Romana Exklusiv 0197
zehn Tage!
Sie brauchte etwas Zeit für sich allein. „Ich gehe mich anziehen.“ Schnell verschwand sie in Richtung des Umkleideraumes.
„Es gibt auch eine Dusche“, rief ihr Ray hinterher. „Du findest dort auch alles zum Haarewaschen.“
Fünfzehn Minuten später war Cami bereit, sich wieder zu Ray in den Innenhof zu gesellen. Sie trug den Rock und darüber die Tunika, war aber barfuß. Ihre Haut prickelte vor Erregung.
Sie warf einen Blick durch die raumhohen Türen. Ray hatte den Tisch für zwei Personen gedeckt und war gerade damit beschäftigt, die Garnierung einer Pastete auf einem Teller zurechtzurücken. Schummriges Kerzenlicht ließ sein Gesicht weicher erscheinen.
Als sie in den Hof trat, sah er genau in diesem Augenblick hoch und lächelte sie an. Er kam auf sie zu und führte ihre Hand an seine Lippen, um einen Kuss auf die Innenfläche zu hauchen. Sofort reagierte Camis ganzer Körper auf ihn, und die winzigen Härchen auf ihren Armen stellten sich auf.
Ray führte sie zu ihrem Stuhl. Dann schenkte er Wein in zwei Kelche.
„Ich weiß nicht, ob ich Alkohol trinken sollte“, sagte Cami.
„Keine Sorge. Ich werde dich schon nicht betrunken machen. Ich habe extra noch Wasser auf den Tisch gestellt.“ Er hob das Glas zu einem Trinkspruch. „Auf die Liebe.“
Cami nippte an ihrem Glas, sie war sich seines durchdringenden Blicks nur zu sehr bewusst. Obwohl sie schon mit Männern ausgegangen war, war sie noch nie derart formvollendet umworben worden. Und bei keinem Mann hatte sie ein derart drängendes Verlangen gespürt wie bei Ray. Vermutlich würde er versuchen, sie noch an diesem Abend zu verführen. Ich werde das nicht zulassen, sagte sich Cami. Ich werde ihm sagen, dass ich das nicht will.
Vielleicht war sie altmodisch, aber ihr war klar geworden, dass sie sich in diesen gut aussehenden komplizierten Mann verliebt hatte, in diesen geheimnisvollen Prinzen.
Er hatte einen sehr vielschichtigen Charakter, und es gab so viel in seiner Vergangenheit, von dem sie nichts wusste. Aber sie würde es genießen, alle Seiten seines Wesens kennenzulernen, selbst wenn sie dazu vermutlich ihr ganzes Leben brauchen würde.
Sie wollte unbedingt mit Ray zusammen sein. Aber wenn sie sich ihm hingeben würde, ohne dass sie verheiratet waren, konnte es durchaus sein, dass er sie achtlos beiseiteschieben würde, um zur nächsten Blüte weiterzuwandern. Wären sie verheiratet, würde er sich bestimmt nicht so leicht aus dem Staub machen können.
Cami stellte ihr Glas ab. Sie würde nicht zulassen, dass er sie betrunken machte.
„Lass uns essen.“ Ray griff nach einem Messer und schnitt die Pastete an.
„Was ist das?“, fragte Cami neugierig.
„Ich habe für heute Abend nur eine leichte Mahlzeit angerichtet. Taboulé, eine Art Salat aus Weizengrieß mit verschiedenem Gemüse und eine Pastete mit Hühnchenfleisch und Mandeln, Eiern und Rosinen.“
„Hast du das selbst zubereitet?“
„Ja, natürlich. Den Dienern habe ich heute Abend freigegeben, ich wollte bei unserem ersten gemeinsamen Essen nicht durch sie gestört werden.“
„Dass du das wirklich selbst gekocht hast!“ Cami konnte es kaum glauben.
„Ja. Ich koche.“ Er lächelte sie an.
„Dann bist du kein nutzloser vierter Sohn.“
„Nein, bin ich nicht. Seit ich vor zehn Jahren nach Texas gekommen bin, habe ich hart gearbeitet, um den Makel meiner Geburt auszugleichen und mir ein eigenes Leben aufzubauen.“ Er hielt ihr einen vollen Teller hin. „So, und jetzt lassen wir es uns ganz in Ruhe schmecken, ja?“
Cami genoss das köstliche Essen und den Wein. Langsam begann sie sich zu entspannen. Obwohl Ray seine Hände einfach nicht von ihr lassen konnte. Er rückte mit seinem Stuhl etwas näher an sie heran, fütterte sie mit Pastetenhäppchen von seinem Teller und hauchte ihr kleine Küsse auf das Gesicht, während er ihr immer wieder Wein nachschenkte. Schließlich schob Cami seine Hand weg.
„Genug. Sonst glaube ich noch, dass du mich doch betrunken machen willst, um mich zu verführen …“
„Das siehst du ganz richtig. Eines Abends hoffe ich, das Glück mit dir zu finden.“
„Höchstens im Traum.“ Cami schwenkte ihr Wasserglas vor seiner Nase, sie fühlte sich auf einmal merkwürdig gelöst.
„In meinen Träumen sehe ich dich jede Nacht. Aber ich werde dich nicht drängen. Ich will, dass du aus freien Stücken zu mir kommst, Cami.“
„Dann träum ruhig weiter.“
„Ich weiß, dass du nicht den Erstbesten
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