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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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war es nicht – nur eine rein körperliche Reaktion. Bilde dir also nicht ein, es könnte mehr bedeutet haben!“
    „Verstehe.“ Er lehnte sich gegen das Geländer der Veranda, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Helen aus zusammengekniffenen Augen.
    Sein Oberkörper war immer noch nackt. Deutlich hob sich die weiße Gaze auf seiner linken Schulter von seiner sonnengebräunten Haut ab. Obwohl Jacob wenig geschlafen und sich noch nicht rasiert hatte, sah er ungemein attraktiv aus. Helen fühlte, wie eine prickelnde Wärme sie durchflutete, während sie ihn anschaute und sich an all die Zärtlichkeiten erinnerte, die sie wenige Stunden zuvor ausgetauscht hatten.
    „Vielleicht könnte ich das akzeptieren“, fuhr er fort, „wenn da nicht etwas wäre.“
    „Und das wäre?“
    „Dass du bis gestern Nacht noch Jungfrau warst.“ Er lächelte vielsagend. „Hast du gedacht, ich würde es nicht merken, mein Schatz? Zugegeben, du hast meine Zärtlichkeiten leidenschaftlich erwidert, aber das hatte nichts mit Erfahrung zu tun, stimmt’s? Wenn es also nur darum geht, sozusagen an den richtigen Knöpfen zu drehen, warum hast du es dann nicht vorher schon mal ausprobiert? Mit Richard zum Beispiel. Ihr beide standet einander nahe. Es wäre also eine ganz natürliche Entwicklung in eurer Beziehung gewesen. Dennoch bist du bis gestern Nacht, als der Sturm tobte und ich zufällig in deiner Nähe war, nicht in Versuchung geraten? Das kommt mir merkwürdig vor, Helen. Aber vielleicht habe ich etwas übersehen.“
    „Ich … ich …“ Helen verstummte. Was sollte sie darauf antworten? Jacob hatte recht. Bis gestern Nacht hatte sie nie mit einem Mann geschlafen und es auch nie gewollt. Dennoch hatte sie Jacob mit einer Leidenschaft begehrt, die jeder Logik widersprach.
    „Du hast immer behauptet, mich zu hassen“, erinnerte er sie. „Sogar gestern Nacht. Aber kannst du guten Gewissens sagen, dass du es jetzt auch noch tust?“
    Helen holte tief Luft. Das Gefühl, über einem Abgrund zu schweben, war geradezu übermächtig. Sie war völlig durcheinander. In ihrem Kopf drehte sich alles, und sie hatte Angst, dass ein kleiner Schritt genügen würde, um in eine Situation zu geraten, die viel schlimmer sein würde als alles, was ihr bisher passiert war.
    „Helen? Willst du mir nicht antworten?“ Er drängte sie, ihm die Antwort zu geben, die ihr Gewissen ihr zuflüsterte. Doch ihre Angst war zu groß, nicht mit den Folgen fertig zu werden, wenn sie es erst einmal offen ausgesprochen hatte.
    „Was gestern Nacht passiert ist, hat nichts zwischen uns geändert“, erklärte Helen.
    Jacob sah sie lange an. „Na schön, lassen wir es für heute auf sich beruhen. Bald wirst du jedoch der Wahrheit ins Gesicht sehen müssen.“ Er lachte leise. „Gestern Nacht sind wir ihr schon verdammt nahe gekommen.“
    Er wandte sich ab und kehrte ins Haus zurück. Wie benommen umklammerte sie das Geländer und blickte auf die See hinaus. Nein, sie wollte der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen, wollte Jacob nicht gestehen, was sie wirklich für ihn empfand. Er war es gewohnt, Macht über andere auszuüben, und benutzte sie, um zu bekommen, was er wollte. Ihr Instinkt sagte Helen, dass sie ihm völlig ausgeliefert sein würde, wenn sie ihm die Wahrheit sagte.
    Wenn sie weiter mit Jacob zusammenblieb, würde er sie jeden Tag aufs Neue drängen, zuzugeben, was sie für ihn fühlte, und so allmählich immer mehr Macht über ihr Leben gewinnen. Das durfte nicht passieren. Ihre Heirat war von Anfang an ein Fehler gewesen. Jetzt musste sie, Helen, diesen Fehler so schnell wie möglich wiedergutmachen und sich davor hüten, noch mehr und weitaus gefährlichere Fehler zu begehen.
    Es war fast Abend, als Helen in London ankam. Mit einem Taxi fuhr sie vom Flughafen zu ihrer Wohnung. Zum Glück war ihr Vater noch in Jacobs Haus. Sie würde ihn später besuchen und ihm erklären, was sie beschlossen hatte.
    Erschöpft sank sie auf das Sofa und schloss die Augen.
    Während Jacob fort gewesen war, um Leute zu finden, die ihm bei der Beseitigung der Sturmschäden halfen, hatte sie schnell ihre Sachen gepackt und war mit einem Taxi zum Flughafen gefahren.
    Ihre Notiz musste er inzwischen gefunden haben. Was würde er tun? Helen war nicht so töricht, zu glauben, dass er nichts unternehmen würde. Nein, er würde nachkommen. Doch zumindest hatte sie jetzt etwas Zeit, sich Argumente zu überlegen, die ihn davon überzeugen würden, dass ihre Heirat

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