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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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was ich finde, sind ein Handy und eine Sonnenbrille.
    »Visitenkarten.« Shane lässt die Brieftasche auf den Boden fallen, um den Stapel Karten durchzusehen. »Vielleicht gehört eine davon seinem Auftraggeber.«
    »Hat er Geld dabei?« Nicht, dass ich es würde abgreifen wollen.
    Shane wirft einen Blick in das Scheinfach der Brieftasche. »Dreizehn Dollar und einen Scheck.«
    Ich probiere aus, ob ich Zugang zur Kontaktliste in seinem Handy bekomme. Leider ist es mit einem Passwort geschützt.
    »Oh-oh.« Shane gibt mir den Scheck. »Wir rufen besser die anderen zusammen.«
    »Skywave lässt uns observieren?«
    Regina stehen die Haare mehr als üblich zu Berge. Alle Moderatoren außer Monroe, der auf Sendung ist, haben sich in der Lounge versammelt. Sie wollen alle wissen, was passiert ist.
    »Wo is’ ’n der Ermittler-Mann jetzt?«, will Noah wissen. Er hat sich mit vor der Brust verschränkten Armen mitten aufs Sofa gepflanzt.
    »Im Müllcontainer«, sage ich, während ich das dritte Mal an Noah vorbeigehe, »mit einem Felsbrocken auf dem Deckel, den kein normaler Mensch bewegen kann. Und wir haben ihn geknebelt, damit er nicht schreit, sobald er wieder zu sich kommt.«
    »Was jeden Augenblick passieren wird.« Shane steht gleich neben der Tür und wirft von dort einen besorgten Blick zur Uhr. »Hoffe ich.«
    Regina, die am Tisch sitzt, tauscht ernste Blicke mit Jim und Spencer. »Es wäre besser, er würde nicht mehr aufwachen«, sagt sie ruhig. »Und wenn doch, würde er besser für immer schlafen geschickt.«
    Ich drehe mich um, im sicheren Glauben, mich verhört zu haben. »Du willst ihn umbringen? Kaltblütig?«
    »Ich wette, er wird noch ganz schön warm sein.« Jim kippelt mit dem Stuhl, auf dem er sich am Spieltisch niedergelassen hat; seine nackten Füße stemmt er gegen die Tischkante. »Außer ihr beide habt ihn doch schon kalt gemacht.«
    »Haben wir nicht«, faucht Shane. »Aber wir sollten jetzt aufhören rumzuschwafeln und ernsthaft darüber reden, was wir mit Travis machen wollen.«
    Regina schiebt den Stuhl, auf dem sie sitzt, zurück und steht auf. »Wir müssen ihn loswerden, so oder so. Das wäre am besten.«
    »Am besten für wen?«, fragen Shane und ich wie aus einem Mund. Ich bin froh, dass er die drei anderen genau wie ich für völlig neben der Spur hält.
    »Am besten für den Sender«, erwidert Regina, »am besten für uns alle, am besten aber für dich!« Sie blickt Shane an. »Der Spanner könnte dich wegen tätlichen Angriffs anzeigen.«
    »Tätlicher Angriff ist eine Sache«, werfe ich ein, »aber kaltblütiger Mord eine ganz andere.«
    »Keine Angst.« Regina dehnt Nacken und Schultern. »Du brauchst nicht zuzusehen. Ich kümmere mich schon darum.«
    »Ich möchte dabei sein und helfen.« Jim steht auf und stellt sich neben Regina. »Ich habe noch nie jemanden mit Absicht umgebracht. Das klingt nach einem krassen Trip.«
    »Krassen Trip?« Ich balle völlig nutzlos die Fäuste. »Ihr Typen seid doch krank!«
    »Mädchen, wir sind keine ›Typen‹.« Spencer folgt Jim und Regina zur Tür. »Begreife das endlich.«
    Shane stellt sich ihnen in den Weg. »Tut das nicht.«
    »Du glaubst echt, die kleine Speichelleckerin …«, Regina deutet mit dem Daumen über ihre Schulter auf mich, »… kümmert es, was mit dir passiert? Sie bekommt wegen Beihilfe eins auf die Finger; du aber wanderst in den Bau. In eine Zelle mit Fenster.«
    Vielleicht zum ersten Mal, seit ich ihn kenne, richtet sich Shane zu seiner vollen Größe auf. Drohend überragt er den Vampir, der ihn verwandelt hat. »Wie hast du sie gerade genannt?«
    Die heiße Wut in seinem Blick verunsichert Regina. »Ich versuche nur, dich zu beschützen. Das ist verdammt noch mal mehr, als sie tut.«
    »Hier geht es nicht um mich.« Ich mache einen Schritt nach vorn und wedele mit Jolenes Visitenkarte, die Shane in Travis’ Brieftasche gefunden hat. »Ich habe eine bessere Idee, eine, die ohne Blutvergießen abläuft.«
    »Als ob das ein Vorteil wäre«, meint Regina. »Komm, wir gehen, Noah!«
    »Können wir nicht wenigstens darüber reden?« Ich gebe mir alle Mühe, nicht so zu klingen, wie ich mich fühle: kurz vor einer Panik.
    »Wenn wir ’n gehen lassen«, sagt Noah, der sich nicht von der Couch gerührt hat, »dann kennt Skywave die ganze Wahrheit über uns.« Er zieht die Schultern hoch und hält dabei die Arme noch fester vor der Brust verschränkt. »Aber ihn gleich umbringen – ne, Leute, das is’ falsch.«
    »Es ist

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