Romana Exclusiv Band 0183
eine schöne Freundin. Ich sitze da und weiß nicht, was ich machen soll, und du hast nur dumme Sprüche auf Lager.“
Beth stöhnte auf. „Okay, okay, sehen wir uns die Sache mal ganz objektiv an. Dieser Dave Montana ist ein reicher, kultivierter Geschäftsmann mit Sex-Appeal, und er ist hinter dir her. Nichts gegen dich, Sky, aber es ist doch anzunehmen, dass er, was seinen Geschmack an Frauen betrifft, nicht unbedingt auf Fotografinnen in Jeans und T-Shirt steht. Dazu kommt, dass er dich irgendwelcher krimineller Machenschaften verdächtigt, aber nicht verraten will, worum es geht. Zuerst ist er misstrauisch und beleidigend, dann wird er plötzlich charmant und verführerisch. Der Mann will etwas ganz Bestimmtes von dir, Sky. Das gefällt mir nicht.“
Sky seufzte tief. „Dass du die Sache so siehst, hatte ich befürchtet.“
„Wie sollte ich sie aufgrund der gegebenen Tatsachen denn sonst sehen?“
„Ich hatte gehofft, du würdest das Ganze vielleicht etwas positiver betrachten. Ach, es ist alles so frustrierend.“
„Komm, iss noch einen Happen“, schlug Beth vor und legte Sky noch ein Stück Kuchen auf den Teller. „Das ist die beste Medizin für ein leidendes Gemüt.“
„Ach, Beth, was soll ich nur machen, wenn du nicht mehr da bist? Mit wem soll ich reden, wenn ich Probleme habe?“
Beth lachte. „Wozu gibt’s denn Telefone? Dann wirst du zwar astronomisch hohe Rechnungen bekommen, aber das ist immer noch billiger als der Besuch beim Therapeuten.“
Die beiden Freundinnen unterhielten sich noch über Beth’ und Kevins Umzug in ein Indianerreservat in Nord Dakota, wo Kevin eine Klinik leiten und Beth an einer Grundschule unterrichten würde. Die meisten ihrer Freunde hatten die beiden für verrückt erklärt, an einen derart entlegenen Ort zu ziehen, doch Kevin und Beth ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
Nachdem Beth gegangen war, setzte sich Sky an den Küchentisch und begann mit den Vorbereitungen für die Abschiedsparty, die sie und einige ihrer Freunde für Beth und Kevin geben wollten. Das Fest war für kommenden Samstag geplant, und Sky hatte sich bereit erklärt, ihr Haus dafür zur Verfügung zu stellen.
Während sie die Einkaufsliste aufstellte, schweiften Skys Gedanken immer wieder ab zu Dave. Was würde noch alles auf sie zukommen?
Sky stand auf der Terrasse und beobachtete zufrieden den Verlauf der Party. Die Gäste schienen sich wohl zu fühlen, hielten sich sowohl drinnen als auch draußen auf und ließen sich dabei Grillhähnchen mit Kartoffelsalat schmecken. Sky war bester Stimmung. Wenn sie arbeitete, war sie meistens allein, und da genoss sie es ganz besonders, bei Gelegenheiten wie dieser mit ihren Freunden zusammen zu sein. Sie schlenderte ins Haus, um sich noch ein Glas Wein zu holen, da stockte ihr der Atem.
Im Wohnzimmer stand Dave und unterhielt sich mit Kevin. Was suchte er bloß hier? Sofort musste sie wieder daran denken, wie er sie geküsst hatte, und eine erregende Wärme durchströmte sie.
„Was ist los mit dir?“, fragte Beth und schwenkte die Hand vor Skys Augen. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.“
Verwirrt schüttelte Sky den Kopf. „Ach, es ist nichts.“
Beth folgte ihrem Blick. „Das ist er, nicht wahr? Hast du ihn eingeladen?“
„Nein.“ Sky wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Begrüßen würde sie Dave allerdings wohl oder übel müssen.
Dave lächelte, als sie auf ihn zukam. „Ich bin zufällig hier vorbeigefahren“, sagte er, doch Sky wusste, dass das eine glatte Lüge war. Ihre Scheune lag völlig abgelegen, und dorthin verirrte sich kein Mensch rein zufällig.
Sky lächelte honigsüß. „Natürlich.“ Da sie keine Szene machen wollte, konnte sie Dave kaum bitten zu gehen.
In seinen lässigen Sachen sah er wie immer umwerfend gut aus. Seit er da war, konnte sich Sky nicht mehr auf ihre anderen Gäste konzentrieren. Wohin sie auch ging und was sie auch tat, ständig schienen ihr Daves Blicke zu folgen. Sky fühlte sich wie in Trance. Sie sprach mit ihren Freunden, ohne etwas von der Unterhaltung mitzubekommen, hörte kaum die Musik und das Lachen der Gäste.
Ja, es war schon wieder passiert, Sky fühlte es ganz deutlich. Sie hatte sich in den falschen Mann verliebt.
Plötzlich hörte sie einen Schrei und fuhr zusammen. Alle waren still geworden und blickten entsetzt zu Beth. Sie griff sich an den Hals, ihre Augen traten weit hervor, und ihr Gesicht wurde ganz blau.
Ohne
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