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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Live-Publikum den Jack Daniel’s mit Cola über den Kopf geschüttet hatte, hatten seine Anwälte eine Verfügung erwirkt, dass sie sich ihm nicht weiter als hundert Schritte nähern dürfe, sonst würde sie erschossen. Oder so ähnlich.
    Ich wäre jedenfalls am liebsten im Boden versunken, als mir jetzt der Mann entgegenkam, der mich so öffentlich gedemütigt hatte. Bereitwillig ließ ich mich von Lizzy ins Dunkle ziehen, wo er mich nicht sehen konnte. Er würde einfach an mir vorbeilaufen. Vorbei. Laufen.
    »Gary Collins?«
    Wer war das? Wer sprach da mit ihm?
    Neeeeeeeeeeiiiiiiiiiin! Das war ich.
    »Oh Scheiße!«, murmelte Ginger, als ihr klar wurde, dass jetzt alles zu spät war.
    Das Klemmbrettmädchen sah verängstigt aus, und der Agententyp machte ein genervtes Gesicht und versuchte, mich aus dem Weg zu drängen.
    »Wag. Es. Nicht.«
    Oh Mist, wieso bediente ich mich plötzlich eines Tons, den ich sonst nur bei Rüpeln benutzte und dem Typen unten an der Straße, der immer meine Mülltonne klaute?
    Gary Collins, die einstige Liebe meines Lebens, trat vollständig ins Licht und blinzelte ein bisschen, als er mich ansah. Offenbar überlegte er angestrengt, woher er mich kannte.
    »Gary, wir müssen uns wirklich beeilen«, sagte der Agententyp zu ihm.
    Gary wehrte ihn ungeduldig ab. »Moment noch.«
    Mr. Großmaul. Was muss das für ein Gefühl sein, eine ganze Fernsehshow warten zu lassen, bis du dich dazu herablässt, sie mit deinem Beitrag zu beehren?
    »Lou, bitte …«
    »Lass mich!«, wehrte ich Lizzys Versuch, mich aufzuhalten, ab.
    Gespannt wartete ich, was nun wohl kam. In Gary Collins’ Gedächtnis wurde ganz offensichtlich gerade eine Verbindung hergestellt.
    »Lou? Lou Cairney? Oh mein Gott, Lou Cairney!«
    Moment mal, damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ja, er sah umwerfend aus, aber gleichzeitig schien er sich echt zu freuen, mich zu sehen.
    »Wow, du siehst immer noch … ich meine, du siehst immer noch super aus!«
    Immer noch super. Na ja, dann habe ich vielleicht auch damals schon super ausgesehen, was ihn jedoch nicht davon abgehalten hatte, der ganzen Welt zu erzählen, ich hätte im Bett die Talente einer Betonplatte.
    Niemals würde ich zugeben, dass er noch immer der bestaussehende Typ war, der mir je zu Gesicht gekommen war. Das würde ich nicht tun. Ganz bestimmt nicht.
    »Was machst du hier?«
    Ginger trat ins Licht, und mit einer gewissen Befriedigung registrierte ich, wie er zusammenzuckte.
    »Ich bin mit Ginger hier. Ich bin mit ihrem Bruder verheiratet. Red. Er war in deinem Jahrgang.«
    Siehst du, ich bin verheiratet, höhnte eine Stimme in meinem Kopf. Ein Mann hatte Sex mit mir, und es hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er mich tatsächlich geheiratet hat. Und er sagt, ich wäre gut. Und wir tun es ständig. So oft, dass ich jetzt sogar schwanger bin. Tja, genau in diesem Moment. Also schreib dir das hinter deine verdammten Ohren, Gary-Arschloch!
    »Ja, klar, ich erinnere mich an ihn«, antwortete er mit einer Stimme, die nur allzu deutlich machte, dass das nicht stimmte. Ich spürte wie Ginger neben mir erstarrte, als er weiterredete. »Hör mal, ich bin für ein paar Nächte hier – hast du Lust, gleich noch was mit mir trinken zu gehen? Wir haben uns sicher eine Menge zu erzählen, und weißt du was …«
    Weißt du was? Wovon redete er eigentlich? Hatte er nicht gehört, dass ich verheiratet war? Wusste er nicht mehr, was er mir damals angetan hatte? Bildete er sich tatsächlich ein, er könnte einfach sein perfektes, blendend weißes Zahnpastalächeln aufsetzen, und ich würde wieder in seine Arme sinken? Glaubte er das etwa?
    »Wir könnten auch was ganz anderes machen«, flötete ich, was ihm offensichtlich gefiel. »Wie wär’s mit etwas mehr Körperbetontem?«
    »Nämlich?«, flirtete er zurück.
    »Ich habe mir gerade überlegt, ich könnte dir einfach …«

Lektion 153
    Benimm dich in der Öffentlichkeit immer anständig – bei all den Aufzeichnungsgeräten weiß man nie, wann man wo auf einem Bildschirm erscheint
    Stumm trotteten wir drei zurück in den Künstlerraum, wo uns starres Staunen erwartete. Meine Tochter war diejenige, die als Erste den Mund aufmachte.
    »Mum?«, fragte sie, »hast du gerade Gary Collins geschlagen?«
    »Woher weißt du das?«
    Alle Köpfe im Raum bewegten sich in Richtung Bildschirm, wo Jonathan Moss das Publikum mit Geplapper bei Laune hielt, während sie auf die Ankunft des nächsten Stars warteten.
    »Eine Kamera ist ihm auf

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