Romana Exklusiv 0190
würdest es bereuen, mich geheiratet zu haben. Du warst so oft in Mailand, dass ich fürchtete, du hättest eine andere gefunden.“
Er lachte. „Ich wollte dich eifersüchtig machen, denn daran hätte ich erkannt, dass ich dir wichtig bin. Dio, ich war sogar auf den armen Tollpatsch neidisch.“
„Das ist nicht dein Ernst, Fabio.“
„Ich missgönnte ihm jedes freundliche Wort von dir. Also blieb ich dem Castello fern, um mich nicht weiterzuquälen.“
„Ich war so einsam und brauchte ein Ventil für all die Liebe, die sich in mir angestaut hatte“, wisperte sie. „Bist du ihm noch immer böse?“
„Im Gegenteil. Ohne sein Bellen hätten wir dich viel zu spät entdeckt. Eines sage ich dir aber gleich – meine Dankbarkeit reicht nicht so weit, dass er in unserem Bett schlafen darf.“
Flora warf ihm einen schalkhaften Blick zu. „Schlägst du etwa vor, dass wir wieder ein Bett teilen?“
„Ich schlage es nicht vor, ich verlange es. Und zwar für den Rest unseres Lebens.“
Mit strahlenden Augen hob sie die Hand und streichelte die Sorgenfalten aus seinem Gesicht.
– ENDE –
Kim Lawrence
Komm mit mir
nach Montpellier
1. KAPITEL
Georgina probierte den niedlichen Strohhut erneut auf, bevor sie ihn zugunsten einer extravaganten Kreation in Creme zurücklegte, die ihr herzförmiges Gesicht auf erstaunliche Weise zur Geltung brachte. Sie versuchte gerade, ihr langes rötliches Haar unter die Hutkrempe zu schieben, als es an der Tür klingelte. Eine Vorahnung verschattete die klare Tiefe ihrer dicht bewimperten haselnussbraunen Augen.
Das musste er sein! Sie holte noch einmal tief Luft, um ruhig und gesammelt zu wirken, und eilte den Flur entlang. Schwungvoll öffnete sie die Tür, doch sobald sie den Mann an der Schwelle erblickte, verschwand ihr ohnehin nur aufgesetztes Lächeln. Stattdessen legte sie die Stirn in Falten, bis ihre dunklen, schön geformten Brauen eine gerade Linie ergaben.
Es konnte sich nur um einen Irrtum handeln! Beim Anblick des tief gebräunten Gesichts des Mannes, das sie an einen Raubvogel erinnerte, verließ sie der Mut. Wie würde sich dieses Wesen auf einem Gesellschaftsereignis verhalten? Der Mann schien an ein Leben in freier Wildbahn gewohnt zu sein. Außerdem trug er nicht einmal einen Smoking, obwohl sie es ausdrücklich angeordnet hatte. Beas Empfehlungen würde sie in Zukunft jedenfalls nicht mehr trauen.
Ärgerlich richtete sie sich zu ihrer vollen, wenngleich nicht gerade imposanten Größe auf. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das seltsame Gefühl, den Mann schon zu kennen. Das war natürlich absurd. Dennoch schaffte sie es nicht, diese unerklärliche Vertrautheit gänzlich zu ignorieren.
„Miss Campion?“ Empört nahm sie zur Kenntnis, dass der große Fremde anscheinend ebenso über sie erstaunt war wie sie über ihn. Er musterte ihr pinkfarbenes Kostüm mit einem amüsierten Ausdruck. Dabei kniff er ohne jede weitere Regung seines scharf geschnittenen Gesichts die blauen Augen zusammen. Das war wahrscheinlich alles, was seine Züge je an Kritik verrieten.
Plötzlich hätte sie lieber einen längeren Rock getragen. Auch die mutwillige Kombination des schrillen Pink ihres Kostüms mit ihrer rötlichen Haarfarbe schien ihr nun ein Missgriff zu sein. Aber egal, ihre Bedenken waren sicherlich unbegründet. Diese Art Mann konnte einfach keinen guten Geschmack besitzen.
„Ich habe um einen Smoking gebeten“, sagte sie streng. Er blinzelte, wirkte aber von ihrem Einwand unberührt. „Na schön, dieser Anzug tut es auch“, lenkte Georgina schmollend ein. Der Stoff und der Schnitt sahen nach einem Designerstück aus, obwohl bei seinem perfekten Körperbau wahrscheinlich jede Art von Kleidung überdurchschnittlich zur Geltung kommen würde. Doch bei seinem Beruf konnte er sich selbstverständlich keine Designerkleidung leisten. „Treten Sie doch ein.“
„ Sie sind Miss Georgina Campion?“ Er musste den Kopf einziehen, um der niedrigen Lampe in dem winzigen Flur auszuweichen. Seine Stimme hatte einen rauen, tiefen Klang, und ein leiser Dialekt schwang mit, den sie nicht gleich zuordnen konnte.
Nervös bejahte sie seine Frage. Er dagegen sah sich in aller Ruhe neugierig um. Für ihn muss das hier eine ganz alltägliche Situation sein, beruhigte sie sich. Es war gut, wenn wenigstens er professionell war.
„Kennen wir uns?“ Er sah sie wieder durchdringend an. Seine Frage klang vorwurfsvoll.
„Mein Gesicht erinnert jeden an eine entfernte
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