Romana Exklusiv 0224
Staaten fliegen, und Caroline, die sie von ihren Freunden am meisten vermissen würde, könnte sie hier besuchen. Eines wusste sie genau: Sie würde überall glücklich sein, solange sie nur mit Luis zusammen war.
„Es ist schon spät. Wir sollten allmählich aufbrechen“, sagte er am Ende eines langsamen Tanzes, und Rachel nickte. Es gefiel ihr zwar nicht, dass der Abend vorbei sein sollte, aber es würde noch andere geben.
„Hättest du Lust, dieses Wochenende in Madrid zu verbringen?“, fragte Luis, als sie nebeneinander im Auto saßen. „Ich habe dort eine kleine Wohnung. Wir könnten das Nationalmuseum besuchen, über die Plaza d’Espana flanieren und einfach dafür sorgen, dass du so viel von der Stadt siehst, wie es zeitlich möglich ist.“
„Das wäre wunderbar.“ Hatte es nicht geklungen, als hätten sie nicht ewig Zeit, um Spaniens Metropole zu erforschen? Nein, rief Rachel sich im nächsten Moment zur Vernunft, es ist nur die Art und Weise gewesen, wie er es gesagt hat, warum ich etwas verunsichert war.
„Dann werde ich am Freitag früh zu arbeiten aufhören, damit wir noch am Abend nach Madrid fliegen können und zwei ganze Tage haben.“
„Ich freue mich riesig.“
In den Tagen bis Freitag schrieb Rachel das Manuskript weiter ab und suchte im Internet nach mehr Informationen über ihre Mom. Sie erfuhr, dass deren zweiter Mann Steuerberater war und zwei ihrer Halbgeschwister das College besuchten, während das andere Kind noch auf der Highschool war. Und natürlich fand sie auch die genaue Adresse und Telefonnummer heraus.
Sollte sie dort vielleicht einmal anrufen? Was war, wenn ihre Mom einfach wieder auflegte, sie ihrer Familie überhaupt nichts von ihrer ersten Tochter erzählt hatte oder eine Kontaktaufnahme zur Zurückweisung führte?
Luis und sie diskutierten viel darüber, wenn sie abends gemeinsam auf der Terrasse aßen. Sie hatten Esperenza gebeten, das Geschirr erst morgens abzuräumen, und obwohl Rachel wusste, dass die Haushälterin bestimmt etwas vermutete, gab diese durch nichts zu erkennen, wie sie zu allem stand.
Am Freitag kam Luis schon zum Mittagessen nach Hause. Als sie fast fertig waren, erschien Esperenza auf der Türschwelle und blickte Rachel seltsam an. „Sie haben Besuch.“
Sofort stand sie auf. „Sophia?“
„Nein, Darling, ich bin’s.“ Paul Cambrick trat hinaus auf die Terrasse.
10. KAPITEL
Rachel setzte sich unvermittelt wieder hin. Paul hatte sie als Letzten hier erwartet. „Was willst du?“
Luis erhob sich. „Wer sind Sie?“
„Paul Cambrick.“ Paul ging auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen.
Luis sah ihn von oben herab an, während Rachel sich fragte, wie er sie gefunden hatte und ob ihr Dad auch mit von der Partie war.
„Sind Sie ein Freund von Rachel?“ Luis ignorierte die ausgestreckte Hand.
„Ich bin ihr Verlobter.“
„Nein!“ Sie stand erneut auf und eilte um den Tisch herum. „Das bist du nicht.“
„Ein Streit unter Liebenden“, erklärte Paul Luis und wandte sich Rachel zu. „Dein Vater wäre mitgekommen, aber ich habe ihm gesagt, ich könnte es allein regeln. Es ist Zeit, dass du aufhörst zu schmollen, Darling, und nach Hause zurückkehrst.“
„Weder schmolle ich, noch bin ich dein Darling.“ Sie drehte sich zu Luis um und verlor allen Mut. Dieser verschlossene Gesichtsausdruck war ihr nur zu gut bekannt. „Ich bin nicht mit ihm verlobt.“
„Du solltest dich schämen, Rachel. Hast du diesen Mann zum Narren gehalten? Du hast meinen Ring. Was muss es sonst noch sein?“
„Wir müssten zum Beispiel etwas füreinander empfinden, was ich nicht tue.“ Der Ring lag in ihrem Zimmer in Kalifornien. Paul hatte ihr Nein nicht akzeptiert und sie gedrängt, ihn zu behalten, während sie ihre Antwort noch einmal überdachte. Vor ihrer Abreise hatte sie ihren Dad gebeten, ihn Paul zurückzugeben.
Luis zog sich in sich zurück, wie sie deutlich merkte, auch wenn er nicht mit der Wimper zuckte. „Vielleicht brauchst du Zeit, um dein Leben zu ordnen. Ich hätte es besser wissen sollen. Aber für eine Weile …“ Er schwieg unvermittelt, nickte kurz und verschwand ins Haus.
„Ich habe keine Ahnung, wie du mich gefunden hast“, fuhr Rachel Paul an. „Oder warum du dir die Mühe gemacht hast herzukommen. Aber für den Fall, dass du es nicht verstanden hast, hier noch einmal klipp und klar: Lass mich in Ruhe!“
„Dein Vater hat mich geschickt. Ich bin da, um dich nach Hause zu holen, und dann werden wir
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