Romana Exklusiv 0188
Familie stammte, die ein großes Anwesen in Andalusien bewohnte. Als er ihr später erzählt hatte, woher er stammte, waren sie schon längst ein Liebespaar geworden.
„Ich kann ja gut verstehen, dass dir das Wohl deines Vaters so sehr am Herzen liegt“, sagte Isabelle.
„Das freut mich. Außerdem denke ich, ich komme langsam in ein Alter, in dem es nur zu normal ist, daran zu denken, eine Familie zu gründen.“
„Sicher, aber du möchtest deinem Vater nicht sagen, dass du schon verheiratet bist. Das hat wohl viel mit eurem Zerwürfnis von damals zu tun. Eigentlich ist es schade, denn dann brauchten wir nicht diese Komödie zu spielen. Und wäre es nicht auch für uns viel einfacher?“ Isabelle schüttelte den Kopf. „Ich denke, da gibt es noch etwas. Ehrlich gesagt, vermute ich, dass du deinem Vater nicht erklären möchtest, warum wir uns in den letzten beiden Jahren nicht gesehen haben. Das würde dich wohl in deinem Stolz verletzen.“
Luis’ langes Schweigen machte Isabelle deutlich, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Ihr Verdacht bewahrheitete sich. Für ihn ging es nur darum, nicht das Gesicht zu verlieren. Sein Stolz verbot ihm, sich selbst einzugestehen, dass seine Ehe gescheitert war. Es ging ihm wohl nicht nur um seine Eltern, es ging ihm vor allem um sich selbst. Mit Liebe aber hatte das alles nichts zu tun.
Isabelle lachte bitter auf. „Könntest du mir endlich sagen, warum du so viel Wert darauf gelegt hast, dass ich hierherkomme?“
„Das weißt du doch ganz genau.“
„Nein, das tue ich nicht. Sonst würde ich dich ja nicht fragen.“
Sie hatte sich eingebildet, seine wahren Gründe zu kennen. Oder zumindest hatte sie versucht, sich der Illusion hinzugeben. Dann aber hatte Catalina ihr die Augen geöffnet. „Du brauchst eine Frau, um deine Eltern endlich glücklich zu machen, indem du Nachwuchs in die Welt setzt. So weit habe ich das schon verstanden. Aber warum ausgerechnet mich? Ich habe die Scheidung eingereicht, da hättest du nur zuzustimmen brauchen, und du wärst frei gewesen, eine andere Frau zu heiraten. Sicher wäre es dir nicht schwergefallen, die richtige Mutter für deine Kinder zu finden.“
„Es gibt ein ganz einfaches Problem, Isabelle. Unsere Religion erkennt die Scheidung nicht an. Mit anderen Worten, wenn ich mich scheiden lasse, kann ich nicht das Erbe antreten.“
Isabelle fühlte, wie sie ganz schwach wurde. Luis sprach auch noch offen aus, wie zynisch er die Lage sah. Sicher war es ein Fehler gewesen, sie zu heiraten, doch jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als damit zu leben. Das aber würde ihn sicher nicht davon abhalten, sich später eine Geliebte zu nehmen. Catalina wartete doch schon darauf.
„Deshalb also willst du offiziell mit mir leben. Jetzt wird mir erst alles richtig klar“, erwiderte Isabelle. „Aber wie stellst du dir denn unsere Ehe vor? Soll sie nur auf dem Papier bestehen, oder bildest du dir etwa ein, dass wir auch noch liebevoll miteinander umgehen sollen?“
„Isabelle, ich bitte dich, verstehe doch auch mal meine Lage. Ich brauche dich.“
„Hör auf damit, Luis, ich glaube dir doch kein Wort. Dein Vater hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er es für eine Pflicht hält, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Jedenfalls für deine Pflicht. Und da du mich nun einmal zu deiner Frau erwählt hast, bleibt mir keine andere Wahl. So ist das wohl hier bei euch, aber ich denke, ich habe da auch ein Wörtchen mitzureden.“
„Sicher. Du solltest nicht die Haltung meines Vaters mit meiner verwechseln. Ich habe mich früher viel mit ihm gestritten, und da ging es ja gerade um solche Fragen. Vielleicht solltest du mir auch ein wenig mehr Vertrauen entgegenbringen, Isabelle. Damals in England hast du dich doch in mich verliebt, obwohl ich nur ein armer Kellner in einer Bar war.“
„Genau das ist es ja“, rief Isabelle aus. „Dein Wohlstand ist mir vollkommen egal. Alles, was ich will, ist ja gerade, mit dir glücklich zu sein. Geld spielt keine Rolle für mich.“
Luis atmete tief durch. Das klang ja beinah wie eine Liebeserklärung. Am liebsten hätte er Isabelle in die Arme geschlossen und sie heiß geküsst, um ihr zu zeigen, wie sehr er sich nach ihr sehnte. Wäre nicht alles viel einfacher, wenn sie der Lust nachgeben würden? Dennoch gelang es ihm nicht, sich zu überwinden. Es kam ihm so vor, als würde ein Graben zwischen ihnen liegen, den er niemals mehr überqueren konnte. Ein Blick in Isabelles grüne
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