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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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bis ich mich entschieden habe, wie viel ich ihnen erzählen möchte.
    »Vielleicht ist das nicht leicht zu glauben, aber ich unterscheide mich nicht so sehr von euch. Ich vermute, das ist der Grund, warum David ausgerechnet mir den Job gegeben hat.«
    David nickt mit einem leichten Lächeln.
    »Auch ich suche mir Opfer, allerdings erleichtere ich sie nicht um Blut, sondern um Geld. Leute um ihr Geld zu bringen – dazu wurde ich erzogen.« Nie zuvor habe ich das laut ausgesprochen. »Ich habe es gemocht. Ich war gut darin. In den letzten sechs Jahren war das mein Beruf.« Der Reihe nach blicke ich jedem in die Augen. »Ich kann keinen von euch dafür verurteilen, weil er sich nimmt, was er – oder sie – zum Überleben braucht.«
    »Wenn du wie wir Leute nur benutzt«, wirft nun Regina ein, »warum sollten wir dir trauen?«
    »Weil ich es sage.« David tritt einen Schritt vor. Er hält sich gerade, wirkt selbstsicher. »Ich habe euch immer beschützt und werde es auch weiterhin tun.«
    Shane grunzt und fährt sich mit den Fingern durchs Haar. »David, du bist nicht allmächtig, auch nicht mit der Liga im Rücken. Und habt ihr beiden auch darüber nachgedacht, wie andere Vampire reagieren könnten? Manche von denen denken doch jetzt schon, dass wir uns zu viel mit Menschen abgeben.«
    »Das geht die einen Scheiß an«, erwidert Regina. »Wir ziehen unser Ding durch und die ihr Ding, jeder bleibt unter sich. So ist das schon immer gewesen.«
    »Aber in dieser Sache bleiben wir nicht mehr unter uns!« Shane zeigt auf das Logo, das der Overhead-Projektor immer noch an die Wand wirft. »Das da verändert alles!«
    Geräuschvoll stellt Spencer seine Flasche auf den Tisch. »Shane, ich glaube, wir haben keine Wahl. Entweder wir machen es so, wie geplant, oder wir verlieren den Job und unser Dach über dem Kopf.«
    »Genau«, bestätigt David. »Also, was ist? Haben wir eure Unterstützung?«
    »Nein.« Shane blickt mich an. »Tut mir leid.«
    Regina mustert ihn missbilligend. »Dann halt dich raus und lass uns den Spaß haben!«
    Er hält ihrem Blick stand. »Ich hoffe, ihr bleibt lange genug am Leben, um mich sagen zu hören ›Ich hab’s euch ja gesagt!‹«
    »Dann ist es beschlossene Sache.« David reibt sich die Hände. »Ciara, Frank und ich werden einen detaillierten Plan entwerfen und lassen jeden von euch wissen, was seine Rolle bei der Sache sein wird. Die Sitzung ist damit beendet.«
    Ich gehe zum Projektor zurück und sammle meine Folien ein. Ein paar der allzu glatten kleinen Biester verabschieden sich in Richtung Fußboden und geraten völlig durcheinander. Scheiße. Warum kann man in diesem Sender nicht einen LCD -Projektor benutzen wie der Rest der Welt!
    »Hab sie!« Eine tiefe, sanfte Stimme gleich neben meiner Schulter lässt mich zusammenfahren. Shane kniet auf dem Boden und fischt die Folien auf.
    »Danke.« Die meisten Kerle wären einfach einen Schritt zurückgetreten und hätten mir dabei zugeschaut, wie ich mich in meinem Minirock bücke.
    Shane steht auf und gibt mir die Folien. Dann hält er den roten Umschlag hoch, der ein gewisses Foto von meinem CD -Regal enthält. »Ich sollte mich bei dir bedanken«, sagt Shane.
    Ich zucke mit den Schultern. »Ich habe sie einfach nur alphabetisch sortiert, mehr nicht. Vielleicht sortiere ich sie später noch nach Genres. Ich habe gehört, das macht Spaß.«
    Shane setzt sich auf den Tisch und stellt einen Fuß auf einen Stuhl. »Hör mal, ich hab das nicht persönlich gemeint, das, was ich über deine Kampagne gesagt habe.«
    »Du hast ein Anrecht auf deine eigene Meinung. Das steigert noch das Mysterium, das dich umgibt.« Ich beginne damit, die Folien wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen. »Wenn du dich besonnen hast und doch bei uns mitmachst, wird genug Zeit vergangen sein, und die Leute werden ganz wild auf den schwermütigen, zurückgezogenen Vampir Shane sein.«
    »Die Art und Weise, wie dein Verstand arbeitet, macht mir geradezu Angst. Und trotzdem kann ich meine Augen nicht von dir lassen.«
    David erscheint neben uns und drückt Shane eine drei Seiten lange Liste von Sendernamen und Frequenzen in die Hand. »Ich dachte mir schon, dass du dich querstellen würdest. Also habe ich hier eine Liste der Sender zusammengestellt, die Skywave in den letzten zehn Jahren aufgekauft hat.«
    Shanes Augen werden groß und größer, als er begreift, wie lang die Liste ist. Er reibt sich das Kinn, während er die Seiten überfliegt. Möglicherweise

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