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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Gegner zu begegnen. »Es ermöglicht dem Schwertkämpfer eine gewisse Reichweite, Kontrolle …«, er schwingt das Schwert pfeifend in einem großen Bogen durch die Luft, »… und Kraft.«
    »Wann setzt man es ein?«, will ich wissen.
    David blinzelt, kehrt in unsere Welt zurück. Er senkt die elegante Klinge. »Zum Enthaupten von Vampiren.«
    Wir beide blicken Travis an, der noch ein bisschen blasser geworden ist. Mit dem Daumen deutet er in Richtung Flur. »Ich geh dann mal besser und schau, ob ich Shane helfen kann bei … irgendwas.«
    Kaum ist er fort, lässt David die Klinge zurück in die Scheide gleiten. Sorgsam verstaut er das Katana in der Sporttasche. Es ist zu lang; der Griff ragt über den Taschenrand hinaus.
    »Vermissen Sie es?« Ich reiche ihm so viele Pflöcke, wie ich greifen kann. »Vampire zu jagen?«
    »Nein.« Die Antwort kommt verdächtig schnell. »Ich mag, was ich jetzt tue und möchte das auch weiterhin tun können.«
    Zum Schluss reiche ich ihm die Armbrust und den Köcher mit Pfeilen. »Warum nur hat Elizabeth diese Waffen hier in ihrer Wohnung aufbewahrt? Man hätte sie doch jederzeit gegen sie selbst benutzen können.«
    David nimmt mir die Armbrust ab. »Sie hat die Welt sicher vor Vampiren machen wollen, nicht anders herum.«
    »Okay, und warum hat ein Vampir mit einer gehörigen Portion Selbsthass einen Radiosender aufgezogen?«
    David hält mitten in der Bewegung inne, die Armbrust immer noch in der Hand. »Weil ich es wollte«, sagt er, ohne mich anzusehen. »Sie hat sich schuldig gefühlt, weil sie beinahe mein Leben beendet hätte.« Mit dem Zeigefinger fährt er den gebogenen Abzug der Waffe entlang. »Das Ganze war ziemlich kompliziert.«
    »Yeah!«, jubelt jemand im Schlafzimmer.
    Rasch versenkt David die Armbrust in der Sporttasche. Wir stürzen in Richtung Schlafzimmer, da reißt Shane auch schon die Tür auf. Er wedelt mit dem Millimeterpapier, das voller Linien und Kreise ist.
    »Jackpot!«, ruft er und macht eine ausladende Geste zum Bett hin. Dort steht der Safe mit sperrangelweit geöffneter Tür.
    Travis blättert sich durch einen Stapel Papiere hindurch. Er lächelt und reicht mir den ganzen Stapel. »Geburtsurkunde, Sozialversicherungsausweis, Pin-Nummern, Passworte. Alles, was du brauchst, um Elizabeth Vasser zu werden.« Er blickt David an. »’n Testament hab ich noch nicht gefunden. Aber vielleicht kann sich ja jetzt Ciara eine Kopie von Elizabeths Anwalt holen. Nur zur Sicherheit durchsuche ich auch noch den Rest der Wohnung.« Er macht sich auf in Richtung Eingangsbereich.
    »Gute Arbeit«, lobe ich Shane. Ich bemerke, dass er eine kleine schwarze Schachtel, wie Juweliere sie zum Verpacken für Schmuck verwenden, in der Hand hält. »Was ist das?«
    »Oh, es ist …« Shane reicht David die kleine Schachtel. »Es tut mir leid.«
    David öffnet die Schachtel. Sein Gesicht fällt förmlich in sich zusammen. »Sie hat ihn behalten.« Er sinkt aufs Bett. »Ich kann nicht glauben, dass sie ihn behalten hat.«
    »Ihr beide wart verlobt?«, frage ich ihn.
    »Ungefähr eine Woche lang.« Er fährt mit dem Daumen die Kanten der Schachtel entlang. »Ehe sie verwandelt wurde.«
    »Sie müssen ihr wirklich etwas bedeutet haben, wenn sie den Ring aufgehoben hat.« Ich setze mich neben David. »Ich glaube, sie würde wollen, dass Sie den Ring bekommen.«
    David nimmt den Ring aus der Schachtel und hält ihn ins Licht. Die Rubine und Diamanten leuchten wie Funken. »Was soll ich mit dem Ring anfangen?«
    »Ich könnte für Sie bei Dean einen guten Preis aushandeln.«
    Er sieht mich an, als hätte ich soeben den Kater ertränkt. »Sie wollen, dass ich Elizabeths Verlobungsring versetze?«
    »Denken Sie praktisch. Sie stehen vielleicht schon bald ohne Job da.« Ich halte die Dokumente hoch. »Elizabeth wird dem Sender aus dem Grab heraus eine Hilfe sein. Lassen Sie sich auch von ihr helfen.«
    David betrachtet den Ring auf seiner Handfläche eingehend. »Seit Jahren habe ich mir keinen Urlaub mehr leisten können. Es wäre nett, einfach mal nach Florida runterzufahren und meine Mutter zu besuchen.« Er schüttelt den Kopf. »Was rede ich denn da? Wenn Elizabeth gewollt hätte, dass ich den Ringe bekomme, hätte sie ihn mir zurückgeben können.« David steckt den Ring zurück in die Ringschachtel und legt diese wieder in den Safe. Er schlägt die Safetür zu und dreht das Zahlenschloss. Dann verlässt er mit steifen Schritten das Schlafzimmer.
    Vorsichtig setzt Shane den Safe

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