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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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dem Kopfhörer an der Tür Ginger meinte. Typisch Ginger. Sie hatte ihren Namen behalten, als sie Ike heiratete, daher hatten wir beiden denselben Nachnamen. »Wir fangen jetzt an. Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
    Ginger erhob sich von ihrem Stuhl. Sofort sprang auch Josie auf und hielt züchtig ihren Cardigan vor Gingers Schritt.
    Falls einer der Fernsehproduzenten in diesem Gebäude auf der Suche nach einer Inspiration für eine neue Sitcom war, die sechzigjährige karamellwaffelliebende Ninja-Kämpferin war sicher ein guter Ausgangspunkt.
    »Ihre Freunde können hier warten und sich die Show auf dem Monitor anschauen. Für ein oder zwei Personen wäre allerdings auch noch Platz neben der Bühne.«
    Ich stand neben ihr, noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte. Was hatte es für einen Sinn, eine beste Freundin zu haben, die eine internationale Berühmtheit war, wenn man den Glanz und Glamour nicht aus nächster Nähe mitbekam?
    Lizzy lächelte John an. »Kann ich dich eine halbe Stunde mit der Bande hier allein lassen?«
    Er machte ein tapferes Gesicht. »Lizzy, ich habe es mit den Taliban aufgenommen, da werde ich auch das hier überstehen.«
    Bildete ich mir das nur ein, oder hatte er Schweißperlen auf der Stirn, als er das sagte?
    Wir wurden zu unseren Plätzen geführt, wo wir zusahen, wie das kleine Mädchen aus Weirbank mit der roten Mähne so indiskret, witzig und absolut respektlos war, dass die Zuschauer aus dem Lachen gar nicht mehr rauskamen.
    Als sie und Jonathan Moss so richtig in Fahrt kamen, legte Lizzy den Arm um meine Taille und drückte mich an sich. »Das ist fantastisch!«, sagte sie mit blitzenden Augen. »Ich freue mich, dass Ginger das so toll macht und dass du … dass du …« Ich spürte, wie ihre Hand über meine Hüften tastete und dann meinen Bauch berührte. Und zärtlich darüberfuhr. »… dass du schwanger bist! Du kriegst ein Baby, stimmt’s? Oder hast du einen Ballon verschluckt?«
    Ich hatte gedacht, ich könnte es mit der weiten Tunika und dem lockeren Cardigan vertuschen, aber mit meiner ach so sensiblen Freundin hatte ich natürlich nicht gerechnet.
    »Ein Baby«, flüsterte ich. »Aber sag nichts. Heute ist Gingers Abend, und wir wollen es erst nächste Woche nach dem Ultraschall offiziell machen. Auch wenn die Ärzte sagen, dass alles gut ist und es keinen Grund gibt, nicht noch zehn weitere Babys zu kriegen. Das steht natürlich eh nicht zur Debatte, denn dann würde Red mich wahrscheinlich für eins seiner Supermodels verlassen.«
    »Oh, Lou!« Lizzy umarmte mich. »Das ist ja wunderbar! Ich freu mich so für dich!«
    »Ladies and Gentlemen, eine dicker Applaus für die absolut fantastische Ginger Jones.«
    Jonathan Moss erhob sich und küsste Ginger auf die Wangen, ehe er sie von der Bühne entließ. Wir sprangen ebenfalls auf, um sie zu umarmen, aber sie tat so, als hätte sie soeben erfahren, dass wir eine ansteckende Krankheit hatten. Die Abneigung der öffentlichen Zurschaustellung von Liebesbekundungen würde sie bis ans Ende ihres Lebens begleiten.
    »Und nun, Ladies and Gentlemen, begrüßen wir einen weiteren Gast, der aus diesem Teil der Welt stammt.«
    Lizzy stieß uns an. »Sollen wir gehen oder noch ein bisschen zuschauen?«
    Wir zuckten beide mit den Schultern. »Keine Ahnung«, antwortete ich. »Kommt drauf an, wer es ist.«
    »Er ist ehrgeizig, und er ist erfolgreich. Er hatte in den Neunzigern einige internationale Hits, und er hat zehn – ich wiederhole: zehn – Nummer-eins-Singles veröffentlicht«, fuhr Jonathan fort. »Und noch immer landet er einen Hit nach dem anderen, denn inzwischen zählt er zu den erfolgreichsten Produzenten …«
    »Oh nein!«, entfuhr es Ginger.
    Sie wirbelte herum, packte Lizzy und mich am Arm und versuchte uns zum Ausgang zu zerren. Aber ich stand wie angewurzelt da.
    »Hey, was ist? Was ist los? Wer …«
    »Ja, Ladies and Gentlemen, wir begrüßen Glasgows ureigensten Indie-Hero, Mr. Gary Collins!«
    »Scheiße, scheiße, scheiße«, murmelte ich.
    Im selben Augenblick führten das Mädchen mit dem Klemmbrett und ein Typ, der aussah wie ein Agent, Gary Collins herein. Er trug einen tadellos sitzenden schwarzen Anzug und ein kakaofarbenes Hemd und steuerte direkt auf uns zu.
    »Zurück an die Wand!«, zischte Ginger und versuchte noch einmal, uns aus dem Weg zu schieben. »Ich bin die einstweilige Verfügung gerade los, ich will mir nicht wieder eine neue einhandeln.«
    Nachdem Ginger ihm bei den BRIT Awards vor

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