Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander
Wachen waren verlost worden.
Fred Sander lag zwischen Rolf und mir. Als ich von Mitternacht bis ein Uhr Wache hatte und bemerkte, daß alle anderen fest schliefen, weckte ich Fred Sander, drückte ihm den Beutel mit den Goldkörnern in die Hand und sagte ihm:
„Colonel Perkins, Rolf Torring und ich haben beschlossen, daß wir Sie nie wieder sehen wollen."
Fred Sander verstand zunächst gar nicht, was ich meinte. Als er den Sinn der Worte begriff, erhob er sich leise, drückte mir die Hand, daß ich dachte, vor Schmerz aufschreien zu müssen, und verschwand in der Dunkelheit.
Ich war fest davon überzeugt, daß Fred Sander ein anderer Mensch werden würde. Wahrscheinlich würde er seinen Plan wahrmachen, auf einer Südseeinsel eine Plantage zukaufen und zu bewirtschaften. Die Mittel, die ich ihm gegeben hatte, reichten dazu aus.
Den Namen des Mannes in Kansas hatte mir Fred Sander, kurz bevor er ging, noch zugeflüstert. Er hieß Dolber.
Am anderen Morgen machte Colonel Perkins großen Krach, daß Fred Sander entkommen war. Er beruhigte sich aber bald und fragte mich mit Bezug auf Sander:
„Sie, Herr Warren?"
Ich nickte.
„Ich hatte ihm noch eine Pistole in die Tasche geschoben," sagte Perkins ganz leise zu mir. „Er hat Ihrem Freunde und mir das Leben gerettet. Eine Waffe braucht man hier in diesem Lande "
Wir trennten uns von Colonel Perkins und seinen Leuten, die nach San Franzisco zurückritten, nachdem wir gemeinsam vom Berge abgestiegen waren, während wir unsere Mustangs bestiegen, um den Weg nach Kansas einzuschlagen.
Was wir in Kansas erlebten, habe ich erzählt in Band 128 : „Old Mutton".
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