Romana Exclusiv Band 0183
lächelte wehmütig. „Josh war mein erster Freund.
Damals konnte ich mir nicht vorstellen, jemals einen anderen zu lieben. Kannst du das verstehen? Ich war erst sechzehn, als wir uns kennenlernten, aber ich wusste sofort, dass er der richtige Mann für mich war.“
„Ja, manchmal ist es so einfach“, bestätigte Dave und schaute Sky in die Augen. Wieder spürte sie den Funken überspringen und senkte den Blick, damit Dave nicht merkte, was in ihr vorging.
„Erzähl mir von Josh.“
„Ach, das ist keine besonders aufregende Geschichte.“
„Ich würde sie trotzdem gern hören.“
„Als ich ihn kennenlernte, war ich sechzehn und er siebzehn. Von Anfang an waren wir unzertrennlich. Ein Jahr später ging Josh aufs College, um Journalismus zu studieren. Meine Eltern meinten, es sei ganz gut für uns, wenn wir nicht mehr so viel zusammen wären. Sie dachten, ich sei noch zu jung für eine feste Beziehung, und sie hofften, die Distanz zu Josh würde mir helfen, unsere Freundschaft aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Sie glaubten, unsere Liebe würde durch die Trennung vielleicht erlöschen.“
„Aber sie ist nicht erloschen“, bemerkte Dave.
„Nein. Getrennt zu sein war eine Qual für uns. Wir konnten diesen Zustand kaum ertragen. Nichts wünschten wir uns mehr, als wieder zusammen zu sein. Nachdem ich ein Jahr später die Schule beendet hatte, ging ich auf dasselbe College wie Josh. Im Frühling darauf heirateten wir. Wir studierten gemeinsam und wohnten in einer kleinen Dachwohnung. Dort träumten wir von unserer Zukunft.“
Sky atmete tief durch, bevor sie weitersprach. „Manchmal kommt es mir vor, als sei das alles schon eine Ewigkeit her. Dann habe ich das Gefühl, über einen völlig anderen Menschen zu sprechen und nicht über mich selbst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Wir waren beide noch so jung, steckten voller Illusionen, Träume und Hoffnungen.“ Tränen traten Sky in die Augen, und sie schämte sich dafür. „Es ist mir so peinlich, Dave, ich …“
„Ist schon gut, du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sagte er sanft. „Wovon habt ihr denn geträumt?“
Sky lächelte. „Wir wollten die Welt verbessern, was sonst?“
Dave erwiderte ihr Lächeln. „Und wie hattet ihr euch das vorgestellt?“
„Wir wollten gemeinsam um die Welt reisen, Josh als Journalist und ich als Fotografin. Wir hatten vor, zusammen ein unschlagbares Team zu werden, das abenteuerliche Expeditionen in ferne Länder machte. Wir beabsichtigten fesselnde Reiseführer und Artikel mit faszinierenden Fotos zu schreiben, um damit den Menschen die Schönheit unserer Erde näherzubringen und ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, sie zu schützen.“
„Und was für Träume hast du heute?“
Sky zuckte die Schultern. „Ich hoffe immer noch, dass meine Arbeit etwas in den Menschen bewegt, sie zum Denken anregt. Aber die Welt verbessern will ich natürlich nicht mehr. Ich würde gern mehr reisen und vielleicht einmal einen Bildband herausbringen, der etwas, wenn auch nur in kleinem Maße, bewirken kann.“
Leise seufzte sie auf. „Bloß gibt es keinen Menschen mehr, mit dem ich meine Träume teilen kann, so wie früher. Denn das war für mich das Schönste im Leben – dass ich jemand hatte, dem ich alles erzählen konnte und der mich dabei ernst nahm.“ Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. „Ach, ich komme mir vor wie ein albernes kleines Mädchen. Wegen Josh habe ich schon lange nicht mehr geweint.“
Dave legte ihr den Arm um die Schultern, sagte jedoch nichts, und Sky ließ es geschehen.
Nach einer Weile ließ er sie widerstrebend los und stand auf. „Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen.“
Sky wollte, dass er noch blieb. Sie brauchte seine Nähe, die Wärme seines Körpers und seine starken Arme, die sie festhielten. Doch gleich darauf riss sie sich zusammen. Sie wusste, dass Dave Montana kein Mann für sie war.
Sanft küsste er sie auf den Mund. „Gib die Hoffnung nicht auf, Sky.“
Als sie später im Bett lag, dachte sie darüber nach, wie leicht es gewesen wäre, ja zu sagen, wenn Dave sie gebeten hätte, bei ihr bleiben zu dürfen. Aber er hatte nicht gefragt.
Zwei Tage später erhielt Sky einen Anruf von Dave.
„Was hältst du von einem Auftrag in der Karibik?“, erkundigte er sich ohne Umschweife. „Alle Kosten würden selbstverständlich übernommen werden.“
Im ersten Moment war Sky sprachlos. Ein Auftrag in der Karibik! Das wäre wunderbar! Sie schloss die Augen
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