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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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Leinenkostüms hinunter.
    Sie war die Verlobte seines Bruders gewesen, hatte sich jedoch rasch davon erholt, dass er eine andere geheiratet hatte. Nicht einmal ein Jahr später hatte sie einen entfernten Verwandten der spanischen Königsfamilie geheiratet. Und als ihr viel älterer Mann gestorben war und ihr sein ganzes Vermögen hinterlassen hatte, klammerte sie sich sogleich an den älteren Bruder ihres früheren Verlobten. Enrique fragte sich immer wieder, ob sie es nicht von Anfang an auf ihn abgesehen gehabt hatte.
    Aber vielleicht habe ich mich getäuscht, überlegte er jetzt. Sanchia war erschüttert gewesen, als Antonio diese Engländerin geheiratet hatte und kurz darauf ums Leben gekommen war. Sie hatte sich sogleich auf Enrique konzentriert, was er damals für eine verständliche Reaktion auf die dramatischen Ereignisse gehalten hatte.
    Er hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht beabsichtigte, mit ihr da weiterzumachen, wo sein Bruder aufgehört hatte. Er mochte Sanchia, aber er wollte nicht nur deshalb mit ihr schlafen, weil sein Bruder sie hatte sitzen lassen. Auch er war erschüttert gewesen über Antonios Tod und hatte sich lange Zeit mit Schuldgefühlen herumgequält. Dass er seinen Bruder betrogen hatte, konnte er sich nicht verzeihen.
    Jetzt war die Situation anders. Sanchia war verheiratet gewesen und verwitwet, und Enrique war älter und sah die Dinge nicht mehr so eng. Er bezweifelte, dass er jemals heiraten würde, auch wenn sein Vater es sich sehr wünschte. Vielleicht hoffte Sanchia, Enrique würde seine Meinung ändern. Sie war jedoch nicht die einzige Frau in seinem Leben und würde es auch nie sein.
    Wahrscheinlich war er deshalb so ungeduldig, als sie an diesem Morgen überraschend auftauchte. Für Sanchia hatte er momentan keine Zeit, er hatte Wichtigeres zu tun.
    Sie konnte natürlich nicht wissen, was passiert war. Er hatte sie am Abend zuvor nicht angerufen, obwohl sie auf seinen Anrufbeantworter gesprochen hatte.
    „Liebling!“, rief sie erfreut aus und küsste ihn auf die Wange, ehe sie ihn musterte. „Willst du weg? Ich habe gehofft, du würdest den Tag mit mir verbringen“, sagte sie enttäuscht.
    „Es tut mir leid, ich … habe etwas zu erledigen.“
    „In dem Aufzug?“ Sanchia schob die Finger unter den Ledergürtel seiner Hose. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du in T-Shirt und Leinenhose zu einer geschäftlichen Besprechung fährst.“
    „Habe ich das behauptet?“, entgegnete er kurz angebunden und schob ihre Hand weg. Dann trat er einige Schritte zurück. „Es ist eine persönliche Angelegenheit“, fügte er hinzu, weil er glaubte, ihr eine Erklärung schuldig zu sein. „Ich habe wirklich keine Zeit.“
    „Geht es um eine andere Frau?“
    Sie scheint zu glauben, sie hätte das Recht, mich auszufragen, schoss es ihm durch den Kopf. Er ärgerte sich. Aber da sie sich seit einigen Wochen mehr oder weniger regelmäßig trafen, konnte sie daraus vielleicht gewisse Rechte ableiten.
    „Nein, jedenfalls nicht so, wie du es meinst“, versicherte er ihr und rang sich ein Lächeln ab. „Kann ich dich später anrufen?“
    Sanchia presste die Lippen zusammen. „Willst du mir wirklich nicht verraten, wohin du fährst?“
    „Nein“, antwortete er schroff.
    Ihre Lippen zitterten. „Enrique …“
    Es gefiel ihm selbst nicht, dass er plötzlich so gereizt war. Aber er wollte möglichst früh in Punta del Lobe sein, weil er befürchtete, Cassandra würde einfach verschwinden. „Hör mal zu“, begann er ruhig, „das hat mit dir … mit uns nichts zu tun, sondern eher mit meinem Vater. Es ist eine sehr persönliche Sache.“
    „Hat dein Vater etwa eine außereheliche Affäre gehabt?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte er entsetzt. Wie konnte sie so etwas denken?
    „Du hast doch zugegeben, dass es etwas mit einer anderen Frau zu tun hat“, wandte sie ein.
    „Ich habe dir erklärt, dass es anders ist, als du vermutest. Es hat sich … eine gewisse Komplikation ergeben.“ Du liebe Zeit, wie sollte er es sonst ausdrücken?
    „Mit einer Frau?“
    „Nur indirekt.“ Das stimmt sogar, fügte er in Gedanken hinzu. Ihm verkrampfte sich der Magen bei der Vorstellung, Cassandra wieder zu sehen. Ich hasse diese Frau, und wenn Sanchia das wüsste, brauchte sie sich keine Sorgen mehr zu machen, sagte er sich.
    „Gut.“ Sie drehte sich um, und er begleitete sie zu ihrem Wagen. „Aber du rufst mich heute Vormittag an, oder?“
    „Lieber heute Nachmittag.“

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