Romana Exklusiv 0188
Ordnung gewesen. Doch nun war der Zauber gebrochen, und Frankie war schockiert über das, was sie getan hatte.
Sie befand sich in ihrem Wohnzimmer und hatte sich auf fast unanständige Weise gehen lassen. Im einen Moment hatten sie zusammen Kaffee getrunken, im nächsten war sie, Frankie, halb nackt.
„Julian, bitte, nein … wir können nicht … nicht so“, protestierte sie.
Julian lachte und biss ihr spielerisch ins Ohrläppchen.
„Dann lass uns jetzt nach oben gehen. Lass mich nicht länger warten – ich halte es nicht aus!“
Auch ihr Verlangen hatte inzwischen einen Punkt erreicht, an dem sie sich nicht mehr beherrschen konnte. Es wäre einfach gewesen, sich ihm bedingungslos hinzugeben. Ihr Verstand sagte ihr allerdings, dass es noch zu früh war und sie es sicher bedauern würde, wenn sie nun kapitulierte.
„Ich kann nicht!“, brachte sie gequält hervor. „Wir kennen uns kaum … und bis heute Abend wussten wir nicht einmal genau, ob wir uns überhaupt mögen! Es geht alles viel zu schnell!“ Als sie zu Julian aufschaute, stand Panik in ihren Augen. „Du glaubst, dass ich mit allen Situationen fertig werde, aber es hat schon lange keinen Mann mehr in meinem Leben gegeben, und ich habe Angst …“
Er löste sich von ihr und setzte sich auf.
„Du meinst es ernst, stimmt’s?“, fragte er verächtlich. Da sie stumm nickte, fuhr er leise fort: „Wir sind beide erwachsen, Frankie. Du hast mich in dein Haus eingeladen, ein hervorragendes Essen serviert und trägst ein Kleid, das einen Heiligen in Versuchung führen könnte. Und du hast es zugelassen, dass ich so weit gehe. Jetzt verhältst du dich wie eine nervöse Jungfrau und willst mir weismachen, dir wäre so etwas noch nie passiert.“
Diese leicht anzügliche Bemerkung brachte sie auf die Palme. „Du kannst glauben, was du willst, verdammt! Ich pflege jedenfalls keine Männer hierherzubringen und mich ohne Weiteres von ihnen verführen zu lassen!“
Julian musterte sie kühl und erinnerte Frankie somit daran, dass sie noch immer halb nackt war.
„Solltest du dich in dem Fall nicht besser anziehen?“, meinte er und wandte sich ab, woraufhin sie hastig ihren BH überstreifte und das Kleid wieder hochzog.
Noch nie war sie so verzweifelt gewesen und, was noch viel schlimmer war, so erfüllt von ungestilltem Verlangen. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich von Anfang an zu ihm hingezogen gefühlt und kaum Hoffnung gehegt hatte, dass er diese Empfindungen je ernsthaft erwidern könnte. An diesem Abend waren sie einander nähergekommen, Julian hatte sich ihr anvertraut … und es hatte heftig zwischen ihnen gefunkt. Und sie, Frankie, hatte mit ihrer Ungeschicktheit alles zerstört.
„Julian“, sagte sie flehend, „lass uns nicht im Streit auseinandergehen. Ich wollte dich nicht zurückweisen. Es ist nur … Ich brauche Zeit. Manchmal ist es besser, erst einmal abzuwarten.“
Er drehte sich um und zuckte die Schultern.
„Das ist Unsinn!“, sagte er kalt. „Manchmal ist es der einzige Weg, weiterzumachen, oder alles ist vorbei. Aber ich bin dir nicht böse, Frankie. Vermutlich bin ich nicht der erste Mann, der seine Chancen falsch eingeschätzt hat, und ich werde auch nicht der letzte sein. Ich habe schon schlimmere Zurückweisungen erfahren. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf – ich werde es auch nicht tun.“
Nein, darauf wette ich, dachte sie und geriet erneut in Rage. Natürlich hatte es ihm nicht viel bedeutet. Nach einem intimen Abendessen, bei dem sie viel Wein getrunken hatten, waren sie allein gewesen, und Julian hatte sich besser gefühlt. Er hatte sich selbst beweisen wollen, dass er wieder ein Mann war – in jeder Hinsicht. Wahrscheinlich war sie, Frankie, ihm dafür gerade gut genug erschienen.
„Wenn Frauen dir so unwichtig sind, darfst du dich nicht wundern, dass deine Frau einen anderen gefunden hat“, warf sie ihm an den Kopf.
Wieder hatte sie ihm einen Schlag unter die Gürtellinie versetzt, der ihrer nicht würdig war. Doch seine betont gleichgültige Art erfüllte sie mit Scham, sodass Frankie das Bedürfnis verspürte zurückzuschlagen. Was Julian jedoch daraufhin lächelnd entgegnete, verschlug ihr die Sprache.
„Wie ähnlich ihr Frauen euch seid“, bemerkte er geringschätzig. „So etwas Ähnliches hat sie mir nämlich beim Mittagessen erzählt. Ich dachte, du wärst vielleicht anders. Aber wenn es um grundsätzliche Dinge geht, seid ihr alle gleich: engstirnig, egoistisch und nicht der
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