Romana Exklusiv 0197
geführt.
„Wie um alles in der Welt werden wir so kurzfristig eine Hochzeit arrangieren können?“
„Mach dir keine Gedanken“, beruhigte er sie mit einem Lächeln. „Entspann dich einfach, es ist alles vorbereitet.“
Sie fuhren die ganze Nacht durch. Cami schlief irgendwann vor Müdigkeit ein. Als sie bei Morgengrauen den Hafen von Galveston erreichten, rieb sie sich die Augen und starrte auf die weiße Bordwand eines riesigen Schiffes vor ihr.
Und plötzlich begriff sie. „Wir gehen auf eine Kreuzfahrt, und der Kapitän wird uns trauen! Oh, Ray, du bist einfach genial!“ Sie legte ihm die Arme um den Hals und drückte ihm einen schmachtenden Kuss auf die Lippen.
Er grinste vergnügt.„Ich habe die Kreuzfahrt bereits im Voraus gebucht in der Hoffnung, dass du Ja sagen würdest. Wir können heiraten, sobald das Schiff internationale Gewässer erreicht.“
„Wohin fahren wir?“
„Wir fahren nach New Orleans und halten unterwegs bei verschiedenen Stränden an.“
„Wir lange werden wir weg sein?“
„Drei Tage.“
Cami biss sich auf die Lippen, sie machte sich Sorgen, welche Folgen dieses Abenteuer haben mochte. „Ich glaube, ich sollte wirklich Dad anrufen.“
„Cami, es ist nicht einmal richtig hell. Du kannst deinen Vater jetzt nicht wecken. Er schläft bestimmt noch.“ Ray deutete auf das Schiff. „Lass uns an Bord gehen. Es ist zwar eigentlich noch ein bisschen früh dafür, aber ich werde den Steward fragen, vielleicht ist unsere Suite ja bereits fertig. Du kannst deinen Vater dann um eine etwas zivilisiertere Zeit anrufen.“
„Wir haben eine Suite?“
„Ja. Warum fragst du? Natürlich habe ich die Hochzeitssuite gebucht.“
„Ach du liebe Güte!“ Cami schlug sich aufgeregt die Hand vor den Mund.
Rayhan ergriff Cami am Arm und führte sie die Gangway empor. Er betete insgeheim, dass sie nicht in die Nähe eines Telefons kommen würde, bevor sie den Hafen verlassen hatten. Falls sie doch mit ihrem Vater sprechen konnte, würde der ihr sicher dieses Abenteuer ausreden. Und wenn Ellison dann noch den Namen des Bräutigams erfuhr, würde die Ehe noch vor Sonnenuntergang wieder annulliert sein. Darauf würde er sein bestes Araberpferd verwetten.
Nein, er musste unbedingt verhindern, dass Cami telefonieren konnte, bevor sie verheiratet waren und sich geliebt hatten. Andererseits durfte er nicht so wirken, als würde er den Anruf unterbinden wollen.
Nachdem er mit den beiden Seeleuten oben an der Gangway verhandelt hatte und jedem fünfzig Dollar zugesteckt hatte, führte Rayhan Cami in den Salon des Schiffes, der einer Hotellobby glich. „Schau mal, Cami. Falls unsere Suite noch nicht hergerichtet ist, können wir zuerst frühstücken. Dann ist es auch die genau richtige Zeit, um zu Hause anzurufen.“ Er wies auf eine Reihe von Telefonzellen in der Nähe der Toiletten.
Sie schaute ihn erleichtert an.
„Mach dir keine Sorgen.“ Rayhan versuchte, sie zu beruhigen. „Alles wird gut. Dein Vater wird vielleicht ein wenig überrascht sein, wenn er die Neuigkeit erfährt, aber es wird doch hoffentlich keine unangenehme Nachricht für ihn sein, oder?“
Sie wandte sich Rayhan zu. „Irgendwie habe ich doch Angst, dass er etwas dagegen hat. Ich habe fast immer alles mit ihm besprochen.“
Furcht überfiel Rayhan, sein Magen krampfte sich zusammen. Doch nach außen spielte er die Rolle des verständnisvollen Bräutigams. „Cami, wenn du dir nicht sicher bist, sollten wir vielleicht nicht …“
„Oh, ich bin mir ganz sicher! Ich habe nur das Gefühl, dass ich es Dad unbedingt erzählen sollte.“
„Natürlich sollst du das.“ Rayhan beschloss, gleich auf seiner eigenen Ranch anzurufen, um irgendetwas zu arrangieren, damit Charles Ellison garantiert nicht ans Telefon gehen konnte, wenn seine Tochter anrief. Es musste ja auch eine Methode geben, damit der Anschluss ständig besetzt war, sodass Cami nicht durchkam, bevor sie verheiratet waren.
Cami schaute auf ihre Uhr. „Es ist sechs Uhr. Selbst wenn Dad noch nicht auf ist, kann ich zumindest Robbie erreichen. Das ist unsere Haushälterin. Sie steht immer früh auf, um für die Rancharbeiter das Frühstück zu machen.“ Sie zog ein Handy aus ihrer Handtasche und wählte schnell die Nummer von zu Hause.
Rayhan entspannte sich. Er hatte Roberta Morris ein paar Mal in Mc Mahon getroffen und gelegentlich ein paar Worte mit ihr gewechselt. Er wusste, dass sie erst ein paar Jahre nachdem Rayhan seine Ranch gekauft hatte, von
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