haß nicht erklären, aber ich möchte Ihnen, wenn Sie es gestatten, einige Beobachtungen mitteilen, die ich gemacht habe.  
      Eines Tages ging ich zu dem kleinen Teich im Walde, um dort zu baden. Dabei überraschte ich Windor, wie er eine Dajakfrau ergriff, um sie ins Buschwerk zu ziehen. Durch mein schnelles Dazwischentreten gelang es, die Frau zu schützen. Es hätte nicht viel gefehlt, daß mich Windor mit einer Pistolenkugel niedergestreckt hätte. Ich war aber rascher als er und hielt ihm

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