ROMANA EXKLUSIV Band 0173
tut mir leid. Ich weiß, es ist töricht, aber …“ Sie konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten.
Robert setzte sich zu ihr aufs Bett und nahm sie in die Arme. Und obwohl Marian wusste, dass sie mit dem Feuer spielte, schmiegte sie ihr Gesicht an seine breite Brust und weinte, bis irgendwann die Auswirkungen des Schocks nachließen und sie erschöpft einschlief.
Marian erwachte kurz vor Morgengrauen. Eine wohlige Wärme umgab sie wie ein schützender Mantel und hatte zum ersten Mal seit Jahren die eisige Leere in ihrem Herzen vertrieben. Sie lächelte, denn sie wusste, wer da im Dunkeln neben ihr lag und ihr dieses wundervolle Gefühl von Geborgenheit gab. Ihr Kopf ruhte an seiner Schulter, verträumt lauschte sie seinem gleichmäßigen Atem.
Der Ruf eines Vogels durchbrach die Stille, verhalten und doch lockend. Die Einheimischen behaupteten, wenn zwei Menschen zusammen den Ruf des Tikau-Vogels hören würden, seien sie dazu bestimmt, sich zu verlieben. Marian glaubte natürlich nicht an diese bezaubernde kleine Legende, dennoch schien sie in diesem Moment ihr Glück zu besiegeln.
Immer noch lächelnd strich sie mit den Fingerspitzen zart über Roberts nackte Brust. Das Trauma der vergangenen zweieinhalb Jahre schien durchbrochen, allein durch die Tatsache, dass dieser so ungeheuer beherrschte Mann bei ihr geschlafen hatte. Die Vernunft riet ihr, das Bett so schnell wie möglich zu verlassen, aber sie tat es nicht. Es war, als füge sie sich in ein unausweichliches Schicksal.
„Mach das lieber nicht“, warnte Robert schläfrig.
„Warum nicht?“
„Ich könnte auf den Gedanken kommen, dass du mehr als bloß Trost willst.“
Sie stützte sich auf einen Ellbogen auf und blickte lächelnd auf Robert herab. Ihr zerzaustes Haar umschmeichelte sein Gesicht. In seinen Augen leuchtete jetzt offen jene Leidenschaft, die Marian schon bei ihrer ersten Begegnung gespürt hatte.
Sie beugte sich über ihn und flüsterte an seinen Lippen: „Und du hättest recht.“
Er zögerte nur kurz. Marian fühlte, wie sein Herz hämmerte, als sie mit der Zungenspitze verführerisch über seine Lippen strich. Mit einem Aufstöhnen umfasste Robert ihre Hüften und zog sie über sich. Marian durchzuckte es heiß, als er sie spüren ließ, dass er sie genauso heftig begehrte wie sie ihn.
Einmal entflammt, glich ihre Leidenschaft einer entfesselten Naturgewalt, einem verzehrenden Feuer, wild und unbändig, und doch voller Zärtlichkeit. Aus Roberts Liebkosungen sprach ein so brennendes Verlangen, als habe er vor ihr noch nie eine Frau berührt, und doch verriet die Art, wie er ihre geheimsten Wünsche zu erahnen schien, die Kunst des erfahrenen Liebhabers. Umgekehrt war es auch für Marian so, als sei Robert ihr erster Mann, denn er weckte in ihr Gefühle, von denen sie nicht einmal geträumt hatte, und eröffnete ihr eine völlig neue Dimension der Sinnlichkeit.
Als er in sie eindrang, geschah es mit einer so elementaren Leidenschaft, als wolle er ihr für immer und ewig seinen Stempel aufdrücken. Und Marian stand ihm in nichts nach, schien von dem gleichen Wunsch beseelt, ihn zum Gefangenen ihrer Leidenschaft zu machen. Nie wieder sollte Robert mit einer anderen Frau schlafen, ohne dabei an das zu denken, was er in ihren Armen erfahren hatte.
Marian hatte geglaubt, alles über Sex zu wissen, aber nichts in ihrem bisherigen Liebesleben ließ sich mit dem vergleichen, was sie nun erleben sollte. Es war Ekstase pur, eine unermessliche und fast unerträgliche Lust, die sie packte und in ihren Klauen hielt, um dann langsam zu verebben. Fast gleichzeitig gelangte auch Robert zum Höhepunkt. Mit einem Aufschrei bäumte er sich auf und kostete die ersehnte, befreiende Erfüllung bis zur letzten Sekunde aus, ehe sie beide, keuchend und erschöpft, auf das Bett zurücksanken.
Als Robert sich schließlich regte, protestierte Marian leise. Sanft, aber bestimmt löste er sich aus ihrer Umarmung, drehte sich auf den Rücken und bedeckte sein Gesicht mit einem Arm. Einen Moment blieb er reglos so liegen, dann schwang er die Beine aus dem Bett und stand auf.
„Muss du wirklich gehen?“, fragte Marian schläfrig.
„Ja.“
Es war nur ein einziges Wort, aber es genügte, um ihre zaghaften Träume zu zerschlagen. Langsam und umständlich zog sie die Bettdecke hoch, ehe sie sich Robert zuwandte und ihn stumm und fragend anblickte.
„Du hast bekommen, was du wolltest“, sagte er kalt. „Gib nicht mir die Schuld, wenn es
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