Romana Exklusiv 0224
überall fahren.“
Voller Vorfreude auf Luis verließ Rachel wenig später die Burg. Sie wusste zwar nicht, warum sie feste Schuhe und wärmere Kleidung tragen sollte, doch in jedem Fall hatte er einen romantischen Ort ausgesucht, um mit ihr zu essen. Und er hatte ihr seinen Wagen anvertraut!
Rachel genoss die Fahrt und fand das Café auch problemlos. Als sie aus dem Cabrio stieg, erblickte sie Luis sogleich. Er beobachtete sie, wie sie auf ihn zukam, und sie schluckte. Hoffentlich machte sie sich nicht lächerlich, aber sie war so glücklich, dass ihr das Herz zu zerspringen drohte. Er erhob sich sofort, sobald sie sich dem Tisch näherte.
„Vielen Dank, dass ich dein Auto fahren durfte“, sagte sie atemlos und blieb vor ihm stehen.
Luis hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und rückte ihr den Stuhl zurecht. Während sie sich setzte, sah sie sich kurz um. Große Schirme schützten die Gäste vor den Sonnenstrahlen, und nur eine offenbar wenig befahrene Straße trennte die Terrasse vom Meer. Es war wirklich ein idyllischer Platz.
„Hier ist es wunderschön.“ Rachel lächelte Luis an.
„Ich freue mich, dass du da bist.“
Er musste sich umgezogen haben, denn statt des Anzugs, in dem er immer ins Büro ging, trug er Freizeitkleidung und sah wieder einmal überwältigend aus.
„Was ist los, weshalb ich feste Schuhe brauche?“, fragte Rachel, nachdem sie das Essen bestellt hatten.
„Ich dachte, wir könnten nachher zum El Penon de Ifach wandern.“ Luis deutete zu einem Felsmassiv, das sich bis weit ins Meer erstreckte.
„Man kann dort hinaufsteigen?“
„Ja. Es gibt einen Weg auf der Rückseite, und die Anstrengung lohnt sich, denn die Aussicht von dort oben ist fantastisch.“
Mit ihm an ihrer Seite würde ihr nichts zu viel werden! „Das klingt super. Aber solltest du nicht arbeiten?“
„Ich habe mir den Nachmittag freigenommen. Marcos hat mich hier abgesetzt, und später fahren wir gemeinsam in meinem Wagen zurück.“
Sie blickte sich um.
„Stimmt etwas nicht?“
„Ich suche Luis Alvares. Du siehst zwar aus wie er, aber du verhältst dich nicht so.“
Seine Augen funkelten amüsiert. „Ich glaube, du hast mich von den Fesseln der Vergangenheit befreit.“
„Wow, so etwas Romantisches hat mir noch keiner gesagt!“ Meinte er es wirklich ernst?
Luis umschloss ihre Hand. „Ehrlich, Rachel, ich möchte dir ein wenig von Spanien zeigen. Du liebst mein Land. Ich würde gern meine Lieblingsorte mit dir teilen.“
Ehrlich. Es war ein Witz gewesen, doch es war ihr egal. Zu scherzen bedeutete, dass sich etwas verändert hatte, und dass er seine Lieblingsorte mit ihr teilen wollte, war mehr, als sie je erwartet hatte. Wer weiß, dachte sie, wenn wir lange genug zusammen sind, verliebt er sich vielleicht noch in mich. War Liebe nicht ansteckend?
Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg, der schon bald immer beschwerlicher wurde. Aber jedes Mal, wenn Rachel stehen blieb, um zu verschnaufen, bot sich ihr eine bessere Aussicht. Als sie schließlich den Gipfel erreichten, legte Luis ihr den Arm um die Schultern und zog sie näher an sich, während er ihre Aufmerksamkeit auf verschiedene Sehenswürdigkeiten lenkte.
Pflichtschuldig folgte Rachel seinem Finger mit den Augen, war sich seiner Gegenwart und Berührung jedoch zu deutlich bewusst, um wirklich aufzupassen. Als er dann eine Pause einlegte, wandte sie den Kopf und sah ihn an. Er betrachtete sie angelegentlich.
„Hat es die letzte Nacht tatsächlich gegeben?“, fragte sie leise.
Luis beugte sich zu ihr herunter und küsste sie, und erst als sie hörten, dass sich Leute dem Gipfel näherten, lösten sie sich wieder voneinander. „Hier sind wir nicht so ungestört wie bei mir zu Hause“, erklärte er bedauernd.
„Hast du genug gesehen?“
Rachel seufzte. „Ich glaube, ich habe nie genug gesehen. Der Ausblick von hier ist anders als der von der Burg, aber beide sind sensationell. Ich könnte ewig hierbleiben.“
„Es wird kalt, wenn der Wind auffrischt.“ Luis legte ihr die Hand auf die Schulter. Am liebsten hätte er sie unter ihr Shirt geschoben, um ihre weiche Haut zu spüren, und er hätte Rachel zu gern wieder geküsst, um ihre einzigartige Süße zu schmecken.
Deutlich merkte er, wie ihn seine Wünsche erregten. Nur war dies nicht der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort, um sich treiben zu lassen. Erst mussten sie den Rückweg und auch die Fahrt nach Hause bewältigen. Plötzlich spürte er, wie er entsetzlich
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