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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Nollau
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Kristina.
    Ihre Freundin setzte ein zufriedenes Grinsen auf. „Jetzt verstehe ich! Es sind nicht die läppischen 15 Jahre, die dir Kopfzerbrechen bereiten. Du hast nur Angst, dich zu verlieben.“
    „So ein Schmarrn, du …“
    „Erwischt!“, fiel Rita ihr triumphierend ins Wort. „Du bist ein Feigling. Du traust dich nicht und hast die Hosen voll, denn es könnte ja schiefgehen, und dann sitzt du wieder alleine da.“
    „Du mit deiner Küchenpsychologie“, entgegnete Kristina aufgebracht und machte auf dem Absatz kehrt.
    „Feigling“, stichelte Rita weiter. „Angsthase. Läuft vor der Liebe davon. Was soll man davon halten?“
    Kristina huschte in die Toilette, warf die Tür hinter sich zu und schob den Riegel vor.
    Doch Rita folgte ihr und rüttelte von außen an der Tür. „Feigling. Läuft vor einem Kerl davon.“
    „Hau ab!“, rief sie erbost.
    „Macht sich wegen eines Kerls in die Hose. Pah!“
    Kristina schrie: „Noch ein Wort, und du bist gekündigt!“
    „Traut sich nicht, nur weil einer sie mal betrogen hat.“
    „Du bist gekündigt. Fristlos!“ Kristina riss die Tür auf und wollte sie gleich wieder ins Schloss werfen. „Zieh Leine!“
    Doch Rita stellte einen Fuß dazwischen. „Es stimmt also?“
    „Verdammt, ich weiß es doch auch nicht. Er ist nicht nur so jung. Ich hab auch so einen Schiss.“ Sie breitete die Arme aus.
    „Aber warum denn?“ Ihre Freundin schaute sie ratlos an. „Wieso hast du vor deinem Glück Angst?“
    „Warum, warum? Weil mein Leben, so wie es ist, sehr gut läuft. Ich hab alles im Griff, alles unter Kontrolle, auch mein Gefühlsleben. Kein Mann enttäuscht mich. Außerdem kann ich tun und lassen, was ich will. Darum eben.“
    Rita gähnte. „Und wenn sie nicht gestorben ist, dann langweilt sie sich noch heute.“
    „Wer braucht denn jetzt noch so viel Aufregung?“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Das mit Peter damals, dieser ganze Mist, das reicht für zwei Leben.“
    „Das ist doch Schnee von gestern“, meinte Rita.
    „Ich brauch das alles nicht mehr“, beharrte Kristina.
    „Im Gegenteil. Du brauchst das dringender denn je. Was dir seit langem fehlt, das sind weiche Knie, verwirrte Sinne und dieses Kribbeln im Bauch. Und natürlich auch eine Etage tiefer.“
    „Wenn ich Tom sehe, bekomme ich Schweißausbrüche und Herzrasen. Das kann nicht gesund sein.“
    „Das macht dich lebendig.“
    „Ich will aber keinen Herzinfarkt. Und auf einen hohen Blutdruck kann ich genauso verzichten wie auf dieses Kribbeln im Bauch und schlaflose Nächte.“
    „Ach“, seufzte ihre Freundin. „Wenn ich nur mit dir tauschen könnte! Ich würde meinen rechten Arm geben, um das noch mal zu erleben.“
    „Was denn?“, ertönte plötzlich eine dunkle Stimme.
    Beide Frauen wirbelten erschrocken herum. Es war Tom, der am Tresen stand.
    „Die Tür war offen“, erklärte er. „Ich hatte geklopft, aber ihr beide wart so intensiv in euer Gespräch vertieft, dass …“
    „Wie lange stehst du da schon?“, fragte Kristina völlig irritiert über sein Erscheinen.
    „Ich bin gerade erst hereingekommen“, erwiderte Tom und lächelte sie an. „Ehrenwort.“
    „Aha“, murmelte sie wenig überzeugt.
    „Stör ich vielleicht?“
    „Nein, nein, nein“, schaltete Rita sich ein. „Wir sind für heute fertig, und ich bin auch schon weg.“
    Tom ging auf Kristina zu und küsste sie sanft auf den Mund. „Ich hatte Sehnsucht nach dir“, flüsterte er ihr ins Ohr. Dann fragte er laut: „Und worüber habt ihr beide so angeregt gesprochen?“
    Rita lächelte wie die Sphinx und begann, hektisch ihre Sachen zusammenzupacken. „Ach, das waren nur so Frauendemen. Kochrezepde, Schminkdibs und so ’n Gram. Und jetzt lass ich euch beiden Durdeldauben mal allein.“
    Tom grinste. „Schönen Abend, Rida.“
    „Ja, euch auch“, verabschiedete sie sich und sauste davon.
    „Mach das nie wieder“, sagte Kristina zu Tom.
    „Was denn?“
    „Rita wegen ihres Dialekts auf den Arm nehmen. Da wird sie fuchsteufelswild.“
    „Soll nicht wieder vorkommen, Grisdina.“
    Sie knuffte ihn in den Oberarm. Tom zog sie an sich und küsste sie so intensiv, dass sie fast glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    „Davon habe ich den ganzen Tag geträumt“, flüsterte er.
    „Ich nicht.“ Sie grinste frech, warf den Kopf zurück und ließ ihn stehen.
    Verwirrt schaute er ihr nach.
    Kristina warf ihm einen herausfordernden Blick zu und deutete ihm mit einer leichten

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