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Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
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gesagt. Bei guter Pflege hat sie noch einige Jahre vor sich, meint er. Mit den Partys ist es jetzt jedenfalls vorbei. Und wir müssen versuchen, jede Aufregung von ihr fernzuhalten.“
    Beispielsweise Aufregungen bezüglich ihrer Enkelinnen, dachte Harriet und bemerkte: „Schade, die Geburtstagsfeier hat ihr viel Spaß gemacht.“
    „Das ist nicht zuletzt deiner Anwesenheit zu verdanken.“
    „Danke, ich bin froh, dabei gewesen zu sein.“ Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber immerhin freute sie sich, dass nichts Signora Fortinaris Ehrentag hatte trüben können. Selbst Sophia Rossis Temperamentsausbruch hatte sie lediglich belustigt, als sie davon erfahren hatte. „Natürlich bin ich auch aus einem anderen Grund so still“, fügte Harriet hinzu.
    „Wegen meines Vortrags im Garten.“ Leo nahm tröstend ihre Hand. „Es tut mir leid, dass ich dich traurig gestimmt habe, Rosa. Aber als ich dich bei der Ruine fand, dachte ich, es wäre am besten, die Sache endgültig aus der Welt zu schaffen.“
    „Du hast völlig recht. Sag mal, wohin fahren wir eigentlich?“, fragte sie überrascht, als sie bemerkte, dass sie am Dorf vorbeifuhren. Signora Fortinari hatte ihr erzählt, dass Leo oft in der Trattoria zu Abend aß.
    „Ich dachte, du würdest vielleicht gern mein Haus sehen“, sagte er beiläufig. „Es ist ganz anders als mein Elternhaus in Fortino. Aber da hast du dich ja nur selten blicken lassen.“
    Rosa hatte großen Respekt vor Maria Fortinari, Leos Mutter, gehabt. Und die Villa im Renaissancestil mit Blick auf die Weinberge war ihr zu prachtvoll gewesen. Sie hatte lieber in der weniger palastartigen Villa Castiglione gewohnt, dem Haus, das Vittoria Fortinaro von ihrer Familie geerbt hatte.
    „Ich hatte Angst vor deiner Mutter“, erklärte Harriet. „Sie mochte mich nicht. Dein Vater war allerdings immer sehr nett zu mir.“
    „Sind das nicht alle Männer? Schon seit deiner Geburt?“
    „Außer dir.“
    „Ich habe mich verändert“, sagte Leo leise und konzentrierte sich auf die Straße. „Und du dich auch, Rosa.“
    Wenn er wüsste, wie recht er hat, dachte Harriet und betrachtete begeistert die Weinberge von Fortino. Im hellen Mondschein erkannte sie einen hohen Glockenturm, der den Blick auf ein großes Haus lenkte. Das musste der „Palast“, sein, der Rosa so unheimlich gewesen war. Etwas weiter unten lagen einige Gebäude, in denen vermutlich der berühmte Fortinari-Wein verarbeitet wurde. „Ich hatte ganz vergessen, wie wunderschön es hier ist“, bemerkte Harriet und sah Leo überrascht an, als er auch an diesen Gebäuden vorbeifuhr. „Sag mal, Leo, wo ist eigentlich dein Haus?“
    „Wir müssen noch etwa einen Kilometer fahren. Ich wollte nicht zu nah an meinem Arbeitsplatz wohnen, um wenigstens abends Abstand zu bekommen.“
    Leo Fortinaris Haus ähnelte von der Architektur her der Villa Castiglione, doch die Inneneinrichtung war ganz anders. Hier gab es keine Deckenmalereien oder vergoldete Gegenstände, sondern dunkles Holz, schlichte Leinenstoffe und nur wenige Gemälde an den weiß getünchten Wänden. Auf dem glänzenden Parkettboden lagen nur wenige Teppiche.
    Harriet war begeistert.
    „Gefällt es dir wirklich?“, fragte Leo überrascht. „Da bist du eine Ausnahme. Meine Mutter behauptet, die Einrichtung erinnere sie an eine Kunstgalerie.“
    „Sie hat nicht ganz unrecht. In der Sommerhitze muss es hier drinnen angenehm kühl sein. Mir gefallen die klaren Linien. Wenn man das Haus nur von außen sieht, würde man niemals so eine dezente Einrichtung vermuten.“
    „Die Villa war fast nur noch eine Ruine, als ich sie gekauft habe. Ich habe viel Zeit und Geld in die Restaurierung investiert. Du bist die erste Frau, der das Haus gefällt. Die meisten würden überall Kissen hinlegen, Spiegel aufhängen und Blumensträuße hinstellen, sowie sie das Haus betreten haben.“
    Das kann ich mir lebhaft vorstellen, dachte Harriet und lächelte. „Es freut mich, dass ich die Ausnahme bin.“
    „Mit den meisten Frauen meine ich Nonna, meine Mutter und Mirella“, erklärte er und sah ihr tief in die Augen. „Das Haus ist erst kürzlich fertig geworden, und außer den weiblichen Mitgliedern der Familie ist noch keine Frau hier gewesen.“
    „Ich fühle mich geehrt.“ Sie wandte sich ab, um ein Bild der Weinberge von Fortino zu betrachten. Es war eine impressionistische Studie von goldgelben Gebäuden und endlosen Reihen von Weinstöcken, die im Sonnenschein dalagen.

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