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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Morgendämmerung ab. Sanfter Wind wehte durch das offene Fenster.
    Als sich Buddy umdrehte, stand eine junge Frau in der Mitte des Zimmers.
    Sie hob ihren Zeigefinger vor die Lippen.
    »Ruf nicht nach dem kleinen Troll«, sagte die Besucherin. »Er hockt unten und ißt was. Außerdem könnte er mich ohnehin nicht sehen.«
    »Bist du meine Muse?«
    Susanne runzelte die Stirn.
    »Ich glaube, ich weiß, was du meinst«, erwiderte sie. »Ich habe Bilder gesehen. Es waren insgesamt acht, und angeführt wurden sie von… äh… Kantalupe. Angeblich beschützen sie die Leute. Die Ephebianer glauben, daß die Musen die Musiker und Künstler inspirieren, aber es gibt sie natürlich gar ni…« Susanne unterbrach sich und beschloß, auf Nummer Sicher zu gehen. »Zumindest habe ich sie noch nicht kennengelernt. Mein Name ist Susanne. Ich bin hier, weil…«
    Ihre Stimme verklang.
    »Kantalupe?« wiederholte Buddy. »Ich bin ziemlich sicher, daß es nicht Kantalupe war.«
    »Wie auch immer.«
    »Wie bist du hereingekommen?«
    »Ich… Du solltest dich besser setzen. Ja, gut. Nun… du weißt sicher, daß manche Dinge… zum Beispiel die Musen…« Susanne holte tief Luft. »Nun, die Leute glauben, daß Personen gewisse Dinge repräsentieren.«
    So etwas wie Verstehen huschte über Buddys Gesicht.
    »So wie der Schneevater den Geist des Winterfestes symbolisiert?« fragte er.
    »Ja. Nun…« Susanne suchte nach den richtigen Worten. »Ich bin in dieser Branche tätig. Details sind unwichtig.«
    »Soll das heißen, du bist kein Mensch?«
    »O doch. Aber ich… erfülle eine Pflicht. Stell dir ruhig vor, ich wäre eine Muse – schaden kann’s nicht. Ich bin gekommen, um dich zu warnen.«
    »Eine Muse für Musik Mit Steinen Drin?«
    »Nein, eigentlich nicht. Hör jetzt endlich zu… He, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du siehst ziemlich mitgenommen aus. Die Musik ist gefährlich…«
    Buddy zuckte mit den Achseln. »Oh, du meinst sicher die Musikergilde. Herr Schnapper sagte, deshalb brauchten wir uns keine Sorgen zu machen. Morgen verlassen wir die Stadt und…«
    Susanne trat vor und griff nach der Gitarre.
    »Ich meine das hier!«
    Die Saiten bewegten sich und jaulten.
    »Rühr die Gitarre nicht an!«
    »Sie hat dich übernommen«, erwiderte Susanne und warf das Instrument aufs Bett. Buddy hob es schnell auf und spielte einen Akkord.
    »Ich weiß, was du sagen willst«, murmelte er. »Alle sagen es. Auch Glod und Klippe glauben, die Gitarre sei böse. Aber sie irren sich!«
    »Vielleicht ist sie nicht in dem Sinne böse, aber sie stellt zweifellos eine Gefahr für dich dar.«
    »Ich werde damit fertig.«
    »Die Gitarre wird mit dir fertig.«
    »Wer bist du, daß du es wagst, solche Worte an mich zu richten? Eine Zahnfee hat mir keine Vorschriften zu machen!«
    »Früher oder später bringt das Ding dich um! Da bin ich ganz sicher!«
    »Soll ich aufhören zu spielen?«
    Susanne zögerte. »Nun, nicht unbedingt. Wenn du aufhörst…«
    »Eins weiß ich: Ich brauche keinen mysteriösen, okkulten Frauen zuzuhören! Wahrscheinlich existierst du nicht einmal! Ich schlage vor, du fliegst jetzt zu deinem magischen Schloß zurück, in Ordnung?«
    Susanne reagierte mit vorübergehender Sprachlosigkeit. Sie hatte sich längst damit abgefunden, daß ein großer Teil der Menschheit – vor allem jene Individuen, die sich morgens rasierten – hoffnungslos verblödet war. Trotzdem fühlte sie sich beleidigt. Niemand durfte es wagen, so mit dem Tod zu reden. Zumindest nicht lange.
    »Na schön.« Sie streckte die Hand aus und berührte Buddy am Arm. »Irgendwann siehst du mich wieder, allerdings unter Umständen, die dir nicht sonderlich gefallen werden. Und weißt du, warum? Ich will’s dir sagen. Zufälligerweise bin ich…«
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie bekam den seltsamen Eindruck, nach hinten zu fallen, während sie völlig still stand. Das Zimmer glitt an ihr vorbei in die Finsternis und drehte sich um Buddys entsetzte Miene.
    Die Dunkelheit explodierte, dann wurde es hell.
    Kerzen flackerten.
     
    Buddy tastete mit der Hand nach der Stelle, an der er eben noch Susanne gesehen hatte.
    »Wo bist du? Wohin bist du verschwunden? Wer bist du?«
     
    Klippe sah sich um.
    »Ich dachte, ich etwas gehört hätte«, brummte er. »He, einige der Musikinstrumente waren sehr ungew…«
    »Ja, ich weiß«, sagte Glod. »Schade, daß ich nicht die Rattenflöte ausprobiert habe. Ich bin hungrig.«
    »Ich

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