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Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Titel: Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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zu uns.  
      Wir rochen noch nichts und lauschten angestrengt in die Dunkelheit hinein. Aber wir vernahmen keinen Laut, so daß Rolf schließlich das Zeichen zum Weiterklettern gab.  
      Pongo war sehr vorsichtig geworden. Wiederholt blieb er stehen und sog prüfend die Luft ein. Mit einem Male — meiner Schätzung nach mußte es zwei Stunden vor Sonnenaufgang sein — wurde der Weg besser, hörte aber bald ganz auf.  
      Wir waren an der Außenwand des Berges emporgestiegen, die schluchtentiefen Felseinschnitte hatten wir umgangen. Links von uns gähnte jetzt ein Abgrund, rechts erhob sich steil die Felsenwand. Wenn wir hier weiterwollten, blieb uns nur übrig, die Wand zu erklimmen. Wir prüften sie, so weit die Dunkelheit es zuließ, stellten aber bald fest, daß ein Weiterkommen hier unmöglich war. Sollten wir einen falschen Weg gewählt haben? Aber Pongo zeigte uns im Scheine der Taschenlampe wieder ein paar Merkmale, die bewiesen, daß vor kurzem noch hier Menschen gewesen waren.  
      Rolf wagte es, mit der Taschenlampe die Umgebung abzuleuchten, ohne die Hand schützend über die Linse zu halten. Da entdeckten wir, daß der Pfad doch weiterführte, aber einige Meter tiefer. Wir mußten die steile Wand an der Stelle, wo der Pfad abbrach, hinunter klettern oder hinunter springen. Das war nicht ungefährlich.  
      Doch wir gelangten hinunter. Einige Felsvorsprünge, die eine Art Treppe bildeten, kamen uns zu Hilfe.  
      „Massers jetzt sehr vorsichtig sein," flüsterte Pongo, als wir unten angekommen waren. „Brüder Sander vielleicht Lampenschein gesehen."  
      Als wir auf dem tiefer gelegenen Pfad ein kleines Stück entlanggegangen waren, mußten wir feststellen, daß die Fortsetzung des Weges etwa in der gleichen Höhe lag, die wir eben verlassen hatten.  
      Wir wollten uns bereits anschicken, wieder auf den Pfad hinaufzuklimmen, als wir eine immer stärker anschwellende Detonation vernahmen, die die Plattform zum Erzittern brachte, auf der wir standen.  
      Wir schmiegten uns eng an den Felsen an. Keine Sekunde zu früh, denn plötzlich löste sich tosend und polternd das kleine Felsplateau und fuhr unter Donnergetöse als Steinschlag in die Tiefe. Der Felsvorsprung, auf dem wir Fuß gefaßt hatten, war höchstens einen halben Meter breit. Wir konnten weder rechts noch links weiter, denn rings um uns gähnte der Abgrund, dessen Tiefe wir im Dunkeln nicht abschätzen konnten.  
      Wie erstarrt standen wir lange Zeit da und warteten lautlos auf irgendein Ereignis, das unserer Überzeugung nach bald eintreten mußte.  
      Plötzlich hörten wir über uns eine bekannte Stimme:  
      „Siehst du, Tom, ich hatte recht. Dieser Torring hat uns in der Kabine der Jacht belauscht und ist uns mit seinen Leuten hierher gefolgt. Sie sind sicher mit dem kleinen Plateau in die Tiefe gerutscht. Schade um die braven Kerle, ich mochte sie ganz gut leiden. Das hätten sie sich ersparen können, wenn sie uns in Ruhe gelassen hätten."  
      „Wir haben für den Abstieg ja noch den zweiten Pfad, Fred. Uns soll es nicht stören, daß das Plateau nicht mehr existiert. Wollen wir absteigen und uns die Papiere Torrings und Warrens holen? Dann könnten wir immer unter ihrem Namen auftreten, wenn es uns beliebt?"  
      „Das können wir tun. Beeilen wir uns! Es wird bald hell werden, dann werden die Geier kommen und über das Aas herfallen.,Die Adler sind ungemütlichere Vögel!"  
      Wir hörten noch ein paar Geräusche, dann war wieder alles still. Die Brüder Sander hatten uns von oben nicht sehen können, weil wir zu dicht am Felsen standen. Vorspringendes Gestein deckte uns.  
      „Wie kommen wir jetzt weiter?" fragte Perkins leise, als eine gewisse Zeit verstrichen war.  
      „Man müßte unten eigentlich die Explosion gehört haben. Vielleicht suchen Ihre Leute uns daraufhin." meinte ich.  
      „Ich befürchte,“ wandte Rolf ein, „daß uns die Sanders hier oben suchen werden, wenn sie uns unten nicht finden."  
      „Und die Adler, die die Sanders erwähnten?" fragte Perkins.  
      „Ich glaube nicht, daß sie uns angreifen werden, wenn wir uns ruhig verhalten," erwiderte Rolf.  
      Es begann schon hell zu werden. Aus dem Tal stieg dichter Nebel auf, der rings um uns alles einhüllte.  
      „Hoffentlich kommt bald ein leichter Wind auf, der die Nebelschwaden vertreibt," meinte Perkins.  
      Da hörten wir das Rauschen von großen Flügeln. Gleich darauf schwebte im Nebel

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