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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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standen sie auf dem Flur des Krankenhauses.
    „Du brauchst doch nicht zu weinen, mein Kind“, sagte Alegra Knight leise und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. „Wir streiten uns manchmal. Es hat nichts zu bedeuten. Das ist uns beiden, Edward und mir, klar. Übrigens, du kannst mich auch duzen.“
    „Gern. Ich wollte mich nicht zwischen euch drängen“, erwiderte Natalia gequält. „Ich wollte ihn nur näher kennenlernen. Es war …“
    „Das weiß ich doch.“ Alegra streichelte ihr die Schulter, wie um Natalia zu beruhigen. „Edward hat mir alles erklärt. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen – weder vor mir noch vor sonst jemandem“, fügte sie behutsam hinzu.
    „Nach der Hochzeit war er dir nie untreu. Seit meiner Geburt hat er meine Mutter nicht mehr besucht. Ich habe ihm verziehen, dass er mich abgelehnt und so getan hat, als würde ich nicht existieren. Kannst du ihm nicht auch verzeihen?“
    Alegra zog die Hand zurück und fing an, auf dem Flur umherzugehen. „Er hat mich aber während der Verlobungszeit betrogen“, antwortete sie kühl. „Würdest du das so leicht verzeihen können?“
    Nein, das könnte ich nicht, gestand Natalia sich ein.
    „Und während ich um unseren einzigen Sohn trauerte, lernte er seine Tochter kennen, die ihm über den Schmerz hinweghalf.“
    „Ich hatte keine Ahnung, was mit Marco passiert war, sonst hätte ich …“ Die Kehle war Natalia plötzlich wie zugeschnürt, und sie musste schlucken. Dann begann sie noch einmal. „Meine Mutter war gestorben, und ich hatte all die Briefe und Unterlagen gefunden, aus denen hervorging, wer mein Vater war. Es war …“
    Jetzt konnte sie wirklich nicht mehr weiterreden. Es war eine der schlimmsten Erfahrungen ihres Lebens gewesen, feststellen zu müssen, dass ihre Mutter, die sie sehr geliebt hatte, sie belogen hatte. Sie hatte behauptet, ihr Vater sei tot. Natalia erinnerte sich daran, was ihre Mutter ihr über ihren angeblichen Vater erzählt hatte: Nathaniel Deyton sei zur See gefahren, er habe dieselbe Haarfarbe gehabt wie sie, Natalia, und habe seine kleine Tochter nur ein einziges Mal gesehen, ehe er mit dem Schiff untergegangen sei.
    In Wahrheit hatte es nie einen Nathaniel Deyton gegeben. Ihre Mutter hatte den Namen erfunden, als sie mit ihrer kleinen Tochter von London in ein abgelegenes Dorf in Suffolk gezogen war, wo keiner sie kannte und niemand ihre kleine Geschichte bezweifelte.
    Nachdem Natalia auf diese Art erfahren hatte, wer ihr Vater war, hatte sie sich verzweifelt bemüht, ihn aufzuspüren und kennenzulernen. Es dauerte mehrere Monate, bis sie den richtigen Edward Knight gefunden hatte. Er beantwortete ihren Brief, in dem sie sich als seine Tochter vorgestellt hatte, innerhalb weniger Tage. Dann hatten sie sich in einer überfüllten Weinbar nicht weit von seiner Firma getroffen und sich sogleich gut verstanden. Dass das alles erst ein halbes Jahr her war, kam Natalia beinah unglaublich vor.
    „Er hat dir die Fabergé-Uhr geschenkt, stimmt’s?“
    Natalia atmete tief ein und nickte. „Möchtest du sie zurückhaben? Ich wäre froh, wenn du …“
    „Nein, darum geht es mir nicht“, unterbrach Alegra sie. „Sie steht dir zu. Mir ist nur vor einigen Monaten aufgefallen, dass sie nicht mehr da war. Edward wollte mit mir nicht darüber reden, was er damit gemacht hatte. Deshalb war ich besorgt – wie wahrscheinlich alle Frauen in so einem Fall – und habe überlegt, ob er eine Geliebte hat.“
    „Und das hast du Giancarlo gegenüber erwähnt“, sagte Natalia leise. Jetzt verstand sie auch, weshalb Giancarlo sich so seltsam benommen hatte, als er die Uhr entdeckte.
    „Letztlich hat aber Howard Fiske meine Vermutung erhärtet“, fügte Alegra hinzu. „Er rief Giancarlo in Mailand an und äußerte den Verdacht, dass Edward eine Affäre mit dir habe. Da Giancarlo nun mal so ist, wie er ist“, sie zuckte verständnisvoll die Schultern, „hat er sich entschlossen, einzugreifen und die Sache zu beenden, ehe ich etwas davon erfuhr.“
    Den Rest kenne ich, dachte Natalia. „Dann hat er mich für seine Zwecke benutzt.“
    Alegra blieb unvermittelt stehen. „Ihr müsst euch unbedingt aussprechen“, riet Alegra ihr. Als sie Natalias abweisende Miene bemerkte, seufzte sie. „Ich bleibe noch an Edwards Bett sitzen. Erst wenn ich weiß, dass er außer Gefahr ist, fahre ich nach Hause.“
    „Soll ich dir Gesellschaft leisten?“, fragte Natalia spontan.
    „Nein danke. Wir müssen erst einmal

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