Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exclusiv Band 0183

Romana Exclusiv Band 0183

Titel: Romana Exclusiv Band 0183 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister , Karen van Der Zee , Valerie Parv
Vom Netzwerk:
erhalten.
    „Stell dir vor, er kommt nächsten Monat nach Hause!“, erklärte Mrs. Malone aufgeregt. „Und er will seine Freundin mitbringen!“
    „Oh, wow“, rief Sky. „Dann muss es diesmal wohl was Ernstes sein.“
    Ihr Bruder Rocky hatte noch nie eine seiner Freundinnen mit nach Hause gebracht. Und dass es ihm an weiblichen Verehrerinnen nicht mangelte, dessen war Sky sich sicher. Rocky sah sehr gut aus und hatte einen umwerfenden Charme.
    „Vielleicht schafft es ja mal endlich eine Frau, ihn dazu zu bewegen, sesshaft zu werden“, meinte Skys Mutter hoffnungsvoll und lachte dann vergnügt. „Aber das wird wohl niemals wahr werden. Kannst du dir deinen Bruder in einem Haus mit Garten und Kindern vorstellen?“
    Sky schmunzelte. „Nein. Alles, nur das nicht.“
    Sie blickte immer noch amüsiert drein, als sie zurück in die Küche kam.
    „Du verstehst dich gut mit deiner Mutter, nicht wahr?“
    Sky nickte. „Ja. Findest du das ungewöhnlich?“
    „Nein, aber ich kenne viele Leute, die mit ihren Eltern gar nicht auskommen und ihnen die Schuld für ihre eigenen Misserfolge geben.“
    Sky holte zwei Weingläser aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. „Ich tu das nicht. Meine Eltern sind großartig. Und wie steht’s mit deinen?“
    „Ich kann mich nicht beklagen. Wenigstens nicht, seit ich erwachsen bin. Mein Vater starb vor vier Jahren, und mit meiner Mutter verstehe ich mich bestens. Sie hat vor Kurzem wieder geheiratet.“
    „Und ihr neuer Mann? Wie kommst du mit dem klar?“
    „Sehr gut.“ Dave legte die Fische auf das mit Eis belegte Tablett und wusch sich die Hände.
    Sky schenkte Wein in zwei Gläser ein und reichte ihm eins. „Na, dann sind wir ja richtige Glückskinder. Darauf sollten wir trinken: auf alle guten Eltern.“
    Lachend stießen sie an. „Was magst du an deinen Eltern denn besonders gern?“, fragte Dave.
    Sky setzte sich an den Tisch. „Eine ganze Menge.“ Sie lächelte schalkhaft. „Am meisten wahrscheinlich, dass sie mich als Kind draußen herumtoben ließen, so viel ich wollte.“
    Dave nahm ihr gegenüber Platz. „Und was hast du dabei so alles gemacht? Ich meine, beim Herumtoben?“
    „Mit Schildkröten und Kaninchen gespielt, auf Bäume geklettert, alles Mögliche, was man draußen eben so machen kann.“ Sky lachte. „Meistens war ich furchtbar schmutzig. Mein Bruder und ich hatten ein Kanu, mit dem wir stundenlang auf dem Fluss herumgepaddelt sind. Oft haben wir auch geangelt oder sind zusammen schwimmen gegangen.“
    Sky schwieg kurz, ehe sie fortfuhr: „Mein Vater ist Förster und war von jeher der Meinung, dass es für Kinder nichts Schöneres und Besseres gibt, als sich draußen auszutoben. Meine Mutter ist Vorschullehrerin und findet es sehr wichtig, dass ein Kind viel in der Natur ist, weil es sich ihrer Meinung nach so am besten entfaltet.“
    „Klingt ganz so, als hättest du eine richtig glückliche Kindheit gehabt.“
    „O ja, das kann man wohl sagen. Aber einen Nachteil hat die Sache doch: Dadurch, dass ich als Kind so viel Freiheit hatte, tue ich mich jetzt als Erwachsene oftmals ziemlich schwer, ein geordneteres Leben zu führen.“
    Deshalb habe ich auch immer Probleme mit Architekten, Wirtschaftsberatern und Computerexperten, dachte Sky ironisch. Sie kroch lieber durch den Schlamm und beobachtete Frösche, als in hochhackigen Schuhen auf Partys zu tanzen. Mit Vorliebe kletterte sie im Gebirge herum, watete durchs Wasser, versteckte sich stundenlang auf Bäumen, nur um einen guten Schnappschuss von irgendeinem interessanten Tier zu machen. Anfangs fanden ihre Verehrer das ganz nett, doch mit der Zeit hatten sie alle versucht, Sky umzukrempeln.
    Warum gerate ich immer nur an die falschen Männer, fragte sie sich erneut. Und wo sind die richtigen? Die richtigen saßen bestimmt nicht auf Lederstühlen in noblen Büros und trugen elegante italienische Designeranzüge.
    „Möchtest du denn überhaupt ein normales, geordnetes Leben führen?“, riss Dave sie aus ihren Gedanken.
    Sky fragte sich plötzlich, für welche Frau Dave sich interessieren würde, wenn er überhaupt eine suchte. Eine tüchtige natürlich, mit einem perfekt organisierten, geregelten Leben, beantwortete sie sich selbst die Frage. Eine Frau, die wusste, wie man einen großen Haushalt führte und Gäste unterhalten konnte, eine Frau, die immer korrekt gekleidet war, erst sprach, nachdem sie sich ihre Worte genau überlegt hatte, und nicht munter drauflosredete und damit

Weitere Kostenlose Bücher