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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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Teppiche, und beigefarbene Sofas und Sessel waren um einen Kamin herum platziert. Durch die vielen farbenprächtigen Kissen, die überall herumlagen, erhielt der Raum eine warme, behagliche Atmosphäre.
    Und dann erblickte sie Enrique. Er stand auf dem Balkon, und durch die offene Tür konnte sie die Sterne am Himmel und die helle Sichel des Mondes sehen.
    Enrique hatte sie noch nicht bemerkt, und sie überlegte, wie sie sich jetzt verhalten sollte. Ihr war klar, dass sie in seine Privatsphäre eingedrungen war. Er hatte sie nicht eingeladen, sondern ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht willkommen war.
    Dennoch wollte sie nicht aufgeben. Auch wenn die ganze Sache für sie sehr schwierig und schmerzlich war, musste sie versuchen, mit ihm zu reden. Und wenn seine Depressionen etwas damit zu tun hatten, dass sie ihm all die Jahre Davids Existenz verschwiegen hatte, musste sie ihm irgendwie helfen. Im schlimmsten Fall musste David länger hierbleiben.
    Oder war das alles ein abgekartetes Spiel? War sie wieder einmal zu naiv, um es zu durchschauen? Wollten Enrique und sein Vater damit erreichen, dass sie ganz auf David verzichtete?
    Nein, das ist unmöglich, außerdem würde ich mich darauf sowieso nicht einlassen, sagte sie sich dann. Enrique war sehr krank, das stand außer Frage. Aber würde er sich ihr anvertrauen?
    „Hasta nunca, Carlos.“ Offenbar hielt Enrique sie für Carlos.
    „Was heißt das?“, fragte sie sanft.
    Er drehte sich um und schwankte dabei leicht. Cassandra hätte ihm am liebsten geholfen. Sie tat es jedoch nicht. „Es heißt ‚verschwinde‘. Das gilt auch für dich.“
    Sie atmete tief aus. „Du bist ziemlich unhöflich. Ich habe gedacht, Spanier seien sehr höfliche Menschen. Wahrscheinlich lebt ihr, du und deine Familie, nach euren eigenen Regeln.“
    „Wie du meinst“, antwortete er nach kurzem Zögern. „Gehst du jetzt endlich?“
    Cassandra schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht.“
    „Warum nicht? Carlos kann dir ein Taxi bestellen oder Salvador anrufen, damit er dich zum Flughafen fährt.“
    „Enrique …“
    Er seufzte und kam ins Wohnzimmer. „Du willst nicht aufgeben, stimmt’s? Warum interessiert es dich überhaupt, dass ich einen kleineren Unfall hatte und einige Tage im Krankenhaus gelegen habe?“
    „Es war keineswegs nur ein kleinerer Unfall“, rief sie aus.
    „Doch.“ Er schob den Ärmel seines Pullovers hoch und zeigte ihr die Narbe. „Hier, es ist schon ganz gut verheilt. Deshalb braucht man nicht gleich in Panik zu geraten.“
    Ihr wurde ganz übel, als sie daran dachte, welche Schmerzen er gehabt haben musste. „Du hattest noch andere Verletzungen“, wandte sie ein. „Ich weiß, dass man dir eine Bluttransfusion gegeben hat.“
    Enrique ließ sich erschöpft auf eins der Sofas sinken. „Die andere Narbe zeige ich dir nicht“, fuhr er sie an. „Der alte Mann hat wirklich dick aufgetragen und dir ein schlechtes Gewissen eingeredet.“
    „Nein.“ Sie machte einige Schritte auf ihn zu, obwohl er sich sogleich versteifte. „O, Enrique, ich habe solche Angst um dich gehabt.“
    „Und das musst ausgerechnet du sagen? Du bist nach deinem Geständnis einfach weggelaufen. In Zukunft solltest du mit deinen Bemerkungen vorsichtiger sein, Cassandra. Wein löst bekanntlich die Zunge.“
    „Nicht ich bin weggelaufen, sondern du“, protestierte sie empört.
    „Nein, Cassandra.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht weggelaufen. Aber ich gebe zu, ich war froh, dass ich meinen Vater in Sevilla abholen musste. Ich brauchte etwas Zeit, um damit zurechtzukommen, dass ich Davids Vater bin.“
    „Bist du vor zehn Jahren etwa nicht einfach verschwunden?“, fragte sie.
    Enrique verzog verächtlich das Gesicht. „Du sorgst dafür, dass ich es nicht vergesse, stimmt’s? Okay, du hast mich einmal gefragt, was ich zu Antonio gesagt hätte. Ich habe ihm nicht verraten, was zwischen uns beiden passiert ist. Für den Fehler, den ich damals gemacht habe, bezahle ich immer noch.“
    „Das meinst du nicht ernst.“ Cassandra war bestürzt.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, ehe er sie seltsam gequält ansah. „Doch. Aber was soll’s? Wenn mein Vater dir nichts von dem Unfall erzählt hätte, wärst du nicht hier. Hat er behauptet, ich sei sterbenskrank? Wahrscheinlich, denn sonst wärst du gar nicht gekommen.“
    „Ich wollte dich sehen“, stieß sie hervor. „Du weißt genau, warum ich nach England zurückgeflogen bin. Dir war völlig

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