ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Brauchst du einen Wecker? Ich weiß nicht …“
„Ich habe einen Wecker“, unterbrach er sie ausdruckslos. „Gute Nacht, Marian.“
Zwei Stunden später lag Marian allein in dem großen Doppelbett, lauschte auf das Tosen der Wellen, die sich draußen am Riff brachen, und fragte sich, warum Robert so plötzlich zu der Überzeugung gelangt war, dass ihre Beziehung keine Zukunft habe. Hätte sie versuchen sollen, ihn umzustimmen? Nein, das wäre nur in Demütigung geendet. Robert war ein Mann, der zu seinen Entscheidungen stand, und gegen seine eiserne Willenskraft war sie machtlos.
Die typische Geliebte, dachte sie traurig. Ein paar Privilegien, aber keine Macht. Wenn sie wenigstens noch diese eine Nacht mit ihm zusammen hätte verbringen können …
Andererseits begriff sie plötzlich, dass diese Zurückweisung eine Art Ehrenbezeugung für sie war. Nachdem Robert zu dem Entschluss gelangt war, dass es keine Zukunft für ihre Beziehung gäbe, hätte er es als Ausnutzung empfunden, noch einmal mit ihr zu schlafen. Marian achtete ihn dafür, wenngleich sie sich vor Sehnsucht verzehrte.
Ruhelos stand sie auf, ging in die Küche und goss sich ein Glas kühles Wasser ein. Während sie trank, blickte sie durch das Fenster zum Sternenhimmel auf. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Nein, sie konnte es nicht ertragen. Sie sehnte sich zu sehr nach ihm … nicht nur nach der Lust in seinen Armen, nein, sie wollte neben ihm liegen, seinem Atem lauschen und wissen, dass sie nur die Hand ausstrecken musste, um ihn zu berühren.
Ihr Entschluss stand fest. Wenn dies die letzte Nacht sein sollte, die er bei ihr verbrachte, dann würde sie dafür sorgen, dass er diese Nacht nie vergessen würde!
Auf Zehenspitzen schlich sie zurück durch das dunkle, stille Haus und schlug zielstrebig den Weg zu dem Zimmer ein, in dem Robert schlief.
8. KAPITEL
Marians Herz pochte so heftig, dass sie glaubte, das Geräusch müsse Robert wecken. Doch er schlief tief und entspannt. Sein nackter Oberkörper hob sich dunkel von dem weißen Laken ab, die Bettdecke war bis zu seinen Hüften heruntergerutscht.
Mit angehaltenem Atem berührte Marian bewundernd seinen muskulösen Oberarm. Wie kam ein Anwalt zu einem so durchtrainierten Körper? Er war ein guter Schwimmer, aber was tat er noch, um sich fit zu halten? Sie wusste so wenig von ihm.
Doch sie wusste, zumindest theoretisch, was sie tun musste, um ihn zu erregen. Bislang hatte sie sich stets gescheut, sich an die Einzelheiten des Liebesunterrichts zu erinnern, den sie in der stickigen Festung von El Amir hatte erdulden müssen. Die Erinnerung daran war wie ein Albtraum gewesen, der immer noch Scham und hilflose Wut in ihr wachrief. Nun aber, als sie auf Robert herabblickte, fragte sie sich, ob dies nicht die Chance sei, das Schreckgespenst jener Tage durch die Erfahrung einer zutiefst ehrlichen Leidenschaft zu verdrängen.
Eine der Lektionen, in denen die beiden Frauen sie so pragmatisch, entsprechend den Gebräuchen ihrer Welt, unterwiesen hatten, bestand darin, wie man einen schlafenden Mann so sacht zur Erregung brachte und behutsam dem Höhepunkt entgegenführte, dass er nicht ahnte, was mit ihm geschah, bis er zum Orgasmus gelangte.
Tu es nicht!, warnte sie die Stimme der Vernunft.
Aber es würde das letzte Mal sein. Roberts Verhalten ließ keinen Zweifel daran. Es war vorbei. Er würde nicht mehr zurückkommen.
Leise und vorsichtig sank Marian neben dem Bett auf die Knie.
Was nun folgte, war eine erotische Fantasie, die sie sich selbst in ihren Träumen nicht hätte ausmalen können, eine atemlose, schweigende Verführung, die sie initiierte und kontrollierte. Zunächst streichelte sie Roberts Körper in leichten, fließenden Bewegungen, wobei ihre Hand kaum seine Haut berührte. Sobald er sich an ihre Gegenwart gewöhnt hatte, begann sie ihn zu küssen. Sie strich mit den Lippen über seine Brust und saugte sacht an den flachen Knospen, bis sie spürte, dass sie hart wurden.
Nun wandte sie ihre Aufmerksamkeit seinem Bauchnabel zu, fuhr mit der Zungenspitze tief hinein und hielt inne, um zu lauschen. Roberts Herz pochte schneller, sein Atem beschleunigte sich. Doch noch war er tief im Schlaf gefangen, schien von Marians Anwesenheit nichts zu ahnen.
Sie ließ ihr Haar vornüberfallen und streichelte damit seine Brust und seinen flachen Bauch. Unendlich vorsichtig und behutsam zog sie die Bettdecke weiter herunter, um diese zarte, federleichte Liebkosung bis zu seinen Hüften
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