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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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zucke zusammen. »Haben sie dich oft gebissen?«
    »Im üblichen vierzehntägigen Abstand. Normalerweise habe ich mich an dem Tag ein bisschen schwindelig gefühlt und mir war übel. Aber die restliche Zeit über war’s nur halb so schlimm.«
    Der Entschluss ist rasch gefällt: Ich werde das Fragespiel, ob gebissen zu werden sich gut anfühlt, gar nicht erst mit meinem Vater anfangen.
    »Also: Erzähl mir von deinem Plan«, fordert Dad mich jetzt auf. »Freitag ist der große Tag, ja?«
    »Woher weißt du das?«
    »Elizabeths Büro ist verwanzt. Auch ihr Telefon. Und nein, David weiß davon nichts.«
    Ich zögere. Dad weiß eh schon von der Sache. Ich setze also nichts mehr aufs Spiel, wenn ich mit ihm über den Plan spreche. Und ich kann seine Hilfe wirklich gut gebrauchen. Bestimmt habe ich nicht alle möglichen Fallstricke bedacht. Den Sender zu retten ist wichtiger als mein Stolz.
    Und was den Stolz angeht, der ist das Kryptonit eines jeden Ganoven: Ein nicht unerheblicher Teil von mir möchte mit der geleisteten Arbeit angeben. Ich möchte meinem Vater gern beweisen, was ich alles gelernt habe, ihm zeigen, was aus mir geworden ist.
    »Also gut.« Ich greife wieder nach dem Sandwich. Mit einem Mal bin ich wieder hungrig. »So soll’s laufen.«

27
    Everybody Wants to Rule the World
    2. August
    8 Uhr morgens
    Ein namenloser Liga-Agent fährt uns zum Sender. Es fühlt sich seltsam an, eine Straftat unter der Beobachtung eines Mannes in Uniform zu planen. Aber was mein Dad mir erzählt hat, ergibt durchaus Sinn: Einen Konzern der Kommunikationsbranche an die Wand zu spielen sind Peanuts verglichen mit der Möglichkeit, Gideon festzunageln. Okay, tatsächlich geht es um einen richtig großen Sack Peanuts. Aber die Liga interessiert sich nicht für Erdnüsse, egal in welchen Mengen. Also dann …
    Die Eingangstür zum Sender ist wie üblich verschlossen. Ich klopfe.
    »Geh hinten rum!«, sagt eine Stimme, die ich als Shanes identifiziere.
    Ich führe Dad zur Kellertür auf der Rückseite des Gebäudes. Durch die Tür geht es einen engen, fensterlosen Gang entlang zur Lounge, von der eine Treppe nach oben führt. »Damit sie nicht gebraten werden«, erkläre ich meinem Vater.
    Wir gehen die Treppe hinauf und finden Travis an meinem Schreibtisch vor. Er sitzt dort vor einem Laptop, einem Farbdrucker und einer Klebemaschine. Shane und David stehen hinter ihm. Franklin sitzt an seinem eigenen Schreibtisch, einen Vorrat an angespitzten Bleistiften in Reichweite.
    Shane kommt auf mich zu. »Ciara, was macht er hier?«
    Ich gehe ihm entgegen. »Dad wird uns bei der Sache helfen.«
    »Du hast es ihm erzählt?«
    »Er wusste bereits davon.« Ich sehe zu David hinüber. »Die Liga hat Elizabeths Büro und Telefone verwanzt.«
    David verzieht das Gesicht und stößt keuchend den Atem aus. »Was ist mit meinem Büro? Und unten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagt mein Vater, »aber ich könnte es prüfen, wenn Sie möchten.«
    Davids Schultern fallen vor Erleichterung in eine entspannte Position zurück. »Vielen Dank. Lassen Sie uns in der Lounge anfangen.«
    Als die beiden die Treppe hinunter und außer Hörweite sind, wende ich mich an Shane: »Du könntest ein bisschen freundlicher zu meinem Vater sein.«
    »Er schaut mich an wie einen Zirkuslöwen, der im Begriff ist auf seinen Dompteur loszugehen.«
    »Oh-ha. Ich bin also dein Dompteur respektive deine Dompteuse?« Ich packe ihn am Halsausschnitt seines TShirts und ziehe seine Lippen zu meinem Mund hinunter. »Dann sollte ich wohl die Peitsche holen und einen Stuhl.«
    Travis räuspert sich. »Wär nett, ihr beide könntet die Zungen aus dem Hals des anderen nehmen und euch die Datei hier mal anschauen.« Ein paar rasche Mausklicks, und er zeigt uns die Druckvorschau einer Doppelseite. Auf der einen Seite ist ein heimlich gemachter Schnappschuss der echten Elizabeth zu sehen. Es folgt eine Liste mit mehr oder weniger Wissenswertem über sie. »Alles, was wir tun müssen, ist, die richtigen Informationen gegen die falschen auszutauschen.«
    Ich ziehe Travis’ Digitalkamera aus meiner untersten Schreibtischschublade und drücke sie Franklin in die Hand. »Ich bin bereit für meine Großaufnahme, Mr. DeMille.«
    Auf dem Parkplatz schießt Franklin ein paar Aufnahmen von mir, wie ich so ausgefallene Sachen mache wie zu meinem – was heißt Elizabeths – Mercedes hinübergehen. Um zu simulieren, dass ich mich unbeobachtet fühle, überprüfe ich den Zustand meiner Zähne im

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