ROMANA EXKLUSIV Band 0173
nur ein Tisch, eine Couch, ein Teppich oder ein Stuhl darin steht. Oder ist dir die Natur lieber? Sollen wir uns lieber am Strand unter dem sternenübersäten Himmel lieben?“
Ihre Wangen glühten. Vor Verlegenheit brachte sie kein Wort heraus.
„Nein? Dann kommen wir jetzt zu Lektion Nummer vier.“ Geschmeidig wie ein Panther verließ er seinen Platz an der Tür und ging auf sie zu. „Wenn alles andere versagt … bleibt nur Verführung.“
Voller Panik wich sie noch weiter vor ihm zurück und stolperte. „Sebastian, bitte. Tu das nicht.“
Er fing sie auf, bevor sie fiel, und schloss sie so vorsichtig in die Arme, als wäre sie aus kostbarem Porzellan. „Was soll ich nicht tun?“, erkundigte er sich leise. „Dich halten? Dich küssen?“ Seine Stimme nahm einen rauen Klang an. „Dich verführen?“
„Du sollst nichts dergleichen tun.“ Vergeblich kämpfte Anna gegen ihr erwachendes Verlangen an. „Ich will es nicht.“
„Lügnerin.“
„Ich kann damit jetzt nicht umgehen.“
„Das brauchst du auch nicht. Lehn dich einfach zurück und überlass mir den Rest.“
„Du kannst doch unmöglich erwarten, dass ich mit dir schlafe“, versuchte sie es noch einmal.
Er legte den Kopf auf die Seite. Entschlossenheit sprach aus seinen grauen Augen. „Kann ich das nicht?“
„Nein! Es wäre unvernünftig.“ Sie wehrte sich gegen seine Umarmung. Noch mochte er das Ganze als Spaß betrachten, aber auf lange Sicht würde sie das nicht retten.
„Ich halte es sogar für sehr vernünftig.“ Er verstärkte seinen Griff und zog sie noch enger an sich. Sein Blick und die Nähe seines muskulösen Körpers sandten heiße Schauer durch Anna. „Ich bin dein Mann. Du bist meine Frau. Eine Nacht in diesem Bett, und du wirst daran nichts Unvernünftiges mehr finden.“
Ihr Zorn verlieh ihr die Kraft, ihm zu widersprechen. „Du bestehst also auf deinen ehelichen Rechten, ungeachtet meiner Wünsche?“
„Wenn du es so formulieren willst … ja. Allerdings willst du es auch, egal wie sehr du es leugnest. Du verrätst dich jedes Mal, wenn ich dich berühre. Soll ich es dir beweisen?“
„Nein. Gib dir keine Mühe.“ Anna wollte es nicht auf einen Versuch ankommen lassen. Wie auch? Sebastian sagte schließlich die Wahrheit. „Und wenn ich mich weigere?“
„Du würdest dich nicht lange weigern.“ Sein Verlangen war unverkennbar. „Warum kämpfst du dagegen an? Du begehrst mich. Ich begehre dich. Der Kuss am Aussichtsturm war Beweis genug. Es ist doch so einfach …“
„Dieser Kuss ändert gar nichts“, rief sie. „Außerdem ist es überhaupt nicht so einfach, wie du behauptest.“
„Wir sind verheiratet, Anna“, erinnerte er sie ungeduldig. „Wie einfach soll es denn noch werden? Oder hast du etwa diese Kleinigkeit vergessen?“
Sie lächelte kühl. „Ich habe es tatsächlich vergessen. Und deine Verführungskünste helfen mir auch nicht, mein Gedächtnis wiederzufinden.“
Er schwieg einen Moment lang. „Ich werde dich verführen, meine Süße“, erklärte er schließlich.
Sie schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht.“
Ein mitfühlender Ausdruck huschte über seine Züge und strafte seinen schroffen Tonfall Lügen. „Ich werde dich verführen, weil du es so willst. Du hast nur Angst, es zuzugeben. Irgendwo, tief in deinem Unterbewusstsein vergraben, liegt die Erinnerung an das, was uns einmal verbunden hat. Eines Nachts, wenn nur der Mond und die Sterne zuschauen, werde ich dich in meine Arme nehmen und zu dir in dieses Bett kommen. Und dann wirst du dich daran erinnern, dass du zu mir gehörst.“
Seine Worte übten eine verheerende Wirkung auf ihre mühsam gewahrte Fassung aus. „Bitte, Sebastian.“ Sie klammerte sich an ihn. „Tu es nicht.“
„Ich muss es tun.“
Sie wollte ihn nicht bitten. Er sollte nicht merken, wie verletzlich sie sich fühlte und wie sehr sie ihrer eigenen Fähigkeit, ihm zu widerstehen, misstraute. „Begreifst du denn nicht? Mit dir zu schlafen würde für mich bedeuten, mit einem Fremden ins Bett zu gehen.“
„Ich bin kein Fremder“, beharrte er.
„Für mich schon! Bedeutet es dir denn gar nichts, dass ich keine Erinnerung an dich habe? Keine Erinnerung daran, dass ich mit dir verheiratet bin … und dich geliebt habe?“
Plötzlich wirkte er müde und erschöpft. Die Narbe zeichnete sich deutlich auf seiner Wange ab. „Es bedeutet mir etwas. Du wirst nie ahnen, wie viel.“
Furchtsam und sehnsüchtig zugleich sah Anna ihn an. „Habe
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