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Rolf Torring 122 - Tibetanische Geheimnisse

Rolf Torring 122 - Tibetanische Geheimnisse

Titel: Rolf Torring 122 - Tibetanische Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Kloster-Gebiet hinein fließt und es auf der gegenüberliegenden Seite wieder verlässt. Vielleicht gelingt es uns, durch die ,Wasserleitung' einzudringen."  
      „Hm," machte Rolf. „Mir schien es allerdings, als ob der Bach nicht durch das Kloster, sondern dicht an ihm vorbeiflösse. Aber ich konnte es nicht genau erkennen."  
      „Ich meine: die Mönche müssen Wasser aus dem Bach entnehmen. Sie werden dabei das Klostergebiet nicht jedesmal verlassen wollen. Also scheint es mir nur natürlich, daß das Wasser durch das Klostergebiet hindurchfließt. Für uns bleibt das einzig Wichtige, ob wir mit Hilfe des Gebirgsbaches einen Eingang finden. Dabei ist es nebensächlich, ob der Bach durch das Klostergebiet hindurch oder dicht an ihm vorbei fließt. Wenn er nur daran vorbeifließt, muß ja irgendwo in der Nähe ein Durchschlupf ins Kloster sein!"  
      Das leuchtete mir ein. Wir waren weiter geschritten. In dem Augenblick sah ich neben mir die Abzweigung eines Pfades und machte meine Gefährten darauf aufmerksam.  
      Der Pfad begann nicht als brauchbarer Weg, wie man ihn sonst gewohnt ist, sondern als enger Spalt in einem Felsen, durch den man sich hindurchzwängen mußte. Aber die Spalte war nur etwa einen Meter tief, dahinter begann der Pfad.  
      „Wenn wir den Pfad ein Stück betreten haben," äußerte sich Professor Kennt, „wird man uns vom Kloster aus sehen können. Ist es nicht besser, hier die Nacht abzuwarten? Ich schlage vor, nur so weit auf dem Pfad entlangzugehen, bis das Kloster auftaucht. Irgendwo wird sich ein geeigneter Rastplatz finden. Dort warten wir, bis es Nacht geworden ist und wir den ersten Vorstoß wagen können."  
      Kennts Vorschlag fand unsere Zustimmung. Sich durch die Felsspalte zu zwängen, fiel vor allem Pongo schwer, aber er schaffte es.  
      Nach einer halben Stunde erreichten wir ein Plateau, von dem aus wir einen guten Rundblick hatten. Das Kloster lag noch immer unter uns; wir konnten es deutlich, etwa dreißig Meter tiefer, liegen sehen. Meterdicke Mauern umschlossen es. Einen Eingang bemerkten wir nicht.  
      Allmählich machte sich bei mir der Hunger und auch der Durst immer stärker bemerkbar. Ich sagte aber nichts, denn ich wußte, daß es Rolf, dem Professor und Pongo ebenso ging, und sie schwiegen auch darüber. Im stillen freute ich mich, wenn wir in das Kloster hineingelangen würden, doch etwas Eß- und Trinkbares zu erhalten.  
      Die Fenster des Klosters waren klein und schmal und wirkten wie die Fenster eines Gefängnisses in Mitteleuropa. Der Fluß lief tatsächlich in das Klostergebiet hinein, wie wir von unserem Standort aus deutlich erkennen konnten. Das Kloster war verhältnismäßig hoch gebaut und schien eine Menge Keller in verschiedenen Stockwerken zu besitzen.  
      Wir hatten uns gemütlich auf das Felsplateau niedergesetzt und Bedacht darauf genommen, daß wir von dem Kloster aus gar nicht oder nur schwer gesehen werden konnten.  
      „In einer Stunde wird es dunkel sein," meinte Professor Kennt.  
      Rolf bestätigte es und meinte:  
      „Am besten wird es sein, wenn wir uns von hier aus am Seil hinunterlassen."  
      „Mit hungrigem Magen werden wir nur schwer Erfolg haben," konnte ich mich nicht enthalten zu sagen.  
      „Je eher wir im Kloster sind, um so eher haben wir die Aussicht, unseren Hunger zu stillen," lächelte mich Rolf an, dem der Magen wohl auch gewaltig knurrte.  
      „Wenn sich die Mönche uns gegenüber feindlich verhalten, müssen wir damit rechnen, daß wir sehr lange hier bleiben müssen oder gar nicht wieder von hier fortkommen," stellte der Professor sachlich fest.  
      Pongo war eine Weile fort und brachte uns von einer Quelle, die er entdeckt hatte, einen frischen Trunk, der uns erquickte.  
      „Wir müssen nach einem Versteck für unser Reisegepäck suchen," sagte Rolf, und Pongo erhob sich schon wieder, um in der nächsten Umgebung Umschau zu halten.  
      „Maha können wir nicht mit ins Kloster hineinnehmen, " kam mir nach einer Weile in den Sinn.  
      „Pongo wird bei Maha bleiben. Er stellt unsere Rückendeckung dar," erwiderte Rolf, der sich schon einen Plan zurechtgemacht zu haben schien.  
      Pongo wurde ein wenig traurig, als er Rolfs Entscheidung vernahm. Unser schwarzer Freund kannte die Gefährlichkeit unseres Unternehmens ganz genau und wollte uns gerade an der gefahrvollsten Stelle nicht gern allein lassen, aber schließlich sah er ein, daß er uns von

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