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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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Teleshopping-Lächeln.
    Darryl nickt und reibt sich über die Stoppeln auf seiner Oberlippe, die blassrot ist und mich aus irgendeinem Grund an mein altes Meerschweinchen Graham erinnert. Ich war genau die Art von Kind, die sein Meerschweinchen Graham nennt.
    Er hält die Dose ins Licht. Betatscht sie mit seinen Wurstfingern.
    »Ist er alleinstehend?«, fragt er.
    »Wie bitte?«
    »Sie haben nicht gesagt, ob Aaron Single ist.«
    »Nein, er ist kein Single!« Ich bin nicht sicher, ob mir die Richtung gefällt, in die sich dieses Gespräch entwickelt.
    Darryl legt den Kopf auf die Seite. »Oh?«
    »Ich meine, ja! Ja, natürlich ist er Single. Single, aber auf der Suche nach der Richtigen.«
    »Ah, wer’s glaubt, wird selig. Ein gut aussehender, erfolgreicher Mann wie Aaron? Kommen Sie schon …« Darryls rot umrandete Schweineaugen starren direkt auf meinen Busen. »Okay, mit wie vielen Frauen hat er dieses Jahr geschlafen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Fünfzehn? Zwanzig?«
    »Nein! Auf keinen Fall.«
    »Zehn? Zwölf?«, drängt Darryl.
    »Es waren definitiv nicht so viele.«
    »Wie viele waren es dann?«
    »Drei.«
    »Was? Ein Alpha-Mann wie Aaron?«
    »Okay, vielleicht sechs. Oh Gott, woher soll ich das denn wissen? Er ist nicht echt, ich habe ihn mir nur ausgedacht!«
    Darryl lacht erneut. Ich spüre, dass meine Wangen brennen.
    »Jedenfalls, Darryl, Mr Schumacher«, sage ich und schließe die Augen.
    Versau’s jetzt nicht. Du hast es fast geschafft, diesen Deal hast du so gut wie in der Tasche …
    »Zurück zum Produkt, einem großartigen Produkt, das bei Ihrer gesamten Konkurrenz ab Mitte August in den Regalen stehen wird. Ich denke, dass Langley’s hier die Möglichkeit zu einem Gewinn von 1,2 Millionen Pfund bei einer Gewinnspanne von fünfunddreißig Prozent hat, was höher ist als die durchschnittliche Marge in diesem Bereich.«
    »Gekauft.« Schumacher klappt seinen Notizblock zu und verschränkt seine fetten kleinen Arme.
    »Oh!« Das war einfach. »Das ist toll. Wirklich toll.«
    »Ich bestelle sechshundert Einheiten für alle siebenundfünfzig Niederlassungen für August.«
    Und da ist er. Der Kick. Das Hochgefühl. Die sprudelnden kleinen Bläschen des Erfolgs, die in meinem Magen anfangen und mir bis ins Gesicht steigen, das jetzt strahlt. Das ist der Grund, warum ich diesen Job mache. Der Grund, warum ich manchmal um sechs Uhr morgens aufstehe, an den Wochenenden und zu jeder Tages- und Nachtzeit arbeite. Weil dieses Gefühl so toll ist. Verkaufen ist das Kokain des Arbeitslebens, wenn man mich fragt. Obwohl selbst ich mir zugegebenermaßen Sorgen mache, ob es wirklich gesund sein kann, wegen Mundwasser so euphorisch zu werden.
    Ich schüttele Schumachers Hand. Er hat einen Griff, der sich anfühlt wie eine Salami: feucht, schlaff und fettig.
    »Danke, Darryl.« Er schüttelt weiter. »Ich werde Ihnen morgen die Unterlagen zuschicken. Natürlich ist das alles erst offiziell, wenn der Vertrag unterschrieben ist, und es ist alles, Sie wissen schon …«
    »Auf Treu und Glauben«, führt Darryl meinen Satz fort und zeigt eine Reihe von zahnsteinbedeckten Zähnen.
    »Genau«, erwidere ich und hoffe, dass er nicht sieht, wie ich mir die Hand an meinem Rock abwische. »Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit«, lüge ich.
    »Ja, wir haben da einen echten Knaller, Caroline. Großartig«, meint er, und sein Blick bohrt Löcher in meine Bluse. »Und jetzt muss ich dringend ein paar Mails abschicken. Ich finde selbst raus.«
    »Gut. Wir sprechen uns bald«, sage ich und gehe zur Tür.
    Als ich sie schließe, sehe ich, wie er in seine Hände atmet, sie über seine Nase legt und schnüffelt.
    »Ja! Geschafft! Schumacher ist im Sack!«
    Erst als ich aufhöre, mit der Faust durch die Luft zu boxen, sehe ich, dass Shona und Toby mich anstarren.
    Toby bricht in Gelächter aus.
    »Mein Gott, dich macht das echt an, Mundwasser zu verkaufen, oder?«
    Plötzlich komme ich mir lächerlich vor.
    »Halt die Klappe, du bist ja nur neidisch.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du es aushältst, mit diesem Mann im selben Raum zu sein«, sagt Shona. »Sieh ihn dir an …« Sie beobachtet ihn durch die Scheibe. »Glupscht uns durch die Scheibe gierig an mit seinen kleinen Schweinsaugen.«
    »Er ist in Ordnung«, versichere ich. »Schumacher und ich, wir verstehen uns.«
    »Ihh. Abstoßend!« Shona schüttelt angewidert den Kopf.
    »Mann, aber dein Gesicht«, lacht Toby.
    »Ja. Das war absolut göttlich«, stimmt Shona ihm

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