Romana Exklusiv 0187
gespült, und überall lagen Palmwedel, die der Wind von den Bäumen gerissen hatte. Jacobs Jacht war gestrandet und lag auf der Seite. Der Mast war gebrochen, und in dem einst makellosen weißen Schiffsrumpf klaffte ein riesiges Loch.
Obwohl der Sturm großen Schaden auf dem Grundstück und sicher auch auf dem Rest der Insel angerichtet hatte, würde irgendwann alles wieder in Ordnung gebracht sein. Helen wünschte sich, auch alle anderen Spuren, die der Sturm hinterlassen hatte, so leicht verwischen zu können. Sie fragte sich, ob sie auch dann so bereitwillig mit Jacob geschlafen hätte, wenn das Unwetter in der Nacht nicht so bedrohlich gewesen wäre.
„Ganz schönes Durcheinander, stimmt’s?“
Beim Klang der Stimme erstarrte sie und errötete. Sie hatte gedacht, Jacob würde noch schlafen. Doch als sie ihn zögernd ansah, wurde ihr klar, dass seine Bemerkung sich auf die Sturmschäden bezog und nicht auf ihre Beziehung.
Helen nickte und wandte schnell den Blick ab, als die Erinnerungen an die letzte Nacht wieder in ihr lebendig wurden – so deutlich, dass sie im nüchternen Tageslicht nicht mit ihnen umgehen zu können glaubte. Nein, sie hasste Jacob nicht, sie hatte jedoch Angst, sich einzugestehen, was sie wirklich für ihn empfand. Sie brauchte noch etwas Zeit, um mit sich über das, was zwischen ihnen passiert war, ins Reine zu kommen.
Helen murmelte eine Entschuldigung und wollte schnell wieder ins Haus zurückgehen, doch Jacob stellte sich ihr in den Weg und musterte sie schweigend. Sie senkte den Blick und faltete nervös die Hände, während sie überlegte, wie sie ihm erklären sollte, was in ihr vorging. Doch alles, was ihr einfiel, hätte ihm zu viel offenbart.
„Du kannst nicht so tun, als wäre es nie geschehen, Helen. Das lasse ich nicht zu.“
Es klang hart und kompromisslos, und sie fühlte sich elend. Hätte Jacob eine Spur von Verständnis gezeigt, hätte sie ihm vielleicht sagen können, wie durcheinander sie war, aber jetzt konnte sie ihm ein solches Geständnis nicht machen.
Sie hob den Kopf und begegnete seinem kühlen Blick, während sie den aufkommenden Schmerz bekämpfte. „Sicher wirst du das nicht zulassen. Ich bin nicht so dumm, mir das einzubilden.“
Er presste die Lippen zusammen. „Dann musst du auch verstehen, dass wir nicht einfach darüber hinweggehen können. Wir haben gestern Nacht miteinander geschlafen – nicht weil ich dich dazu gezwungen habe, sondern weil du es genauso wolltest wie ich. Vor dieser Tatsache kannst du nicht einfach weglaufen.“
„Vielleicht nicht, aber es heißt auch nicht, dass ich es wieder tun will.“ Seine Beharrlichkeit tat ihr weh, und Helen antwortete darauf in der einzigen Weise, die ihr möglich war, wenn sie nicht völlig die Fassung verlieren wollte. „Ja, wir haben miteinander geschlafen. Nein, du hast mich nicht dazu gezwungen, sondern ich habe es freiwillig getan.“
Sie blickte an ihm vorbei, denn sie hatte das Gefühl, es würde ihr das Herz zerreißen. Wusste Jacob denn nicht, wie schwer das alles für sie war? Spürte er nicht, wie aufgewühlt sie innerlich war?
„Trotzdem willst du nicht, dass es noch einmal passiert?“ Er lachte leise. „Komm schon, Helen! Wen hältst du da zum Narren? Es geht doch nicht darum, ob du mir erlaubst, mit dir zu schlafen. Du wolltest mich ebenso sehr, wie ich dich wollte. Das Verlangen ist der entscheidende Faktor. So war es gestern Nacht, und so wird es in Zukunft sein.“
Unvermittelt zog er sie in die Arme. Sie war so überrascht, dass sie einen Moment wie benommen verharrte, bevor sie verzweifelt versuchte, sich von ihm loszureißen.
„Nein!“, widersprach sie. „In Zukunft wird es keine Gelegenheiten mehr geben. Gestern Nacht war eine einmalige Angelegenheit. Und war das ein Wunder bei dem Sturm? Wegen der Gefahr waren unsere Gefühle intensiver, und deshalb …“
„Glaubst du wirklich, der Sturm war der Grund?“ Jacob lachte laut auf, hob ihr Kinn an und schaute ihr in die smaragdgrünen Augen. Langsam ließ er den Blick über ihren Mund wandern bis hinunter zu ihren Brüsten unter der Baumwollbluse.
Helen fühlte, wie ihr Körper auf seinen Blick reagierte, und war zutiefst beschämt. Sie riss sich von ihm los. „Das beweist gar nichts, Jacob! Na schön, ich reagiere auf deine Berührungen, aber das würde jede andere Frau auch tun. Du bist ein erfahrener Liebhaber. Du weißt genau, was du tun musst, um die Reaktionen hervorzurufen, die du willst. Mehr ist und
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