Romana Exklusiv 0224
Nun überspannte er den Bogen wirklich. „Übertreib nicht, Darling.“
Er lächelte, als würde er ihre Verlegenheit bezaubernd finden.
„Setzen wir uns hinüber ins Wohnzimmer, und trinken wir dort unseren Kaffee“, schlug sie vor und stand auf.
„Das ist eine gute Idee“, pflichtete Ray ihr bei. „Dann können wir uns auch ein wenig übers Geschäft unterhalten, Roger.“
„Natürlich. Wir sollten bei dem Projekt keine Zeit mehr verlieren“, antwortete dieser bestens gelaunt.
Caitlin entschuldigte sich und verschwand in die Küche, die die Leute vom Partyservice blitzblank hinterlassen hatten. Und während sie darauf wartete, dass der Kaffee im Automaten durchlief, stellte sie Tassen und Unterteller auf ein Tablett.
„Was bin ich nun?“, fragte Ray amüsiert, als er sich einige Minuten später zu ihr gesellte. „Das erstklassige Steak oder die Designerhandtasche?“
„Es tut mir leid. War es des Guten zu viel?“
„Ich beklage mich nicht im Mindesten. Was immer du ihm erzählt hast, hat funktioniert. Er feilscht nicht länger um den Preis, sondern will wissen, wann ich anfangen kann.“
„Wahrscheinlich hat ihn das köstliche Essen beeindruckt.“
„Vielleicht liegt es aber auch an deinem Lächeln“, erwiderte er leise. „Und vielen Dank für deine Unterstützung.“
War es die Art, wie er gesprochen hatte oder sie anblickte, weshalb plötzlich ein Schauer sie durchlief? „Keine Ursache. Einmal hast du mir aus der Klemme geholfen und jetzt ich dir. Also sind wir gewissermaßen quitt.“
„Ja.“ Er ging auf sie zu und sah sie eindringlich an.
„Hast du Murdos Haus tatsächlich einmal begutachten lassen?“
„Nein. Philippe muss da irgendetwas verwechseln.“
„Dem Himmel sei Dank.“ Sie lächelte spöttisch. „Zumindest wird es nicht in sich zusammenfallen, bevor ich es renovieren lassen kann.“
„Nein, das wird es nicht.“ Zärtlich schob er ihr eine Strähne hinters Ohr, damit er ihr Gesicht besser betrachten konnte. „Bist du dir bewusst, dass du dich zuweilen hinter deinem Haar versteckst?“
„Wirklich?“ Ihre Stimme bebte leicht, denn als sie seine Finger auf der Haut gespürt hatte, hatte sie gemeint, einen elektrischen Schlag zu bekommen. Angestrengt überlegte sie, was sie sagen konnte, um von sich abzulenken. „Sharon war ziemlich hartnäckig, oder?“
„Ja, sehr, aber du hast die Rolle der Freundin perfekt gespielt. Was kannst du eigentlich nicht?“, fragte er leise, während er noch näher trat.
Unwillkürlich atmete sie den Duft seines Aftershaves ein und fühlte die Wärme seines Körpers, der ihrem gefährlich nah war. Schon wollte sie etwas zurückweichen, doch Ray hielt sie am Arm fest, und im nächsten Moment standen sie sich gegenüber und sahen sich an. Ihr Herz klopfte wie verrückt.
„Du solltest zu deinen Gästen zurückkehren …“
„Ray?“ Sharon rief ihn von der Diele aus, aber er rührte sich nicht von der Stelle. Es war, als befänden sie sich in ihrer eigenen Welt. „Ray, wo sind Sie?“
„Ich glaube, deine zukünftige Geliebte sucht dich gerade.“ Caitlin versuchte verzweifelt, sich zusammenzureißen.
„Das ist nicht komisch.“ Zärtlich zeichnete er die feinen Linien ihres Gesichts nach, und prickelnde Schauer durchliefen sie. „Außerdem habe ich jemand anders für diese Rolle vorgesehen.“
Bevor sie noch etwas erwidern konnte, hatte er sich zu ihr gebeugt. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange und Sekunden später seinen Mund auf ihrem. Er küsste sie sanft und besitzergreifend zugleich, und ein überwältigendes Glücksgefühl durchflutete sie.
Unwillkürlich krallte sie die Finger in seine Schultern. Und während eine Welle heißen Verlangens nach der anderen sie erfasste, verlor sie den Sinn für die Wirklichkeit. Sie seufzte leise auf, als er sie fest an sich zog, spürte die Wärme seines Körpers und wollte Ray noch näher sein. Sie wollte seine Hände auf ihrer nackten Haut fühlen, eins mit ihm werden …
„Entschuldigung, dass ich störe.“ Sharon stand auf der Schwelle, und sie fuhren auseinander.
„Es tut mir leid, Sharon, wir haben Sie nicht kommen hören“, antwortete Ray betont gleichmütig, während Caitlin sich zutiefst dafür schämte, wie sie auf ihn reagiert hatte, und zugleich wütend auf Sharon war, weil diese den herrlichen Moment gestört und ihre glühenden Wünsche vereitelt hatte.
„Ich habe mehrmals gerufen.“ Hasserfüllt sah Sharon sie an. „Aber offenbar waren Sie
Weitere Kostenlose Bücher