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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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Man darf sie zu nichts zwingen.“
    „Wahrscheinlich ist sie genauso dickköpfig wie ihr Vater.“ Noch wenige Monate zuvor hätte Julian auf eine solche Bemerkung heftig reagiert. Jetzt jedoch runzelte er lediglich die Stirn.
    „Du hast wohl recht. Zumindest weiß ich bei ihr, woran ich bin. Was Jeremy betrifft … meinen Sohn … Na ja, ich erkenne ihn kaum wieder, so sehr scheint er sich verändert zu haben. Und ich habe den Eindruck, dass er mit mir nichts zu tun haben will.“
    Er hob Frankies Koffer hoch, und sie gingen zusammen ins Haus. Obwohl Julian mehr aus sich herauskam, blieb er im Grunde verschlossen. Frankie hatte das Gefühl, dass er bereits bedauerte, sich ihr in Bezug auf Jeremy anvertraut zu haben.
    Ihr Zimmer war gemütlich und in Pastellfarben gehalten. Während sie ihre Sachen auspackte, ließ sie den Blick über die geschmackvolle Dekoration schweifen, die vermutlich von Alison Tarrant stammte. Für ihren Geschmack war alles zu perfekt, als hätte Alison ihre gesamte Zeit und Energie in die Einrichtung ihres Heims investiert.
    Frankie hatte nie Zeit oder Lust gehabt, die Geschäfte nach Gegenständen zu durchstöbern, die in Form und Farbe exakt zueinander passten. Daher bestand ihre Einrichtung aus einem kunterbunten Stil-Mischmasch.
    Andererseits hatte Alison zwei Kinder großgezogen und einen Mann gehabt, der ein anstrengendes und manchmal gefährliches Leben führte. Wie war es ihr also gelungen, das Haus so auszustatten, dass es einem Einrichtungsmagazin entsprungen zu sein schien? Das geht dich nichts an, ermahnte sich Frankie. Es war Julians und Alisons Zuhause gewesen, und er hatte daran offenbar nichts verändert.
    Da er Alison noch immer liebte, wollte er alles so lassen, wie es früher gewesen war. Erneut rief Frankie sich zur Ordnung. Falls sie ständig diesen sinnlosen Gedanken nachhängen wollte, wäre sie besser nicht nach Cerne Farm gekommen. Du bist geschäftlich hier, erinnerte sie sich energisch. Julian erwiderte ihre Liebe nicht, und deshalb wollte sie ihn nicht mit ihren Gefühlen belasten.
    Vor dem Abendessen ging sie nach unten, um mit Julian einen Drink einzunehmen. Karin betrat unmittelbar nach ihr den Raum.
    „Es freut mich, dass du geduscht hast und nicht zu streng nach Pferd riechst“, sagte Julian trocken zu seiner Tochter, die ungerührt grinste. „Dein Bruder hat sich vermutlich noch nicht blicken lassen.“
    „Nein, er ist nie da. Ich hätte genauso gut ein Einzelkind sein können“, entgegnete Karin mürrisch.
    „Das würde dir auch nicht gefallen“, versicherte Frankie, während sie an ihrem Gin Tonic nippte. „Ich bin nämlich eins und hätte sehr gern einen Bruder gehabt.“
    „Sie können gerne meinen haben.“ Karin setzte sich auf die Fensterbank und steckte sich die Kopfhörer ihres Walkman ins Ohr.
    „Sie wollte bestimmt nicht unhöflich sein“, meinte Julian ein wenig grimmig.
    Frankie lächelte beschwichtigend. „So sind Kinder nun einmal – zumindest die meiner Freunde.“
    „Anscheinend verstehst du die jungen Leute besser als ich. Möchtest du nicht selbst einmal Kinder haben?“
    Ihr stockte beinah der Atem. Die Frage war zwar nicht ungewöhnlich, doch Frankie musste unwillkürlich an ihre Gefühle für ihn denken und wurde verlegen.
    Um sich Mut zu machen, trank sie einen kräftigen Schluck, bevor sie antwortete. „Das Thema ist für mich nicht aktuell. Ich habe nicht vor zu heiraten, und ein Kind allein zu erziehen ist keine besonders verlockende Vorstellung. Außerdem ist da noch mein Beruf. Ich schätze, das ist eines der Dinge, auf die ich verzichten muss.“
    Wahrend Julian sie betrachtete, dachte sie an eine Frau, die bei Cooper Masterman gearbeitet und dann ein Baby bekommen hatte. Als diese eines Tages mit dem Kleinen ins Büro gekommen war, um ihn ihren Kollegen zu zeigen, hatte Frankie sich an ihre Ehe erinnert. Tom hatte ihren sehnlichen Wunsch nach einem Kind mit den Worten kommentiert: „Um Himmels willen, Frankie, daran dürfen wir nicht einmal denken … Außerdem möchte ich mit dir kein heulendes Gör haben!“
    Zum ersten Mal seit Jahren rief sie sich diese Szene ins Gedächtnis. Und nun saß sie diesem Mann gegenüber und verspürte eine starke, völlig irrationale Sehnsucht.
    „Ich bin sowieso zu alt dafür“, fügte sie hinzu, verärgert über ihre Gefühle und über ihn, weil er diese erweckte, wenn auch nur unbewusst.
    „Das ist doch lächerlich.“ Sein Lächeln, das wohl männliche Überlegenheit

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