ROMANA EXKLUSIV Band 0173
zunächst einen kühlen Kopf zu bewahren. Ohne zu zögern, biss sie Swithin in die Zunge und stieß ihm gleichzeitig ihr Knie in den Unterleib. Leider verlor sie dabei das Gleichgewicht, strauchelte und riss ihren Angreifer mit sich zu Boden.
Als Swithin fluchend und keuchend auf sie drauffiel, geriet Marian wirklich in Panik. Zwar hatte sie ihn empfindlich getroffen, aber nicht außer Gefecht gesetzt, und er war erregt, wie sie angewidert spüren konnte. Mit Tränen in den Augen blickte sie zu ihm hoch und sah, dass er mit der Faust ausholte.
„Du Miststück!“, fluchte er und schlug zu.
Instinktiv hob Marian einen Arm zum Schutz und bäumte sich verzweifelt auf. Haarscharf neben ihrem Gesicht donnerte Swithins Faust in den Sand. Marian öffnete schon den Mund, um laut um Hilfe zu schreien, da erschien wie aus dem Nichts eine dunkle Gestalt, die Swithin packte, mühelos von ihr herunterriss und ihm einen krachenden Hieb versetzte. Er flog im hohen Bogen durch die Luft und landete ein gutes Stück entfernt mit einem dumpfen Aufprall im Sand, wo er reglos liegen blieb.
Marian war nicht einmal überrascht, als sich ihr Retter im nächsten Moment als Robert Bannatyne entpuppte. Er ergriff ihre Hände, zog sie ein wenig unsanft hoch und betrachtete sie eindringlich. Sein Gesicht war bleich vor Zorn. Noch vor Kurzem hatte Marian sich gefragt, ob dieser Mann je seine kühle Beherrschtheit ablegen würde. Nun hatte sie die Antwort, wenngleich die Umstände ganz anders waren, als sie es sich ausgemalt hatte …
„Sind Sie in Ordnung?“, fragte er schroff.
„Ja …“ Aber sie taumelte derart, dass Robert sie auffing und festhielt. Es war ebenso elektrisierend wie gefährlich, sich schutzsuchend an ihn zu lehnen. Für einen Moment gab Marian der Versuchung nach, dann wich sie zurück. „Es ist schon gut … danke.“
Obwohl sie am ganzen Körper zitterte, wandte sie sich ab und wollte weitergehen, aber Robert rief sie zurück.
„Warten Sie! Ich bringe Sie erst nach Hause.“
„Nein, nein. Es geht schon. Er hat mir nichts getan. Bitte, schaffen Sie ihn einfach von hier weg.“
Ohne ihren Protest zu beachten, hob Robert sie auf seine Arme und trug sie das restliche Stück des Wegs bis zum Haus. Erst auf der Terrasse ließ er sie wieder zu Boden, streckte eine Hand aus und befahl: „Die Schlüssel.“
„Die Tür ist nicht abgeschlossen …“
„Schön, gehen wir hinein.“
„Robert, es ist wirklich nicht nötig …“
„Seien Sie nicht töricht, Marian“, unterbrach er sie scharf. „Ich werde erst gehen, wenn ich sicher bin, dass Sie in Ordnung sind.“
Sie sah ihn fest an. „Ich bin in Ordnung. Bitte gehen Sie.“
Nach kurzem Zögern nickte er kühl. „Schön.“
Eine halbe Stunde später kauerte Marian auf dem Sofa im Wohnzimmer. Sie hatte lange geduscht, um dieses schreckliche Gefühl von Demütigung und Ekel von sich abzuwaschen. Trotzdem konnte sie einfach nicht aufhören zu zittern.
Sie war nicht wirklich überrascht, als Robert hereinkam. „Warum sind Sie zurückgekommen?“, fragte sie mit erstickter Stimme.
„Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mich vergewissern werde, wie es Ihnen geht.“ Forschend betrachtete er ihr bleiches Gesicht. „Haben Sie etwas getrunken?“
„Nein, mir ist übel.“
„Das ist der Schock. Ein Tee mit viel Zucker wird Ihnen helfen. Legen Sie sich ins Bett. Ich bringe Ihnen den Tee.“
Marian fühlte sich zu elend, um zu widersprechen. Kurz darauf lag sie in einem hellgrünen Nachthemd im Bett und blickte mit immer noch angstgeweiteten Augen auf die Tür. Als Robert mit dem Tablett erschien, wirkte er so vertraut, als kenne sie ihn schon eine Ewigkeit. Alle Spuren seines heftigen Zorns waren verschwunden, er hatte zu der kühlen Beherrschtheit zurückgefunden, die Teil seines Wesens zu sein schien.
„Was ist mit Paul Swithin?“, fragte Marian leise.
„Ich habe ihn zum Hotel zurückgeschleift und seinen Manager aus dem Bett getrommelt.“
„Wird er …?“ Ihre Stimme versagte.
Aber Robert schien zu wissen, was ihr Sorge machte. „Er wird für den Rest der Nacht in seinem Zimmer eingeschlossen, trotzdem bleibe ich sicherheitshalber bei Ihnen. Hier, trinken Sie das.“ Er stellte das Tablett auf den Nachttisch.
Der Tee war warm und süß. Marian trank in kleinen Schlucken, bis plötzlich ihre mühsam gewahrte Fassung zusammenbrach und sie haltlos zu weinen begann.
„Marian, bitte“, sagte Robert rau. „Weinen Sie doch nicht …“
„Es
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