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Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Titel: Rolf Torring 129 - Unter Indianern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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fragte ich. „Davon habe ich noch nichts gehört."  
      „Ein Einsiedler wird es wohl sein," meinte Rolf, „aber nicht einer, der sich aus irgendwelchen Gründen aus der Welt und ihrem Treiben zurückgezogen hat, sondern einer, der etwas ganz Bestimmtes bewacht."  
      „Du meinst das Indianergrab," sagte ich.  
      „Ich mußte sofort daran denken, als ich den Pfiff hörte, dem die Jaguare folgten."  
      „Wenn unsere Überlegungen zutreffen, müßte Professor Membro ja irgendwo in der Nähe sein, Rolf."  
      „Ob der Mann von der Höhe, unser unsichtbarer Gegner, in einem Zusammenhang mit dem Besitzer der Raubkatzen steht, überlege ich gerade, Hans."  
      Wir fanden darauf keine Antwort und legten uns schließlich wieder schlafen. Ich konnte aber keine Ruhe mehr finden, zumal meine Wachzeit immer näher heranrückte. So stand ich bald wieder auf und löste Pongo ab.  
      Im Tale rührte sich nichts mehr. Meine Wache verlief ohne Zwischenfall. Nach zwei Stunden weckte ich Rolf und legte mich schlafen.  
      Als mich Pongo wachrüttelte, war es schon Tag. Nach kurzem Frühstück ritten wir weiter im Tal entlang.  
      Später sagte Rolf:  
      „In einer Stunde müßten wir im "Todestal" sein. Vor dem Kreuz ist in die Karte ein länglicher Strich eingezeichnet, dessen Bedeutung ich mir noch nicht erklären kann. Vielleicht wird es sich wieder um einen Engpass handeln. Im 'Todestal' werden wir wohl den alten Indianer, den wir als Besitzer der Jaguare vermuten, antreffen."  
      Einige Kilometer ritten wir schweigend dahin. Dann tauchte, früher als wir erwartet hatten, eine ziemlich enge Schlucht vor uns auf, die wir nur hintereinander durchreiten konnten. Wir hielten die Pferde an. Der Engpass war etwa drei Meter breit, vierzig Meter aber stiegen schätzungsweise die steilen Felswände zu beiden Seiten auf.  
     
     
     
     
      3. Kapitel Das Todestal  
     
      Wir wollten die Schlucht einzeln in schneller Gangart durchreiten. Eine Schwierigkeit allerdings hatten wir zu überwinden: sie führte nicht gradlinig zum nächsten Tal, sondern machte eine Biegung, so daß wir das Ende nicht sehen konnten.  
      Rolf entschloss sich, als erster in die Schlucht hinein zureiten. Er trabte los, kam — ohne daß sich etwas ereignete — bis zur Krümmung und — zog dort, wie ich von meinem Standpunkt genau feststellen konnte, die Zügel scharf an, wendete und galoppierte zu uns zurück, die wir noch am Eingang der Schlucht warteten.  
      Als er bei uns war, rief er:  
      „Die Schlucht wird bewacht! Die beiden Jaguare liegen dicht hinter der Krümmung. Deshalb bin ich schnell zurückgekehrt. Wir möchten die schönen Tiere doch nicht erschießen! Aber was tun wir, um weiterzukommen?"  
      „Wir können zu Fuß vordringen," schlug ich vor. „Aber wer paßt dann auf die Höhe auf?"  
      „Was da oben vor sich geht, darf uns jetzt nicht kümmern, Hans. Schließlich bleiben ja zunächst Fräulein Membro und Pongo zurück, während wir uns bis zur Schluchtkrümmung vor schleichen. Wenn sich oben jemand zeigen sollte, müssen uns beide darauf aufmerksam machen."  
      Wir stiegen aus den Sätteln, ließen die Gewehre, die uns nur gehindert hätten, bei Pongo zurück und drangen zu Fuß in die Schlucht ein.  
      Als wir die Krümmung erreicht hatten und vorsichtig um die Ecke herumspähten, sahen wir keinen Jaguar mehr.  
      Die Raubkatzen mußten von ihrem Herrn zurückgerufen worden sein, denn ein Versteck gab es für sie in der Schlucht nicht.  
      Fünfzig Meter hinter der Krümmung schon war die Schlucht zu Ende. Wir hätten zu Fuß weitergehen können, aber wir wollten besonders vorsichtig sein. Rolf wollte an der Krümmung stehenbleiben, während ich zurückgehen sollte, um Erika Membro und Pongo mit seinem Pferd zu ihm zu schicken. Erst wenn die drei um die Krümmung verschwunden und nach meiner Schätzung durch die ganze Schlucht hindurch geeilt waren, sollte ich folgen.  
      Bald waren die junge Dame und unser schwarzer Freund bei Rolf, der sofort seinen Mustang bestieg, mir ein kurzes Zeichen gab und los ritt. Ich beobachtete inzwischen scharf die Höhe. Da oben war alles ruhig. Ich wartete fünf, sechs, sieben Minuten, dann preschte ich im Galopp in die Schlucht hinein.  
      Kurz vor der Krümmung mußte ich mein Tier scharf zügeln, denn ein Hagel kleiner Steine kam von der Höhe polternd in die Schlucht gesaust. Also war der „Unsichtbare" oben doch zur Stelle! Nur

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