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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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Grund, überzureagieren.“
    „Überreagieren?“ Obwohl sie es sich nicht anmerken ließ, kochte Frankie vor Wut „Wenn diese lächerliche Geschichte noch weiter kursiert und ich herausfinde, wer dahintersteckt, werde ich denjenigen verklagen! Wenn so etwas sich herumspricht, leidet mein Ruf als Lektorin darunter. Die Hälfte meiner männlichen Autoren wird sich in meiner Gegenwart nicht mehr sicher fühlen, während die andere mich für ein leichtes Opfer hält.“
    Ivor, der sie abschätzend betrachtete, erkannte offenbar, dass es ihr Ernst war.
    „In Ordnung, Frankie, ich werde es unterbinden, so gut ich kann. Sie sind eine gute Lektorin und verdienen es, voranzukommen.“
    Nur halbwegs beschwichtigt, kehrte sie in ihr Büro zurück. Dort rief sie Sally zu sich und bat sie, die Tür zu schließen.
    „Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hast du von diesem albernen Gerücht gehört“, stellte sie trocken fest. „Um Himmels willen, Sally, warum hast du mir nicht davon erzählt?“
    „Du hast ohnehin schon einen bedrückten Eindruck gemacht“, gestand Sally zerknirscht, „und ich wollte dich nicht noch mehr beunruhigen. Es muss Morag gewesen sein – sie hat vorgestern an der Tür gelauscht und neigt außerdem zu voreiligen Schlüssen.“ Sie sah Frankie durchdringend an. „Diese Gerüchte legen sich meistens von allein“, fuhr sie fort. „Ich weiß nicht, warum du dich so darüber aufregst – es sei denn, es steckt ein Körnchen Wahrheit dahinter.“
    „Sally“, sagte Frankie energisch. „Ich habe keine Affäre mit Julian. Selbst wenn ich es darauf anlegen würde, wäre es eine absolute Zeitverschwendung, weil er noch immer seine Exfrau liebt. Außerdem kannst du allen sagen, dass ich mir jeden persönlich vorknöpfen werde, der solch einen Unsinn über mich verbreitet!“
    Dabei beließ sie es vorerst. Falls jemand ihr im Vorübergehen einen neugierigen Blick zuwarf, ignorierte sie es einfach.
    In gewisser Weise fühlte sie sich wie eine Heuchlerin, denn sie hätte tatsächlich beinah eine Affäre mit Julian Tarrant gehabt. Fast wünschte sie sich, dass es so wäre.
    Der Sommer kam, und im Juli wurde London von einer Hitzewelle erfasst, sodass alle bei geöffneten Fenstern arbeiteten. Dieselben Leute, die sich im Frühjahr über die Kälte und den Regen beklagt hatten, waren nun wegen der Hitze schlecht gelaunt und gereizt. Selbst an den Abenden war es noch stickig. Frankie saß in ihrem Garten und träumte von kühlen Seen auf dem Land, doch sie hatte zu viel zu tun, um vor dem Herbst Urlaub nehmen zu können.
    Während der ganzen Zeit hörte sie kein Wort von Julian. Warum hätte er sich auch melden sollen? Er hatte gesagt, dass er ihr das Manuskript bis September schicken würde, und wenn er keine Probleme hatte, brauchte er sich auch nicht mit ihr auszutauschen.
    Dennoch hatte sie auf ein Lebenszeichen von ihm gehofft und war enttäuscht. Für sie war sein Schweigen ein Beweis dafür, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte, obwohl er sich körperlich zu ihr hingezogen fühlte. Die Szene auf ihrem Sofa, als sie sich fast geliebt hatten, hatte er offenbar als bedauerlichen Irrtum abgehakt und vergessen. Schließlich hatte er nach dem Treffen mit Alison nur auf andere Gedanken kommen wollen.
    An jenem Abend hatte er so entspannt gewirkt und ein neues Selbstvertrauen ausgestrahlt. Er hatte sogar über seine Exfrau gesprochen und darüber, welche Folgen ihre Untreue für ihn gehabt hatte. Und die ganze Zeit hatte er das Bedürfnis verspürt, seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, weil er Alison wiedergesehen hatte.
    Frankie konnte diesen Gedanken nicht ertragen, aber sie wollte wenigstens die Erinnerung an Julian bewahren. Daher litt sie und versuchte, so gut es ging, ihr Leben weiterzuleben.
    Irgendwie gelang es ihr, die heißen Tage in ihrem Büro zu überstehen. Nachts konnte sie nicht schlafen, weil es viel zu stickig war. Und dann fand sie eines Tages etwas auf ihrer Fußmatte: einen großen wattierten Umschlag – wie die, in denen die Autoren für gewöhnlich ihre Manuskripte verschickten.
    Sie hob ihn auf und drehte ihn um. Als sie den Stempel mit der Aufschrift „Bournemouth-Poole“ las und die kühne Handschrift erkannte, machte ihr Herz einen Sprung. Julian war wieder in England!
    Hatte er das Manuskript früher als erwartet beendet? Wenn ja, warum hatte er es dann an ihre Privatadresse geschickt? Hastig öffnete sie den Umschlag und stellte verblüfft fest, dass es sich um

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