ROMANA EXKLUSIV Band 0173
hin.
Viel später, als Marian erschöpft in Roberts Armen lag, flüsterte sie matt an seiner Schulter: „Kann man eigentlich davon sterben?“
Er lachte leise. „Ich glaube nicht.“
„Das überrascht mich.“ Sie schwieg eine Weile, lauschte auf ihren Herzschlag, der sich allmählich wieder beruhigte. Dann sagte sie träge: „Wir sollten besser etwas essen. Wann hast du zuletzt gegessen?“
„Vor ungefähr zehn Stunden. Es war ein höchst offizielles Mittagessen in Melbourne. Den Flug habe ich zum Schlafen genutzt.“
Marian wollte sich aufrichten, aber Robert hielt sie fest. „Bleib. Es sei denn, du verhungerst.“ Genau in diesem Moment machte ihr Magen sich so vernehmlich bemerkbar, dass Robert sie lachend losließ. „Andererseits möchte ich natürlich auch nicht, dass du vor Hunger geschwächt bist. Also warte hier, ich werde uns etwas zu essen machen.“
„Du kannst kochen?“
„Natürlich!“ Er schwang die Beine aus dem Bett und küsste Marian aufs Haar. „Meine Omeletts sind berühmt und zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Genuss.“
Er hatte nicht übertrieben. Nicht lange danach kam er mit einem Tablett zurück, das er auf dem kleinen Tisch vor dem Fenster abstellte. Der Duft von frischem Kaffee erfüllte die Luft. Sie setzten sich einander gegenüber. Marian hatte sich einen Morgenmantel übergezogen, Robert war nur mit seiner Hose bekleidet. Die Omeletts mit Krabben und Avocados schmeckten wirklich köstlich, und Marian aß mit großem Appetit. Dabei schweifte ihr Blick immer wieder zu Robert, dessen sonnengebräunter Oberkörper im gedämpften Licht der Lampe golden schimmerte. Sie bewunderte ihn mit den Augen einer verliebten Frau, aber auch als Künstlerin, die sich an seiner makellosen, männlichen Schönheit nicht sattsehen konnte.
„Ich habe das Gefühl, als sollte ich zum Nachtisch verspeist werden“, bemerkte Robert schließlich.
Marian sah ihn schuldbewusst an. Hatte ihr Verhalten ihn gekränkt? Sein Gesicht war unergründlich, aber tief in seinen blauen Augen glomm ein verräterischer Funke. Mit einem verführerischen Lachen ergriff Marian seine Hand und hauchte einen Kuss hinein. „Wäre das so schlimm?“, fragte sie unschuldig.
Er lächelte vielsagend. „Frag mich in zehn Minuten noch einmal.“
Als Marian am nächsten Morgen erwachte, war sie glücklich wie lange nicht mehr. Robert schlief noch, lag entspannt auf dem Rücken und hatte sich so breitgemacht, als gehöre ihm das Bett alleine. Für Marian eine beruhigende Entdeckung: Obwohl er zweifellos ein erfahrener Liebhaber war, schien er es nicht gewohnt, sein Bett mit einer Frau zu teilen.
Sie stützte sich auf ihren Ellbogen auf und betrachtete Robert eingehend. Zwar war auch im Schlaf die unsichtbare Mauer spürbar, die er um seine Gefühle errichtet hatte, aber sein Gesicht wirkte weicher, verletzlicher. Der oft so gebieterische Zug um seinen schönen, sinnlichen Mund war verschwunden, die blauen Augen, die meist so kühl und reserviert blickten, waren hinter dichten braunen Wimpern verborgen.
Marian hätte ihn noch lange so betrachten können, aber in diesem Moment regten sich seine Lider, und er wachte auf.
Lächelnd beugte sie sich vor und küsste ihn. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“
„Wie ein Murmeltier.“ Er zog sie zu sich herab und küsste sie innig.
Sie hätte sich nichts Schöneres vorstellen können, als den Rest des Tages mit ihm im Bett zu verbringen, doch Robert stand bald danach auf. Als er sie nach ihren Plänen für den Tag fragte, erzählte sie ihm von ihren Exkursionen in die Berge.
„Genau das, was ich brauche“, entschied er. „Während du malst, lege ich mich unter eine Palme.“
Sie lachte. „Da oben gibt es keine Palmen. Die Kokospalmen sind die Bräute des Meeres.“
„Mir ist jeder Baum recht.“
Eine Stunde später fuhren sie in dem gemieteten Jeep einen steilen, holprigen Weg hinauf, weitab von der befestigten Straße, die um die Insel herum führte. Marian saß am Steuer, Roberts Miene verfinsterte sich zunehmend.
Als sie dort, wo der Weg endete, anhielten, sagte er schroff: „Es gefällt mir nicht, dass du auf diese Weise dein Leben riskierst.“
„Die Straße ist zwar nicht toll, aber sicher, und ich bin eine gute Fahrerin.“
„Letzteres bestreite ich nicht, aber es ist ein Witz, diesen Kletterpfad als sicher zu bezeichnen. Ich will nicht, dass du noch einmal hier herauffährst.“
Marian sah ihn an. Sie spürte, wie es in ihm brodelte. „Tut
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