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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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an ein paar meiner Haarsträhnen. »Irgendwann wird er dich bitten, das mit den Strähnchen sein zu lassen. Er wird sagen, dass er den Geruch der Farbe nicht erträgt.«
    »Halt bloß Abstand von mir!«
    Regina schnalzt mit der Zunge. »Ganz schön gereizt für jemanden, der gerade gefickt wurde.«
    »Das geht dich zwar überhaupt nichts an, aber wir haben’s nicht getrieben.«
    Sie macht in gespieltem Erstaunen große Augen. »Na, das erklärt, warum du noch so läufig riechst.«
    »Ach, verpiss dich!«, brülle ich sie an, leider genau in dem Moment, in dem die Musik eine Pause macht. Die Hälfte der Leute in Thekennähe dreht sich neugierig nach uns um.
    »Die Damen.« David steht plötzlich auf der anderen Seite neben mir. »Was ist mit Ihrem Makeup passiert?«, fragt er mich.
    Ich reibe an meinem Auge herum. »Es hat gejuckt.«
    »An einer gewissen Stelle juckt’s dich bestimmt«, murmelt Regina.
    David hat die Hände in den Taschen seiner Lederjacke versenkt und sieht sich voller Stolz um. »Großartiges Event. Frank macht gerade Smalltalk mit den Kunden. Also brauchen wir Sie, Ciara, um den Merchandise unters Volk zu bringen.«
    Erleichtert über die Ablenkung, trolle ich mich in Richtung WVMP -Tisch davon. Ich greife mir eines der TShirts in Größe S und ziehe es über. Die anschmiegsame Baumwolle verdeckt die obere Hälfte meiner Spielen-wir-Vampir-Aufmachung. Mein Zuviel an nackter Haut seufzt erleichtert auf.
    Arbeit: ein gut-amerikanisches Heilmittel für Herzschmerz.
    Ich mache also über Stunden hinweg den Aufreißer und ziehe den Leuten das Geld aus der Tasche, bis das ganze Merchandise-Material, außer zwei kaputten Buttons und einem XXL Shirt, komplett verkauft ist. Letzteres entscheide ich mich Jolene zu überlassen. Aber sie und ihr Anhängsel scheinen verschwunden zu sein.
    Ich finde David und Franklin unmittelbar vor der Theke und halte ihnen die dicke Börse mit dem Bargeld unter die Nase. Franklin reißt sie sofort an sich.
    »Sie haben mich abgezogen, Sie kleine Hexe«, sagt er nicht ohne einen Anflug von Bewunderung in der Stimme.
    »Wie bitte?«
    »Dieser Trick, den Sie mir vorhin gezeigt haben, der, der danebengegangen ist. Sie haben dafür zehn von unseren Dollar benutzt, die aber nicht zurückgegeben!«
    Ich schlage mir vor Überraschung die Hand vor den Mund. »O Gott! Sie haben Recht!« Ich stecke ihm sofort einen ZehnDollar-Schein zu. »Danke, dass Sie mir geholfen haben, ehrlich zu bleiben.«
    David zieht einen Barhocker vor. »Setzen Sie sich. Und nehmen Sie sich den Rest des Abends frei.«
    »Oh nein, das geht doch nicht«, wehre ich ab, während ich auf den Hocker klettere – meine müden Füße frohlocken. »Okay, wenn ich’s mir recht überlege: Spendieren Sie mir einen Drink?«
    David lässt sich rechts neben mir nieder und winkt Stuart, der sofort zwei Gläser mit dem roten Bier vor uns auf die Theke stellt. Ich greife nach dem Bier, obwohl mein Magen anderer Meinung ist als ich.
    Franklin entdeckt einen neuen Kunden am Tisch mit dem Fingerfood und stürzt sich in den nächsten Verkaufswalzer, ohne David und mich auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.
    David nimmt einen großen Schluck Bier. Dann seufzt er befriedigt. »Und – wie läuft’s so bei Ihnen?«
    »Sie meinen, nachdem ich herausfinden musste, dass Sie Shane erzählt haben, ich wäre vor Kurzem verhaftet worden?«
    David blinzelt. »Von Verhaftung habe ich nie was gesagt. Ich sagte: zur Befragung aufs Revier gebracht.«
    »Warum haben Sie es überhaupt erwähnt?«
    »Weil Sie beide es nötig haben, mit offenen Augen in diese Beziehung zu gehen.«
    »Was wir beide nötig haben, ist, dass Regina und Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Es sind meine Angelegenheiten, wenn zwei meiner Angestellten sich aufeinander einlassen. Und glauben Sie mir: Was Sie bestimmt nicht wollen, ist, sich in einen Vampir zu verlieben!«
    »Wer hat denn was von Verlieben gesagt?« Schlagartig erfasse ich die Bedeutung seiner Worte in ihrem ganzen Ausmaß. »Moment mal … sprechen Sie da aus eigener Erfahrung?«
    David wendet den Blick ab und antwortet nicht.
    »Nicht Regina, hoffe ich doch.«
    Er schaltet auf spöttisch um. »Keine Sorge. Mag ja sein, dass ich bescheuert bin, aber am Leben hänge ich trotzdem.«
    Sein Blick wandert plötzlich an mir vorbei. Er fasst mich am Arm. Ich drehe mich um, um zum Eingang der Bar zu schauen.
    In der lauten Menge wird es mitten in einem Song der Grateful Dead, der aus

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