ROMANA EXKLUSIV Band 0173
zu. Sie hatten es sich im Garten auf zwei Liegestühlen bequem gemacht, und in der Sonne war es für Anfang Mai schon sehr heiß. Da Lauren die Gelegenheit nutzen wollte, um sich zu bräunen, hatte sie ein tief ausgeschnittenes kurzes blaues Oberteil und dazu passende Shorts angezogen.
„Ich glaube, ich gehe in die Küche und hole Limonade für uns. Hast du Durst, Liebes?“
„Ja“, sagte Lauren, ohne die Augen zu öffnen, und hörte, wie Mrs. Bell aufstand und ins Haus ging. Eine Zeit lang döste sie vor sich hin.
Mrs. Bell war noch immer nicht zurückgekommen. Vielleicht hat eine meiner Tanten angerufen, fragte Lauren sich. Am Sonntagnachmittag rief häufig jemand aus der Verwandtschaft an, da ihre Eltern an diesem Tag am besten zu erreichen waren.
Lauren wäre beinah eingeschlafen, als sie Schritte hörte. „Ah, endlich“, sagte sie lächelnd, ohne die Augen zu öffnen. „Ich habe mich schon gewundert, wo du bleibst.“ Dann streckte sie die Arme aus und gähnte. „Ich dachte, du würdest überhaupt nicht mehr kommen!“
„Ich wäre früher gekommen, wenn ich gewusst hätte, dass du mich so sehnsüchtig erwartest“, entgegnete eine Männerstimme, und Lauren riss überrascht die Augen auf.
Steve Hardy stand vor dem Liegestuhl und sah sie an. Herausfordernd ließ er den Blick über ihren spärlich bekleideten Körper gleiten. Bis zu diesem Moment hatte Lauren nicht darauf geachtet, dass sie nur so wenig anhatte. Entsetzt sprang sie auf, nahm das Handtuch vom Liegestuhl und hielt es sich schützend vor die Brust. „Was machst du denn hier?“, rief sie und ärgerte sich insgeheim über ihre heftige Reaktion.
Während sie mit Steve befreundet gewesen war, hatte er sie ein- oder zweimal nach Hause begleitet. Trotzdem fand Lauren es jetzt merkwürdig, ihn im Haus ihrer Eltern zu sehen. In der vertrauten Umgebung wirkte er wie ein Eindringling, wie eine Bedrohung.
„Du siehst aus wie ein gekochter Hummer“, antwortete Steve vorwurfsvoll. „Du hättest nicht so lange in der Sonne liegen sollen!“ Er kam einen Schritt näher und legte ihr die kühle Hand auf den Arm.
Lauren sprang instinktiv zur Seite, als wäre sie von einer Biene gestochen worden. „Fass mich nicht an!“, zischte sie.
„Was ist nur los, Lauren?“, fragte er spöttisch. „Macht es dir so viel aus, wenn ich dich berühre?“
Sie wusste, dass sich ihr Gesicht gerötet hatte. Am liebsten hätte sie Steve eine Ohrfeige verpasst. „Darum geht es nicht!“, schrie sie ihn an, wandte sich ab und lief zum Haus. Sie konnte seinen eindringlichen Blick nicht länger ertragen. Ihr war, als hätte er durch das Handtuch gesehen und die leichten Rundungen ihrer Brüste und die langen Beine betrachtet. Wenn Steve Hardy eine Frau anschaute, war es, als würde er sie am ganzen Körper berühren, und seine Augen verrieten, woran er gerade dachte.
Nachdem Lauren einige Schritte gegangen war, kam ihr plötzlich ein schrecklicher Gedanke. Sie blieb stehen, drehte sie sich um und sah Steve an. „Robert … es ist ihm doch nichts passiert? Oder?“
„Nein“, antwortete Steve kühl.
Lauren seufzte erleichtert. „Aber weshalb bist du dann hier?“
Er sah sie an und zuckte die Schultern. „Ich habe mir einen Tag freigenommen, um aufs Land zu fahren. Da dachte ich, ich könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
„Wovon redest du?“
„Ich dachte, ich könnte dich mit zurück nach London nehmen. Ich wollte dich davor bewahren, etwas Dummes zu tun – zum Beispiel allein mit dem Auto zu fahren, bevor du wieder ganz gesund bist.“
„Ich verstehe. Das ist … wirklich sehr nett von dir, vielen Dank.“ Auf den ersten Blick mochte die Geste freundlich gemeint sein. Lauren bezweifelte jedoch, dass nicht noch etwas anderes hinter seiner Fürsorge steckte.
Steven schien ihr Misstrauen bemerkt zu haben und zog spöttisch die Mundwinkel herunter. „Es war eigentlich nicht meine Idee“, gab er zu. „Annie hat den Vorschlag gemacht. Ich habe sie gestern zufällig getroffen und ihr gesagt, dass du bald zurückkommst. Wir waren uns einig, dass du die weite Strecke nicht allein fahren solltest. Annie möchte, dass du wohlbehalten in London eintriffst. Sie braucht dich ganz dringend.“
„Also hat sie dir vorgeschlagen, mich abzuholen?“ Lauren konnte es kaum glauben.
„Sie meinte, ein Ausflug aufs Land würde mir guttun.“
„Wenn das so ist, werde ich in mein Zimmer gehen und packen.“ Lauren machte sich, gefolgt von Steve, auf
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