Romana Exclusiv Band 0183
ausübte.
„Du hast zweifellos Talent, Frauen zu verführen“, sagte sie und versuchte dabei, kühl und gelassen zu klingen. „Aber ich habe nicht vor, mich von deinem Charme einwickeln zu lassen.“
Seine Augen blitzten herausfordernd. „Du wirst nicht widerstehen können.“
Sky ballte die Hände zu Fäusten. „Vielleicht bin ich stärker und entschlossener, als du glaubst.“
Dave lachte leise. „Wirklich? Nun, in diesem Fall werde ich eben die ‚Wall Street‘ lesen.“ Er öffnete die Tür. „Und jetzt muss ich los, sonst verpasse ich noch mein Flugzeug. Auf Wiedersehen, Sky. Wir sehen uns bald.“
In einem kleinen Sportflugzeug zu fliegen war für Sky ein Erlebnis. Sie hatte das Gefühl, in einem Auto zu sitzen, kein Vergleich zu den großen Maschinen, in denen Sky bisher geflogen war.
Neben ihr saß ein Reptilien- und Amphibienexperte, der eine Studie über seltene Echsenarten auf kleinen Karibikinseln durchführte. Er kam aus Florida und hieß Paul Santelli. Sky fand den dunkelhaarigen, blauäugigen Mann mit dem ansteckenden Lachen auf Anhieb sympathisch. Und da sie sich auch für Eidechsen, Geckos und dergleichen interessierte, kam sie mit Paul schnell ins Gespräch.
Der konnte sein Glück kaum fassen, in Sky eine professionelle Tierfotografin gefunden zu haben. Begeistert fragte er sie, ob sie nicht Lust habe, sich im Dienst der Wissenschaft für einen Tag mit ihm zusammenzutun und gemeinsam auf die Suche nach seltenen Reptilienarten zu gehen. Er würde es phantastisch finden, wenn er einige schöne Fotos bekäme, und dafür würde er für Sky seltene Reptilien aufspüren und identifizieren. Sie freute sich über das Angebot und sagte begeistert zu.
Die Insel kam in Sicht. Sky blickte aus dem Fenster und erkannte dicht bewaldete Hügel, weiße Strände mit Palmen und das Meer, das in der Sonne türkisfarben glitzerte. Sky hatte noch nie etwas so Wundervolles gesehen.
Eine Viertelstunde später hatten sie Zoll und Passkontrolle passiert und stiegen in Mum’s Taxi, das dem einzigen Taxiunternehmen auf der Insel gehörte. Aus dem Radio klang Reggaemusik, und der Fahrer sang gutgelaunt mit.
Port Royal war eine kleine Stadt mit hübschen bunten, wenn auch leicht baufälligen Häusern in unterschiedlichem Kolonialstil. Das Taxi hielt vor einem hellblauen Gebäude, dem Sugar Bay Hotel, wo Paul ausstieg. Er verabschiedete sich von Sky und versprach, so bald wie möglich anzurufen.
Danach ging die Fahrt weiter die Küstenstraße entlang, vorbei an malerischen kleinen Buchten, Palmenhainen und kleinen Dörfern mit pastellfarbenen Häusern. Nachdem sie das Fischerdörfchen Ginger Bay hinter sich gelassen hatten, bog der Fahrer in einen schmalen, unasphaltierten Weg ein, und der Wagen holperte hinauf zu einer einfachen Hütte, die am Hang erbaut und von tropischen Bäumen und anderen Gewächsen umgeben war.
Überrascht blickte Sky auf das bescheidene Haus. Das sollte Daves Villa sein?
„Ich glaube nicht, dass wir hier richtig sind“, sagte sie zweifelnd und hielt dem Fahrer die Adresse vor die Nase. Der Fahrer lachte.
„Keine Sorge, wir sind schon richtig.“
Sky stieg aus, ging den Pfad zum Haus entlang und betrat die mit Stroh überdachte Terrasse. Sie stellte nur eine Erweiterung des Hauses dar, welches weder eine Vorderwand noch – tür besaß. Sky runzelte die Stirn. Jedermann könnte hier ein- und ausgehen, wie es ihm passte, und einfach das Haus ausräumen. Unschlüssig stand Sky da. Was sollte sie jetzt tun?
Hineingehen natürlich, sagte sie sich. Deswegen bin ich schließlich hier. Entschlossen trat sie ein und blickte sich um. Auf dem Tisch lag ein Magazin der Montanagruppe. Also war es wirklich Daves Haus. Sky drehte sich um und sah, dass der Taxifahrer schon ihr Gepäck auf die Terrasse brachte.
„Sie haben recht, hier sind wir wirklich richtig.“
Der Mann lachte. „Hab’ ich doch gleich gesagt. Warum wollten Sie einem weisen alten Mann nicht glauben?“
Jetzt lachte Sky ebenfalls. Sie zahlte und gab noch ein großzügiges Trinkgeld dazu, das der Fahrer strahlend annahm.
Sky ging zurück ins Haus und sah sich in dem luftigen, komfortabel eingerichteten Wohnraum um. Ein großes, vollbeladenes Bücherregal nahm eine ganze Wandseite ein, Gemälde mit einfachen, aber hübschen Inselmotiven schmückten die anderen Wände, und ein rustikaler handgewebter Teppich lag auf dem Holzfußboden.
Von draußen wehte eine erfrischende Brise herein, die Palmen wiegten sich im Wind, und
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