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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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ihrem letzten Besuch in London entdeckt hatte.
    Er dankte ihr mit einem gezwungenen Lächeln.
    Im Januar wurde es kälter, und obwohl Flora Tollpatsch weiterhin ausführte, entfernte sie sich nicht mehr so weit vom Haus. Sie ermüdete schnell, zumal das Baby nachts besonders lebhaft war.
    Manchmal konnte man seine Bewegungen deutlich sehen. Eines Abends lag sie auf dem Sofa und merkte plötzlich, dass Fabio sie beobachtete. Er schien völlig konzentriert auf die kleinen Stöße und Tritte, die sich unter ihrem Kleid abzeichneten.
    Möchtest du mich anfassen?, hätte sie am liebsten gefragt. Möchtest du fühlen, wie es sich anfühlt?
    Doch dann stand er unvermittelt auf und ging ins Arbeitszimmer. Der kostbare Moment war vorbei, ohne dass sie ihn geteilt hätten.
    In der Stadt gab es eine entzückende Boutique für Babykleidung, und Flora schaute regelmäßig vorbei, wenn neue Ware eintraf. Als sie eines Tages den Laden mit ihren Neuerwerbungen verließ, hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie schaute sich um und entdeckte Ninetta an der Straßenecke. Flora hob grüßend die Hand, doch das Mädchen senkte den Kopf und lief fort.
    Auf der Heimfahrt berichtete sie Alfredo von der Begegnung.
    „Die Villa Baressi wurde verkauft, Signora. Vielleicht sind einige Familienmitglieder noch einmal hier, um persönliche Gegenstände abzuholen.“
    „Oh.“
    „Keine Sorge, Signora. Die Anweisungen des Signore sind eindeutig. Selbst wenn jemand von den Baressis im Castello erscheint, wird er nicht vorgelassen.“
    Tollpatsch erwartete sie schwanzwedelnd an der Tür.
    „Schon gut, alter Junge.“ Es bereitete Flora mittlerweile einige Schwierigkeiten, sich zu ihm zu bücken. „Wir gehen gleich. Würden Sie mir bitte die Leine reichen, Alfredo?“
    „Halten Sie das für klug, Signora?“ Er deutete auf den Himmel. „Es wird bald dunkel.“
    „Ich bleibe in der Nähe“, versprach sie.
    Der Wind strich kalt über die Küstenstraße. Flora wanderte, so schnell sie konnte. Sie hatte den Kopf gesenkt, während Tollpatsch im rasch schwindenden Licht eifrig vor ihr hertrabte.
    Im Winter kamen hier nur selten Autos vorbei. Deshalb stutzte sie, als sie das Geräusch eines rasch nahenden Wagens vernahm. Sie pfiff nach dem Hund, der sofort gehorchte, und befestigte die Leine am Halsband. Als sie sich wieder aufrichtete, wurde sie von grellen Scheinwerfern geblendet. Schützend hob sie die Hand vor die Augen.
    Statt die Fahrspur zu wechseln, schien der Wagen direkt auf sie zuzurasen. Flora schrie auf und warf sich instinktiv zur Seite. Dabei nahm sie vage hinter dem Steuer ein Gesicht wahr, das von einer dunklen Mähne umrahmt wurde.
    Sie stürzte schwer zu Boden. Benzingeschwängerte Abgase streiften ihr Gesicht, Reifen quietschten auf dem nassen Asphalt. Tollpatsch kläffte wie wild und wollte dem Auto hinterherrennen, doch leider hatte sie sich die Leine ums Handgelenk geschlungen. Nach ein paar vergeblichen Versuchen, sich zu befreien, gab er es auf und leckte ihr das Gesicht.
    Flora lag ganz still, die Wange auf die kalte Erde gepresst. Der Panik nahe, bemühte sie sich herauszufinden, welchen Schaden der Unfall angerichtet haben mochte. Beweg dich, flehte sie das Baby an. Bitte, beweg dich. Doch nichts geschah.
    Als sie sich irgendwann aufrichten wollte, spürte sie einen stechenden Schmerz im Fußknöchel und sank wieder zurück. Sie musste ruhig bleiben, aber mit jeder Minute wurde ihr kälter und wuchs ihre Furcht.
    Wie lange würde es dauern, bis man sie im Castello vermisste? Und woher sollten die Leute wissen, welche Richtung sie eingeschlagen hatte?
    „Ich glaube, wir haben ein Problem, Tollpatsch“, flüsterte sie.
    Wie zur Bestätigung legte er die Ohren an, hob den Kopf und begann zu jaulen.
    Die Zeit verstrich in einem Nebel aus Kälte, Nieselregen und Tollpatschs Geheul. Flora versuchte mehrmals aufzustehen, aber der Schmerz im Fuß war zu heftig. Sie war ziemlich sicher, dass sie sich nichts gebrochen hatte, eine Zerrung konnte allerdings genauso unangenehm sein.
    Flora merkte, dass sie immer wieder das Bewusstsein verlor, und erkannte die Gefahr. Tollpatsch bellte inzwischen nicht mehr, als hätte er sich in sein Schicksal gefügt. Sie löste die Leine und raunte ihm zu: „Nach Hause, Junge.“
    Dabei hoffte sie inständig, dass sein Anblick die Suche beschleunigen würde.
    Vorausgesetzt natürlich, er wird nicht von einer streunenden Katze oder irgendeiner anderen interessanten Beute abgelenkt, dachte

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