ROMANA EXKLUSIV Band 0173
stöhnte Patty und schlug die Hände vors Gesicht. „Diese verdammte Maschine. Louis wollte unbedingt eine haben. Hätte ich sie nur nicht angeschaltet! Aber ich wollte nicht, dass wir gestört werden …“ Sie biss sich auf die Unterlippe.
Laurens Zorn hatte sich mittlerweile gelegt, und Patty tat ihr sogar leid. Sie schien mit den Nerven am Ende zu sein. Patty war sensibel und ängstlich und hatte ihr ganzes Leben lang Menschen gebraucht, die stärker waren als sie und ihr beistanden. Meist waren es Männer gewesen, die die Rolle des Beschützers übernommen hatten. Nun war es an Steve Hardy, Pattys Probleme zu lösen. Wenn Louis ihn hier fand, würde er diese Aufgabe für längere Zeit übernehmen müssen. Patty würde bestimmt von ihm erwarten, dass er bei ihr blieb, wenn sie sich von ihrem Mann scheiden ließ.
„Ich gehe jetzt nach Hause“, sagte Lauren brüsk. „Es war ein langer Tag, und ich bin müde.“ Sie sah Steve und Patty vorwurfsvoll an. „Es ist mir egal, ob ihr mir glaubt. Louis kommt bald. Er ist nur ins Büro gefahren, weil er dringend mit Annie sprechen musste. Patty, du solltest dir überlegen, ob du deine Ehe aufs Spiel setzen willst oder nicht. Beeil dich, vielleicht wirst du nie wieder Gelegenheit haben, dich zu entscheiden.“
Ohne die beiden noch einmal anzusehen, drehte Lauren sich um und eilte die Treppe hinunter auf die Straße. Um ein Taxi zu bekommen, musste sie bis zur Hauptstraße laufen. Obwohl sie den Mantel im Büro hatte hängen lassen und nur das dünne Kleid trug, fror sie nicht. Es war ein lauer Frühlingsabend, und am klaren Himmel funkelten unzählige Sterne.
Da Lauren zügig ging, hatte sie beinahe die Straßenecke erreicht, als sie hinter sich Schritte hörte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Sie musste nicht erst nachsehen, um zu wissen, dass Steve ihr folgte. Sie beschleunigte ihr Tempo und hoffte, ein Taxi zu finden, bevor er sie eingeholt hatte. Am liebsten wäre sie gerannt, aber Steve sollte nicht glauben, dass sie vor ihm floh.
Oder er würde sich sogar einbilden, sie laufe vor ihm weg, oder, schlimmer noch, sie empfinde immer noch etwas für ihn, und er würde nicht zögern, dies zu seinem Vorteil auszunutzen. Bei einem Mann wie Steve Hardy war es am besten, überhaupt kein Gefühl zu zeigen.
Schon einmal hätte sie fast den Fehler begangen, sich in ihn zu verlieben. Dann aber hatte sie gemerkt, dass eine Beziehung zu ihm niemals gut gehen würde. Sie wusste, dass er sich eines Tages mit ihr langweilen und sie einfach sitzen lassen würde, wie er es in der Vergangenheit mit vielen Frauen gemacht hatte.
Auf einer Party war Lauren damals Annette Simmons begegnet, die ihr ausführlich von Steves Affären berichtet hatte. Annette war eine aufgeweckte junge Frau mit kurzem lockigen blonden Haar und einem freundlichen Lächeln. Nachdem sie Lauren mit Steve gesehen hatte, schien sie sich verpflichtet zu fühlen, mit ihr zu sprechen.
Steve hatte die Party frühzeitig verlassen, weil er Nachtdienst hatte. Als Lauren am Büfett stand und sich von dem leckeren Salat nahm, kam die junge Frau zu ihr. Damals arbeitete Annette noch bei einer von Cornwells Zeitungen.
„Ich habe gehört, Sie sind Steves neueste Eroberung“, begann sie fröhlich. „Wie lange geht es denn schon? Ich habe mich vor Jahren selbst einige Male mit ihm getroffen.“
Lauren war vorsichtig und nahm zunächst an, Annette sei eifersüchtig auf sie. Sie wusste nicht, ob sie ihr trauen konnte. Annette lächelte sie jedoch an und wedelte ihr mit der Hand, an der ein Ehering steckte, vor den Augen hin und her.
„Keine Angst“, fügte sie hinzu, „ich bin inzwischen glücklich verheiratet. Aber es hat lange gedauert, bis ich über die Trennung von Steve hinweggekommen bin. Wir hatten eine schöne Zeit …“, sagte sie verträumt.
Lauren wurde eifersüchtig, als sie sich ausmalte, woran die andere Frau gerade dachte. Dann lächelte Annette wieder und zuckte die Schultern. „Ich kann mich wirklich nicht beschweren, das dürfen Sie mir glauben. Ich mag Steve, obwohl ich ihn damals am liebsten umgebracht hätte. So geht es allen Frauen, die mit ihm zusammen waren. Am Ende verzeihen sie ihm doch.“
Lauren musste so verwirrt gewirkt haben, dass Annette sie besorgt fragte: „Alles in Ordnung? Sie sehen auf einmal so blass aus.“
„Alle Frauen, die mit ihm zusammen waren?“, fragte Lauren überrascht. „Wie viele Frauen gab es denn in seinem Leben?“
Annette zögerte und legte
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