Romana Exclusiv Band 0183
und ermahnte sich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dave machte ihr das Angebot. Normalerweise war Sky kein misstrauischer Mensch, doch unter den gegebenen Umständen musste sie vorsichtig sein.
Fall nicht darauf rein!, warnte eine innere Stimme sie. Sky räusperte sich. „Um was für einen Auftrag handelt es sich denn genau?“, fragte sie und versuchte, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen.
„Wir brauchen Fotos für ein neues Projekt. Es ist für St. Barlow geplant, eine kleine Insel in der Karibik. Ich werde sie dir auf der Landkarte zeigen.“
„Willst du dort ein Hotel bauen lassen?“
„Nein, aber möglicherweise eine alternative Feriensiedlung für Naturliebhaber. Wir müssen immer mehrere Plätze gleichzeitig unter die Lupe nehmen, um danach zu entscheiden, welches für das geplante Projekt am geeignetsten ist.“
Eine Feriensiedlung, deren Errichtung die Natur weitgehend unberührt lassen würde. Das beruhigte Sky, denn der Gedanke, an einem Projekt beteiligt zu sein, das die Natur zerstörte, war für sie nicht akzeptabel.
„Wir müssten allerdings so bald wie möglich abreisen“, erklärte Dave. „Wäre das bei dir möglich?“
Skys Herz schlug höher. „Wir? Was soll das heißen?“
„Wir, das heißt du und ich. Ich muss mit der Regierung und den lokalen Behörden verhandeln, um mich zu vergewissern, ob ein solches Projekt auf der Insel überhaupt durchführbar ist. Hast du für die nächsten vier Wochen schon etwas geplant?“
Zwar hatte Sky im Moment keinen Auftrag, doch Rocky würde in dieser Zeit mit seiner Freundin nach Hause kommen. Sky hatte ihn seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Aber vielleicht würde er ja auch noch da sein, wenn sie aus der Karibik zurückkäme. Bei Rocky wusste man nie genau, woran man war.
Er änderte seine Pläne immer so, wie es ihm gerade passte.
Vier Wochen mit Dave auf einer kleinen Insel, worauf würde sie sich da nur einlassen? „Ich muss darüber nachdenken“, antwortete Sky zögernd.
„Natürlich, tu das. Aber bevor du dich entscheidest, solltest du wissen, was dich dort erwartet.“
Daves Ausführungen zufolge verfügte die Insel über idyllische Palmenstrände, Korallenriffe mit einer faszinierenden Unterwasserwelt, eine wildzerklüftete Nordostküste und einen Vulkan. Sie, Sky, würde Papageienarten zu Gesicht bekommen, die es nur auf dieser Insel gäbe, sowie andere seltene Vogelarten, farbenprächtige Echsen, Leguane und vieles mehr.
„Und jetzt erzähle ich dir noch die Einzelheiten“, fuhr Dave fort.
Sky erfuhr mit wachsender Begeisterung, dass sie ein hohes Honorar bekäme und sämtliche Reise- und Unterbringungskosten von der Firma übernommen werden würden. Sie unterdrückte einen Seufzer. Dave machte es ihr regelrecht unmöglich abzulehnen.
Was hatte er nur vor? Es musste doch einen Grund, ein verstecktes Motiv dafür geben, dass er ausgerechnet sie mit auf diese Insel nehmen wollte. Hegte Dave immer noch einen Verdacht gegen sie, Sky? Und wenn er ihr nicht traute, wie sollte sie ihm vertrauen?
Sky atmete tief durch. Sie wollte auf keinen Fall zu begeistert klingen. „Eines möchte ich doch gern wissen, Dave. Es stehen unzählige andere Fotografen zur Auswahl. Warum hast du dich ausgerechnet für mich entschieden?“
„Weil ich dich will.“
Die Antwort kam so spontan, dass Sky im ersten Moment die Worte fehlten. „Weil ich dich will“, hatte er gesagt. Was sollte das schon wieder heißen?
„Ich bewundere deine Arbeit“, sprach Dave weiter, bevor Sky etwas erwidern konnte. „Du hast Talent. Mit dir hätte unser Unternehmen einen ausgezeichneten Griff getan.“
Sky schloss die Augen. Wenn sie doch nur glauben könnte, dass dies der wahre Grund für Daves Angebot war. Alles klang so plausibel, doch sie wurde einfach das Gefühl nicht los, dass er etwas im Schilde führte.
„Wenn du dich entschieden hast, lass es mich so bald wie möglich wissen“, bat er. „Denn falls du ablehnst, müssen wir uns nach jemand anders umschauen. Die Zeit drängt. Hast du etwas zum Schreiben da? Ich gebe dir meine Telefonnummer.“
„Die habe ich schon.“
„Die von meiner Wohnung aber nicht.“
Sky griff nach einem Kugelschreiber und notierte sich die Nummer. „Ich wusste gar nicht, dass du auch noch eine Wohnung hast“, wunderte sie sich.
„Das Haus, in dem die Party stattfand, gehört meiner Familie. Es liegt zu abgelegen, um jeden Tag von dort aus ins Büro zu fahren. Meine Mutter und ihr Mann verbringen den
Weitere Kostenlose Bücher