ROMANA EXKLUSIV Band 0173
keinerlei Regung. „Seit zwanzig Minuten.“
Dann war er also in Australien gewesen, denn die einzige Maschine, die an diesem Nachmittag die Insel anflog, kam aus Melbourne. Fala’isi lag da nicht gerade auf Roberts Heimweg. Marian lächelte ihn an. Sie gab sich keine Mühe, ihre Freude zu verbergen. „Du hättest mir sagen sollen, dass du da bist.“
„Du warst gerade unter der Dusche“, entgegnete er mit einem vielsagenden Lächeln. „Und ich wollte mich erst ein wenig erholen. Es hat gutgetan, einfach nur dazusitzen und sich zu entspannen.“
„Dann setz dich wieder. Ich hole dir einen Drink.“
Aber Robert begleitete sie ins Haus, mixte sich einen Gin mit Limonensaft und schenkte Marian ein Glas gut gekühlten Weißwein ein.
„Lass uns wieder auf die Terrasse gehen“, schlug sie etwas nervös vor. „Ich liebe es, den Tag so abzuschließen.“
Sie setzten sich also wieder hinaus und beobachteten schweigend den farbenprächtigen Sonnenuntergang über dem Meer. Allmählich senkte sich die Dunkelheit wie ein samtener Mantel über die Insel, während am Himmelsgewölbe die Sterne wie Abermillionen Diamanten funkelten.
Marian seufzte. „Ich wünschte, ich könnte das malen.“
„Lass der Natur auch noch etwas übrig“, erwiderte Robert amüsiert.
Sie lächelte. „Ja, das kann nur die Natur hervorbringen. Aber es ist unbeschreiblich schön, nicht wahr?“
„Ja. Vermisst du Neuseeland überhaupt?“
„Oh, es gibt vieles an Neuseeland, das mir hier fehlt. Der Winter, zum Beispiel. Außerdem ist es mein Zuhause. Meine Eltern leben dort. Fala’isi ist wunderschön, aber ich bin Neuseeländerin, und es heißt nicht umsonst von uns, dass wir immer nach Hause zurückkommen.“
„Wenn du Fala’isi verlässt, wirst du dann nach Auckland zurückgehen?“
Sicher war es nur eine ganz unbedeutende, arglose Frage, aber Marians Herz klopfte. Nervös nippte sie an ihrem Weinglas. „Ich weiß es nicht. Zunächst werde ich die Zeit hier genießen und mich dann entscheiden, wenn ich zurückkehre.“
Robert nickte schweigend, was Marian nur erahnen konnte. Im Schatten der Terrasse war es jetzt so dunkel, dass sie sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte. Die Luft war schwer vom süßen Duft der Jasminblüten.
„Grant Chapman hat mir erzählt, dass er ein Bild gekauft hat, das du von den Lichtfischern gemalt hast“, bemerkte Robert. „Er ist sehr angetan davon.“
„Das freut mich“, erwiderte sie gelassen. „Es war verdammt schwierig, nicht in das übliche Klischee zu verfallen.“
Er lachte. „Aber es ist dir gelungen.“
„Das hoffe ich.“ Marian stand auf. „Ich habe dich nicht erwartet. Also schaue ich besser nach, ob ich genug im Haus habe, um dir ein Abendessen zu machen.“
Robert erhob sich ebenfalls. „Ich pfeife auf das Abendessen“, sagte er unerwartet heftig und hob sie auf seine Arme.
Ehe sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte, trug er sie ins Haus und geradewegs ins Schlafzimmer. Dort ließ er sie langsam an seinem Körper hinabgleiten und küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte. Marian erwiderte seinen Kuss innig und sehnsüchtig, froh, dass Robert sie noch genauso begehrte wie sie ihn.
„Ich brauche dich“, flüsterte er heiser. „Zieh dich schon aus, während ich die Türen und Fensterläden schließe.“
Marian hatte sich ihr leichtes Sonnenkleid ausgezogen und beugte sich gerade vor, um noch den zarten Seidenslip abzustreifen, als Robert zurückkehrte, sie von hinten umfasste und an sich zog. Es war ein erregendes Gefühl, sich halb nackt in seine Arme zu schmiegen, während er noch völlig bekleidet war.
„Du weckst in mir den Höhlenmenschen“, flüsterte er in ihr Haar. „Ich war immer der Ansicht, eine Affäre zwischen Mann und Frau sollte mit aller Höflichkeit und Finesse vonstatten gehen. Aber sobald ich in deine Nähe komme, verabschiedet sich meine Selbstbeherrschung, und ich vergesse jegliche Höflichkeit. Und was die Finesse betrifft …“, er presste lachend seinen Mund an ihren Hals, „ich möchte dich so ausgiebig vernaschen, dass wir dieses Zimmer zur ganzen Welt machen.“
„Dieses Zimmer ist die Welt, wenn du darin bist …“, hauchte Marian. Sechs Wochen Enthaltsamkeit hatten ihr Verlangen ins Unermessliche gesteigert. Sie sehnte sich nach der Ekstase, die sie in Roberts Armen erwartete. Deshalb zögerte sie nicht mehr, drehte sich zu ihm und gab sich freimütig und hemmungslos seinen drängenden Liebkosungen
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