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Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Titel: Rolf Torring 129 - Unter Indianern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Lebensunterhalt, die Jagd galt auch als höchste sportliche Lust, wenn man es modern ausdrücken will. Reitend auf ausdauernden Pferden, die sie meist selbst in der Steppe aus den dort wild lebenden Herden heraus gefangen hatten, preschten die Indianer über die Steppe und waren imstande, jedes jagdbare Wild einzuholen. Vom Pferde herab sandten sie die tödlichen Geschosse auf die erwähnten Ziele in der fliehenden Herde.  
      Wenn ein Indianer auf Büffeljagd ging — meist jagten sie allerdings nicht einzeln —, entledigte er sich und sein Pferd aller nur entbehrlichen Dinge. Er selber ging so leicht wie möglich angezogen, und das Sattel- und Zaumzeug des Tieres blieben im Wigwam. Nur eine zwölf Meter lange Leine, aus rohem Leder geflochten, war um die Kinnlade des Pferdes geschnürt und schleppte, über den Hals des Tieres geworfen, in ihrer ganzen Länge auf der Erde nach. Sie diente zum Lenken des Pferdes, gleichzeitig aber bei einem möglichen Sturz, der natürlich höchst selten vorkam, oder bei einem sonstigen Unfall dazu, das lose Pferd leichter wieder in die Gewalt des Indianers zu bringen.  
      Der Indianer führte in der linken Hand den Bogen und so viele Pfeile, wie er bequem halten konnte, in der rechten eine Peitsche, mit der er sein Pferd an die Seite eines jungen Stieres oder einer fetten Kuh trieb. Das Pferd drängte dicht an die ausgewählte Beute heran und gab damit dem Jäger Gelegenheit, den Pfeil bis an die Federn dem Büffel in die Weichen zu treiben.  
      Kaum schwirrte die Bogensehne nach dem Schuß, kaum grub sich die Eisenspitze durch die krause Wolle in das Muskelfleisch des gejagten Tieres, entfernte sich das Pferd ohne Aufforderung von dem verwundeten Büffel, um den Hörnern des wütend werdenden Feindes zu entgehen. Gleich darauf wurde die zweite Beute ausgemacht und auf die gleiche Weise erlegt.  
      So ging die Jagd mit Windeseile über die Ebene dahin, bis das sehr spät erst müde werdende Pferd den Jäger gemahnte, seiner Jagdlust Einhalt zu gebieten. Die verwundeten Büffel waren inzwischen weit hinter der Herde zurückgeblieben und lagen verendet oder ermattet am Boden.  
      Später kamen die Indianerfrauen, die die Beute zerlegen mußten. Die Häute und die besten Fleischstücke wurden nach den Wigwams transportiert, wo das Fleisch in dünne Streifen geschnitten und getrocknet wurde. Das Fell wurde auf einfache Art gegerbt und zu Kleidungsstücken und als Bedeckung für das Nachtlager verwendet. Der größte Teil des Büffelfleisches blieb den Wölfen als Beute.  
      Die Büffelherden waren so groß, und die Indianer, die auf sie Jagd machten, nicht zahlreich genug, als daß sie durch die indianischen Jäger hätten dezimiert werden können. Die Büffel wurden in wilden Gemetzeln durch die Feuerwaffen der Weißen vernichtet, die sie der Häute wegen — teilweise von den Pazifikzügen aus — reihenweise niederknallten.  
      Noch eine andere Art kannten die Indianer, den Büffel ohne Pferd anzugehen. Sie konnten sich darauf verlassen, daß der Büffel durch seine lange Kopfmähne, die die Augen zum Teil überdeckte, am klaren Sehen, Erkennen und Unterscheiden behindert war. Der Jäger, der ohne Pferd auf Beutezug ging, befestigte eine Wolfshaut an seinem Kopf und seinem Körper und arbeitete sich, die Waffen vor sich herschiebend, im Zickzack auf allen vieren an das Tier heran, das er erlegen wollte. Wenn der Wind nicht sehr ungünstig stand und den Jäger verriet, gelang es ihm in den meisten Fällen, sich so nahe an einen Büffel heranzuschleichen, daß er das erwählte Tier erlegen konnte, ohne daß die übrigen Tiere der Herde in ihrer Ruhe gestört wurden.  
      Selbst den Knall einer Büchse scheuten die Büffel zunächst nicht, solange sie den Knall noch nicht als verderbenbringend erkannt hatten. Auch jetzt noch oder besser: jetzt wieder lassen sich die Büffel durch Geräusche wenig stören. Ein Schütze, der sich in guter Deckung verborgen hält, kann manch einen Büffel aus einer friedlich grasenden Herde herausschießen. Das Röcheln des Getroffenen wird den einen oder anderen daneben weidenden Büffel höchstens veranlassen, den Kopf für Augenblicke nach dem Verwundeten zu wenden, dann aber geht er ruhig seiner Beschäftigung wieder nach.  
      Wenn ein Jäger einmal entdeckt und vom Büffel verfolgt wird, kann er sich meist durch einen geschickten Sprung zur Seite retten und in Sicherheit bringen.  
      Anders ist es, wenn eine ganze Herde

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