Romana Exklusiv 0190
sie es sich im letzten Moment anders überlegt. Vielleicht reichte ihr ja die Gewissheit, die verhasste Rivalin in den Schmutz gezwungen zu haben.
Egal, dachte Flora. Fabio ist jetzt bei mir, und deshalb kann ich ihr alles verzeihen. Ich werde ihr Geheimnis wahren. Laut sagte sie allerdings: „Ich wusste gar nicht, dass Alfredo dich täglich angerufen hat.“
„Ich musste über dich sprechen, mia cara. Mich vergewissern, dass du wohlauf bist und vielleicht sogar glücklich. All die Fragen, die ich nicht wagte, dir zu stellen.“ Er seufzte. „Jedes Mal, wenn wir zusammen waren, wollte ich vor dir auf die Knie fallen und dich anflehen, mir noch eine Chance zu geben, aber ich hatte Angst, du würdest wütend werden und dies als Ausrede benutzen, um mich zu verlassen.“
„Ich habe dir schon vor langer Zeit vergeben. Welche Gründe dich damals auch immer bewegt haben, sie haben uns zusammengeführt – und dafür bin ich dankbar.“
„Als ich das erste Mal nach England kam, war ich außer mir vor Zorn. Dein früherer fidanzato hatte nicht nur den Baressis großen Schaden zugefügt, sondern auch dem Mädchen, mit dem ich mich widerstrebend verlobt hatte. Dio, Ottavia war hysterisch und drohte mit Selbstmord. Und dann war da noch meine Patin, die mir mit jedem Atemzug vorhielt, dass es meine Pflicht sei, Ottavias Ehre – und meine – wiederherzustellen.“
„Hattest du sie sehr gern?“
„Ich war ihr dankbar. Sie konnte nett sein, besonders nach dem Tod meiner Eltern. Aber nicht liebevoll. Sie ist eine kalte Frau.“
„Warum hast du dann ihrem Plan zugestimmt?“
„Weil sie mir keine Ruhe gelassen hat und ich das Gefühl hatte, Cristoforo verdiene eine Strafe.“ Er zögerte. „Außerdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Ottavia nur deshalb gebeten habe, meine Frau zu werden, weil man es von uns erwartete. Sie wusste, dass ich sie nicht liebe, und war vermutlich gekränkt. Sie wollte Aufmerksamkeit und Sex und den Anschein von Liebe – all das bekam sie nicht von mir. Also hat sie woanders danach gesucht und es bei Cristoforo gefunden.
Ottavia war diejenige, die darauf bestand, dass jede Form der Rache auch dich mit einschließen müsse, denn du seist der Grund, weshalb Cristoforo sie verlassen habe. Während des Flugs hatte ich jedoch Zeit zum Nachdenken und entschied, dass ich nur deinen fidanzato bestrafen würde. Ich wollte ihn finanziell angreifen und ruinieren.“
„Warum hast du es dir letztlich anders überlegt?“, fragte Flora.
„Aus Neugier. Der Detektiv, den ich engagiert hatte, hatte dich aufgespürt, und so ging ich in das Restaurant, um das Mädchen zu treffen, das Ottavia ausgestochen hatte. Und als ich dich dann sah, mia bella, begehrte ich dich so heftig, dass es mir Angst machte. Nie zuvor habe ich Ähnliches für eine Frau empfunden. Um mich schnellstmöglich von dem Verlangen nach dir zu kurieren, beschloss ich, dich zu verführen.“
Sie seufzte. „Und ich bin dir verfallen.“
Fabio küsste sie zärtlich auf die Wange. „Leider hat mein Rezept nicht funktioniert. Je mehr ich meinen Appetit auf dich stillen wollte, desto unersättlicher wurde ich. Außerdem wollte ich nicht nur deinen Körper. Ich wünschte mir, dich ein Leben lang beschützen und verwöhnen zu können. Ich wollte dich als meine Ehefrau und Mutter meiner Kinder.“ Seine Stimme nahm einen harten Unterton an. „Ich war entschlossener denn je, dich deinem Verlobten zu entfremden, da ich wusste, er würde dich nie so lieben wie ich. Nachdem der Plan funktioniert hatte, war es zu spät, dir die Wahrheit zu gestehen, denn ich fürchtete, dich zu verlieren. Ich entschied mich für den Weg des geringsten Widerstands, schwieg und habe dich trotzdem verloren.“
„Du bist mir gefolgt“, erinnerte sie ihn leise.
„Es war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich merkte, dass ich dich verletzt hatte und du mich dafür hasstest. Ich war hilflos. Es gab keine Entschuldigung für meine Taten.“
„Wenn nicht zufällig das Telefon geklingelt hätte, wärst du dann endgültig aus meinem Leben verschwunden?“
„Das hatte ich vor, doch tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich weiter versuchen würde, dich zurückzugewinnen. Und wundersamerweise erhielt ich eine zweite Chance.“
„Du warst so kalt und geschäftsmäßig.“
„Ich war schockiert und verärgert. Hätte ich die Nachricht nicht mitgehört, hättest du mir unser Baby verschwiegen. Und das tat weh.“
„Ich dachte die ganze Zeit, du
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