Romana Exklusiv 0188
sonstigen entschiedenen Art, zögerte Julian Tarrant. Dann fragte er: „Wie wäre es mit Abendessen?“
Frankie war so erstaunt, dass sie ebenfalls zögerte. Einen Moment lang betrachteten sie sich über eine Kluft hinweg, die nicht nur bereits bestand, sondern auch eine neuartige, vielversprechende Beziehung zwischen ihnen unwahrscheinlich erscheinen ließ.
„Das wäre schön, und zufällig habe ich auch Zeit“, sagte Frankie, um gleich darauf aus einem verrückten Impuls heraus hinzuzufügen: „Warum kommen Sie nicht zur Abwechslung einmal zu mir? Ich wohne in Clapham, also nicht zu weit draußen.“
„Es wäre mir ein Vergnügen, Frankie“, erwiderte Julian ernst.
Nachdem sie ihre Adresse auf einem Zettel notiert hatte und er gegangen war, sank sie auf ihren Stuhl, da ihre Beine ihr nicht mehr gehorchten. Was habe ich getan?, fragte sie sich entsetzt.
Bisher hatte sie lediglich die Autoren zu sich nach Hause eingeladen, die sie so gut kannte, dass sie sie als gute Freunde betrachtete. Und Julian Tarrant zählte nicht gerade zu denjenigen, in deren Gesellschaft sie sich wohlfühlte. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, und er weckte ein unerklärliches Verlangen in ihr.
Sie atmete tief durch und versuchte, sich zusammenzureißen. Nun war es besser, sich um die praktischen Dinge zu kümmern.
„Sally!“, rief sie. „Kannst du bitte kommen? Und schließ die Tür hinter dir.“
„Gibt es ein Problem?“, erkundigte sich Sally, die sofort bemerkte, wie aufgeregt ihre Chefin war.
„In gewisser Weise ja. Ich habe gerade etwas völlig Verrücktes getan. Ich habe Julian Tarrant zum Abendessen eingeladen.“
Ihre Assistentin lachte anerkennend. „Nachdem ich ihn gesehen habe, kann ich es dir nicht verdenken.“
„So witzig ist das nicht“, erklärte Frankie. „Ich habe nichts im Haus, womit ich ein halbwegs anständiges Abendessen kochen könnte. Und du weißt selbst, dass ich heute Nachmittag eine Besprechung nach der anderen habe. Wie soll ich bloß einkaufen?“
„Wir setzen uns jetzt hin, um ein Menü zusammenzustellen, und dann gehe ich zu Harrods“, verkündete Sally mit leuchtenden Augen. Als hervorragende Köchin war sie sofort in ihrem Element. „Anschließend fahre ich zu dir und fange mit den Vorbereitungen an.“
„Ich habe gehofft, dass du das anbieten würdest.“ Frankie seufzte erleichtert.
„Oh, keine Ursache. Es wird mir mehr Spaß machen, als den ganzen Nachmittag Berichte zu tippen.“
Da ihre letzte Besprechung sehr lange gedauert hatte, kam Frankie erst spät nach Hause. Sally hatte zwar die meisten Vorbereitungen getroffen, doch sie mussten sich beeilen, weil Julian um halb acht kommen sollte.
„So, das meiste hätten wir geschafft“, sagte Sally schließlich zufrieden. „Ich decke jetzt den Tisch, und du gehst nach oben, um zu duschen und dich umzuziehen.“
„Bist du sicher?“
„Natürlich. Du kannst einen Gast nicht in alten Hausschuhen und mit einer Schürze begrüßen.“ Sally grinste. „Na los, beeil dich.“
Frankie lief nach oben, wo sie sich in Windeseile duschte und sich umzog. Nachdem sie hauchzarte Unterwäsche und ein goldenes Stretchkleid angezogen hatte, betrachtete sie sich kritisch in ihrem großen Spiegel.
Das Kleid saß wie eine zweite Haut und betonte vorteilhaft ihre festen Brüste und runden Hüften. Es reichte ihr bis zum Knie, sodass ihre schlanken, langen Beine in der feinen Strumpfhose umso besser zur Geltung kamen.
Ein prüfender Blick in ihr Gesicht lieferte ihr den Beweis, dass sie noch keine Fältchen hatte, obwohl sie mittlerweile dreißig war. Da ihr Teint wegen des schönen Frühlingswetters leicht gebräunt war, musste sie nur ein wenig Feuchtigkeitscreme auftragen. Selbst ihr Haar, das frisch gewaschen war und seidig glänzte, hatte durch die Sonne einige helle Strähnen bekommen. Zum Schluss trug Frankie Lippenstift auf und sprühte etwas von dem Parfüm auf, über das Julian sich in Frankreich beschwert hatte. Akzeptieren Sie mich, wie ich bin, dachte sie.
Als sie ins Esszimmer schaute, stellte sie fest, dass alles fertig war. Sally hatte den Tisch mit ihrem besten Porzellan und den Kristallgläsern gedeckt und mit Kerzen sowie einem Blumengesteck geschmückt.
„Eis ist im Kühler.“ Sally ging die Liste durch, während sie ihre Jacke zuknöpfte. „Der Hauptgang ist auf der Wärmeplatte, die Vorspeisen und der Nachtisch sind im Kühlschrank. Der Wein ist entkorkt.“
„Du hast wahre Wunder vollbracht“, meinte
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