ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Dutzend Patienten deswegen behandelt. Bleiben Sie im Bett und trinken Sie so viel wie möglich.“ Dann schrieb er ein Rezept aus und reichte es Laurens Mutter.
Lauren lehnte sich im Bett zurück und schluckte mühsam. Sie musste im Büro anrufen und mitteilen, dass sie vorerst hierbleiben würde.
Sie nahm den Hörer ab und wählte die Nummer. „Grippe?“ Annie klang verärgert. „Sind Sie sicher, dass es nicht nur eine leichte Erkältung ist?“
„Sie können gern vorbeikommen und sich selbst davon überzeugen“, erwiderte Lauren heiser.
„Schon gut, aber Sie sind nicht die Erste, die sich krankgemeldet hat. Wir werden Probleme haben, die Zeitschrift fertigzustellen. Kommen Sie so schnell wie möglich zurück.“
Es war bestimmt keine große Freude, mit Fieber im Bett zu liegen. Lauren wollte nach London zurück und sich mit Robert treffen. Wie immer, wenn er verreist war, fehlte er ihr sehr. Und inzwischen war er schon fast zwei Wochen weg. Ihr kam es viel länger vor.
Lauren war überzeugt gewesen, das Bett schon nach ein oder zwei Tagen wieder verlassen zu können, aber die Grippe war schlimmer, als sie angenommen hatte. Erst am Ende der Woche durfte sie aufstehen. Und selbst dann bestand der Arzt darauf, dass sie sich noch einige Tage freinahm, um sich zu erholen.
„Du bist noch nicht kräftig genug, um nach London zu reisen“, sagte ihre Mutter streng. „Bleib übers Wochenende, und dann sehen wir weiter. Du solltest nicht allein mit dem Auto fahren, solange du noch so geschwächt bist.“
„Aber es ist doch nur eine Grippe, Mum, und keine Lungenentzündung“, wandte Lauren ein.
„Und die willst du doch sicher auch nicht bekommen, oder?“, erwiderte Mrs. Bell. „Bleib im Bett und lies ein bisschen.“
Sobald Lauren allein war, stand sie auf und ging ans Fenster. Nachdenklich blickte sie hinaus auf den sonnendurchfluteten Garten. Der Frühling stand in voller Blüte. Es war ein herrlicher Tag, aber Lauren hätte ihn viel lieber in London mit Robert verbracht.
Er war noch immer nicht aus Amerika zurückgekehrt. Sie hatte in seinem Büro eine Nachricht hinterlassen. Nachdem er von ihrer Krankheit erfahren hatte, hatte er bei ihr angerufen und einen großen Blumenstrauß geschickt. Robert schien sehr beschäftigt zu sein, und da er sowieso nicht gern Briefe schrieb, hatte sie seit zehn Tagen nichts mehr von ihm gehört und wusste auch nicht, wann er zurückkommen würde.
Stirnrunzelnd setzte Lauren sich aufs Bett und griff nach dem Telefonhörer. Roberts Nummer in Amerika kannte sie nicht. Aber sie konnte im Büro anrufen und sich erkundigen, wann er wiederkommen wollte. Also rief sie bei seiner Zeitung an und bat darum, sie weiterzuverbinden.
„Hallo?“, fragte eine barsche Männerstimme.
Weshalb war Steve in Roberts Büro? „Ich möchte mit Mr. Cornwells Sekretärin sprechen“, sagte Lauren gelassen und hoffte, Steve würde ihre Stimme nicht erkennen.
„Sie hat die Grippe, Lauren. Wie geht es dir?“
Lauren biss sich auf die Unterlippe. „Schon besser, ich komme bald zurück. Ist Robert noch in den Staaten?“
„Ja, wir erwarten ihn am Montag.“
„Oh, das ist schön! Wenn ich meine Eltern davon überzeugen kann, dass ich reisefähig bin, werde ich dann auch da sein.“
„Fährst du mit dem Zug?“
„Nein, mit dem Auto.“
„Es ist verrückt, nach einer schweren Grippe allein so weit zu fahren.“ Seine Stimme klang so energisch, dass Lauren die Zähne zusammenbiss und das Telefon so finster anblickte, als würde Steve direkt vor ihr stehen.
Obwohl sie ihm am liebsten eine wütende Antwort gegeben hätte, zwang sie sich, ruhig zu bleiben. „Falls Robert anruft, richte ihm bitte aus, dass ich am Montag oder Dienstag nach London fahre. Auf Wiedersehen.“
Lauren legte den Hörer auf und lehnte sich zurück. Wie immer, wenn Steve und sie aneinandergerieten, schaffte er es, sie zu verwirren. Einerseits verabscheute sie ihn aus tiefstem Herzen, andererseits fühlte sie sich aus unerklärlichen Gründen zu ihm hingezogen.
Lauren hatte beschlossen, die letzten Tage ihres Aufenthalts zu genießen. Meist saß sie auf der Veranda oder schlenderte durch den Garten. Am Sonntagnachmittag ging es ihr wieder so gut, dass ihre Mutter ihr erlaubte, am nächsten Tag nach London zu fahren. „Aber nimm den Zug, Liebes. Du kannst das Auto nächstes Wochenende abholen. In London brauchst du es sowieso nicht oft, oder?“
„Während der Woche nicht“, stimmte Lauren ihr schläfrig
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